
―Eva Freiwald
Welcome to my Reality!
„Tränen haben etwas Heiliges an sich. Sie sind nicht das Zeichen von Schwäche, sondern von Kraft. Sie sprechen beredter als zehntausend Zungen. Sie sind die Boten überwältigenden Kummers, tiefer Reue oder unaussprechlicher Liebe.“
Washington Irving
Blanco White – sicher nicht neu auf dem Markt – in meinem Leben jedoch seit gestern. Richtig hungrig bin ich nach seiner Musik. Appetit hatte ich schon mit diesem Stück bekommen. Und nun bin ich das, was andere „angefixt“ nennen. Ich verschwinde dann mal ins Land des Musikhörens. Vielleicht treffen wir uns in dem Universum sogar. 🙂 Feel invited!
Dieser Satz von Stefan Zweig klingt, als sei es eine wunderbare Erfahrung. Als sei es ein Zustand, den ich Zufriedenheit nenne. Nicht mehr Unnützes mir aufzuladen, eher Ballast abzuwerfen, um mir selbst wieder nah zu sein. Die eh vorhandenen Herausforderungen zu nutzen, um mich meiner selbst zu vergewissern. Die vierte Welle….. macht es nicht gerade leichter. Aber auch die werde ich noch irgendwie überstehen. 🙂 Ich lasse mich nicht klein kriegen. 🙂
Gestern auf meinem Spaziergang habe ich diesen Aufkleber an einem Stromkasten auf der Hoheluftchaussee entdeckt. Auf den Ohren das Liebes-Lied aus dem neuesten Rilke Projekt. Und dann war sie wieder ganz präsent. Meine Mutter. Die Liebe zur Lyrik haben wir geteilt. 🙂
Es ist zwei Jahre her. Mein Sohn war in Hamburg bei mir. Lange hatten wir mit meiner Mutter, seiner Oma gesprochen. Es war so viel passiert. Wir warteten gerade auf seine Untersuchungsergebnisse. Gespannt wie ein Flitzebogen waren wir. Bestimmt eine Stunde haben wir mit ihr verhandelt am Telefon, erzählt, geplaudert, miteinander und übereinander gesprochen. Rückblickend ein wichtiges Beisammen- und Miteinandersein. Außergewöhnlich gelassen hatte sie reagiert darauf, dass mein Sohn den Heiligen Abend lieber mit seiner Freundin als mit ihr verbringen wollte. Das war neu. Das mit der Gelassenheit. 🙂 Verabredet haben wir uns für den folgenden Freitag. Zuversichtlich, dass schon alles gut sein werde. Auf dem Rückweg zur WG meines Sohnes wollten wir uns sehen. Bei ihr. Es war alles gut. Aber das Telefonat an dem Abend war das letzte Mal, dass wir uns gehört haben. Am nächsten Morgen ist ihr Herz stehen geblieben. Damit hatte niemand gerechnet.
…..
Wir konnten da noch mit sehr vielen Menschen gemeinsam den Schrecken verdauen, trauern, weinen, uns erinnern, uns gegenseitig trösten, feiern, was wir mit ihr hatten.
Noch immer zutiefst dankbar für alle, mit denen wir darüber (wieder) zusammengerückt sind. Und noch immer die Erinnerungen an sie (und das mit ihr) teilen.
Muttern, Du fehlst! Immer wieder. Immer noch. Danke für alles!
Die Adventszeit wird wohl für meine Lebzeiten immer damit verbunden sein.
Dunkelgrau ist es mal wieder. Tee dampft neben mir. Die ersten selbstgebackenen Kekse müssen schon mal dran glauben. Tut richtig gut nach dem Spaziergang – einem langen – noch durch das feuchte, kühle Hellgrau des Tages. Um mich herum: Meinungen! Sie werden gerade mal wieder inflationär verbreitet. Auf was baut Ihr denn so? 🙂