
Welcome to my Reality!
„Was nicht hier ist, ist nirgendwo. Was nicht jetzt ist, wird niemals sein. Die schlimmste Art Dich zu vermissen, ist direkt an Deiner Seite zu sein.“
Diese Sätze rühren mich. Vor allem bringt sie mir die momentan gefühlte Ferne zwischen den Menschen im Alltag in den Sinn. Ich vermute ja sogar, dass die Menschen sich auch gerade selbst fremd werden – oder sich selbst unangenehm aufstoßen. Oder besser noch: dass ihnen auffällt, wie fremd sie sich eigentlich selbst sind.
Ich denke ja nun schon sehr, aber eben besonders die gesamte Lockdownweile lang an den Wirkungen herum – an denen auf mich – an denen auf andere – an Wirkungen auf die ökonomischen und damit existenziellen Belange Einzelner und auf den Zusammenhalt bestimmter Gesellschaftsgruppen. Und natürlich auf den Umgang miteinander.
Zum Phänomen Maske:
Anfangs fabulierte ich für mich, dass Corona demaskiert, „nackig macht“ , wie es im Pott so schön heißt, dem Kaiser die Kleider vom Leib reißt – und Corona uns damit nur eines leichter macht: nämlich zu erkennen, wie Menschen wirklich sind und was Menschen wirklich meinen. Schon lange wissen wir, dass Stress Charaktereigenschaften vergrößert, geübtes Verhalten verstärkt und eben auch zum Zusammenbruch bewährter Abwehr führen kann. Und da nun die Zeit schon lang genug ist, schauen die Menschen offensichtlich auch mal in den Spiegel – häufiger als sonst – und das nicht mehr unbedingt mit dem Ziel, sich für den Job oder das Date oder das Event zu „verschönern“.
Sie begegnen sich selbst auf eine Weise, wie sie sich bis dato nicht kannten – vielleicht nicht wollten, nicht konnten, fürchteten, was auch immer. Und nun sehen sie sich da – und entdecken Züge an sich, die andere zwar schon lange sehen – und auch abbekommen, aber der Person vor dem Spiegel selbst jetzt (erst) als wirksam bewusst werden. Und was sie dann sehen, gefällt ihnen nicht unbedingt. Früher haben sie es an anderen bemäkelt, kritisiert, es sich selbst gar nicht zugedacht. Und nun stellen sie fest, dass sie es selbst am besten können, was sie anderen so gerne ankreiden. Und dann: ja dann – kommt oft Scham. Und: nun kommen für mich die Masken ins Spiel.
Was früher vermeintlich einfach so funktionierte – ist heute nur noch durch eine Maske nach außen zu verbergen. Da haben sogar die Designer noch eine Chance, hochpreisig mit zu produzieren. 🙂 Der Mensch ansich überrascht mich immer wieder! 🙂
Nur mal so…. zwischendurch….. Gedanken der Ulla, die ihr Leben eben AUCH als analytische und systemische Beraterin verdingt. Und sich auch anders als mit Wort und Kamera ein Bild macht. Besonders gern eben im Dialog. Mit allem, was sie umgibt.
Danke für Eure Neugier. 🙂
Oscar Wilde
Der Himmel riss auf, die Sonne leuchtete uns für diesen sagenhaften Moment der Einfahrt in den Nordfjord. Es ist“ schon“ drei Wochen her. Und ich bin noch gleichermaßen berührt. Inzwischen bin ich mir sicher, dass kein Bild wiedergeben kann, was diese Gegend mit ihren unfassbaren Phänomenen bei mir bewirkt. Wenn ich es nur zulasse. Vorträge zu halten über diese Wirkung ist schwer, wenn auch gefragt. Einlassen muss ich mich – auf die Formationen von Felsen, die Fjorde, auf die Wucht der Wasser, die Ruhe und das Aufgebrachtsein gleichermaßen, auf die Bräuche und Rituale der Norweger, auf Jahreszeiten, auf deren Wetter, deren Lichter, die Wiesen, den Schnee, die Gletscher, die Serpentinen, die Tunnel, die Baumgrenze, auf Trolle, mystische Wesen. Und auf die Wirkung der Kombination aus allem – und nicht zuletzt auf die Begegnung mit den Menschen. Wenn ich welche antreffe. 🙂
