Ich bin ungehalten. Sauer – richtig sauer.
„Schule bereitet nicht genug auf das Leben vor!“ titelt Focus Schule.
Ja, ne, klar!!!
Wann beginnt das Leben?
Bei der Zeugung, sagen die einen.
Mit der Geburt, sagen die nächsten.
Mit Eintritt in die Schule beginnt der Ernst des Lebens, wissen weitere.
Aber die soll doch erst mal auf das Leben vorbereiten, behaupten die, die den Kindern nicht zugestehen, dass die Schule ihr Leben ist.
Fragen über Fragen stellen sich mir:
Ist also „SCHULE“ für Lehrer schon das „LEBEN“ und für Schüler noch nicht??? #verwirrtmich
Haben Lehrer Angst vor dem „Leben danach“ oder dem „Leben außerhalb“ der Schule, dass sie dringend in den Verein zurückgehen woll(t)en? Habe sie sich so wohl gefühlt in diesem Wärter- Insassen -System? Oder vielleicht einfach nur sicher? Denken Lehrer, dass sie einfach nur weiter gehorchen müssen? Nicht mehr dem Mathe- und Englischlehrer vielleicht – aber doch zumindest dem Schulleiter oder Schulrat? Oder wollen sie sich rächen? Selbst die Ohnmacht verursachen, die sie selbst in ihrer Schulzeit erlebt haben? Es besser machen als die Lehrer, die sie selbst erlebt haben? Oder ist es die sichere Einnahmequelle bis ins Rentenalter, von der sie Haus und Hof und den vielen Urlaub finanzieren können?
Oder haben sie vielleicht in ihrem „NOCH NICHT Leben“, während der Zeit, die sie noch selbst die Schulbank drückten, für schlappe 10 – 12 Jahre VORBILDER gehabt, die regulierten, bewerteten, abfragten, vorgaben, kontrollierten? Konotierten sie das vielleicht mit MACHT? Und wer fühlte sich nicht gern mächtig anstelle von ausgeliefert? Oder kultivieren sie hochbezahlt ihre Opferrolle? Wann werden sie tätig?
Also brauchten sie nur noch mal ein paar Jahre in der weiterführenden Schule namens „Universität“ dafür Prüfungen zu machen, dass sie das „Staatsexamen“ bekamen. Wie praktisch – immer um den Schultisch herumlaufen 🙂 Na gut, heute dürfen sie noch schneller und pädagogisch unbeleckter wieder zurück in der Schule. Bachelor heißt das Zauberwort.
Ich sehe:
Es gibt die Lehrer, die Kinder ernst nehmen! Es gibt die Lehrer, die Kinder und das Leben mit ihnen genießen! Die das gemeinsame Lernen favorisieren. Die von und mit Kindern lernen! Und ich bin froh, dass es sie gibt. Zu wenige – denke ich. Ich ziehe meinen Hut vor allen, die sich in diesem System bewegen und die Beziehung zwischen den Kindern und sich als Mittler für Wissen verstehen. Die ihre Wirkung ablesen können an den Kindern, weil sie wissen, dass das Wohlergehen und das Verhalten der Kinder ein Spiegel des Lehrers Haltung ist. Was mit solchen passiert, ist ja mehrfach geschildert. Czerny und CO.
Den anderen aber, die immer noch gehorsam die Kinder abrichten, konditionieren, diagnostizieren, funktionalisieren, hielte ich zu gern zu einem Blick in den Spiegel an. Und ich bäte sie zu gern, mal darüber nachzusinnen, warum und wozu sie tatsächlich diesen Beruf ergriffen haben. Welche Haltung sie eigentlich treibt?
Um dann die Konsequenzen zu ziehen – Haltung zu ändern, sich schlau und stark zu machen – oder sich einfach den Kindern ersparen.
„Wer die Schule nicht stärkt, setzt die Zukunft des Landes aufs Spiel!“ lesen wir in den Empfehlungen in der WELT. AHA, denke ich mir. Die „Schule“ muss also gestärkt werden. Mmmmhhhhh. Und oben drüber prunkt die Frage: „Sind die deutschen Schulen noch zu retten?“
„Gute Schule ist guter Unterricht!“ behaupten die Autoren. Und wer macht den Unterricht???? Optimal wäre: Lehrer gemeinsam mit Schülern. Aber es sind doch eher die Lehrer: 85% Frontal!!! Und dann: Siehe oben!!!
Ich frage nur noch: Sind wir vor der deutschen Schule noch zu retten????
Wenn alle einfach verließen, was sie nicht mehr haben wollen oder aushalten und bauten etwas Neues – DAS fände ich mal innovativ.
„Mut ist ein knappe Ressource!“ , hörte ich gestern. So ganz nebenbei 🙂
„Früher hat man versucht, das Verhalten von Menschen zu ändern. Heute weiß man, dass das nichts nutzt, wenn die Haltung dazu nicht geändert ist. Und Haltung lässt sich -inwzischen sogar durch die Hirnforschung bewiesen- ändern – lebenslang übrigens! Wenn auch nur durch positive Erfahrungen!“ Prof. Dr.Dr. Gerald Hüther
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