Freue mich auf das nächste Jahr. Ich werde insgesamt 65 Tage lang an Norwegens Westküste entlang- wasserseitig – unterwegs sein. 2020: I´ll do it Norway. 🙂
13.07.2019 bis 27.07.2019 Kiel, Nordfjordeid, Ålesund, Bergen, Eidfjord, Kiel, Tallinn, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm/Nynäshamn, Kiel
© Peter Rudl
Lyman Abbott
Als ich am Sonntag morgen sehr früh am Flughafen hockte, um auf den Einstieg in den Flieger gen Newark zu warten, habe ich folgende Nachricht abgesetzt. „Ich bin dann mal weg. Upstate NY ruft laut. Ich kann nicht widerstehen. Freue mich auf diese andere Welt dort. Verspreche mir Erholung, Ideen und Sommer. See you then! 😉 “
Erste Ideen generierte schon der Flug in diesem alten, von mir so heiß geliebten Flieger, der nur zwei Dreierreihen hat. Am Notausgang mit Platz für die Beine, dem freien Mittelplatz und einem holländischen Nachbarn, der als Ingenieur Kinderbücher schreibt und das per Handschrift auf einem Tablet. Einer deutschen Flugbegleiterin, die mir den Floh ins Ohr gesetzt hat, bei United anzuheuern. Das passende Visum dafür habe ich schon 🙂
Das erste Mal habe ich mir ein Auto gemietet, um vom Flughafen aus nach Albany weiterzufahren. Bei knapp 30°C, Sonnenschein und wenig Verkehr bin ich dann entlang des Hudsons „geschlendert“, bevor ich auf die Autobahn gewechselt bin. Dem hiesigen Klassikradio habe ich gelauscht, mitgesungen, mal laut, mal leise. Ich liebe diese Gegend heiß und innig – und sicher wird es mir nicht leicht fallen, wenn spätestens im nächsten Frühjahr die Zeit hier ein Ende haben wird.
Ich liebe es, beim Anflug Manhattan meist vernebelt aus dem Wasser ragen zu sehen. Ich liebe diese Selbstverständlichkeit, mit der die Menschen hier freundlich, hilfsbereit und zugewandt sind.
Nun werde ich mal weiter genießen, was dieser letzte Sommer hier zu bieten hat. 🙂
Auf dem Weg nach Hause habe ich mir via Kopfhörer Liveaufnahmen von Sting gegönnt. 🙂 Dann hat mich die Sehnsucht gepackt. Hab ich ihn doch live gesehen – in Saratoga. Ist zwar schon viele Jahre her – aber: Es ließ sich plötzlich ganz leicht und beschwingt gehen. 🙂 Und nun sitze ich bei Lavendeltee daheim – und lausche ihm schon wieder. Dem Meister 🙂
Nach einem Tag mit brüllender Sonne in Wien, vielen gelaufenen Kilometern, einer gewaltig beeindruckenden Ausstellung der Werke von James Welling im Kunstforum, einem zauberhaften und leckeren Spätnachmittagssnack am Donaukanal, glühenden Sonnenuntergangswolken und einer schmackhaften Griesknödelsuppe grüße ich Euch zur Nacht vom bereits wieder fahrenden Flusskutter 🙂
Nach den Berichten über die Aktionärsversammlung blieb mir heute nichts anderes, als diese Bühne amüsant zu finden.
Der Verkehr in Hamburg war so zäh, dass erst der eine oder andere Blick in den Himmel zur Beruhigung half. Oh. Oh. Ich vergesse oder verdränge das eben mitunter.
Gottseidank kenne ich meine Beruhiger. 🙂
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Die Welt ist groß. Mitunter frage ich mich, wie Ereignisse mich finden. Oder auch, wie ich auf sie stoße.
Na gut,Facebook ist nicht ganz unschuldig daran.
Vor knapp vier Wochen entdeckte ich das Projekt von Beate Knappe : Silbergrau, das bin ich.
Silbergrau, dachte ich. Mmmmhhh. Silbergrau. Ja, das sind meine Haare. Coloured by nature. Als ich mich eingelesen hatte, wusste ich: Sie will genau die Frauen, die ihr Grau nicht „vertuschen“. 🙂
Die Ansichten der Frauen gefielen mir – außerordentlich. Ihr Blick auf die Damen…. noch besser.
Ich wurde die Nummer 24!
Gern gut vorbereitet, rief ich sie vor meiner Abfahrt gen NRW noch mal an. Was ihr Plan sei, in welcher Frabe und Klamotte sie mich gerne sähe, wollte ich noch wissen. „Ganz in Schwarz,“ sagte sie. „Ganz in Schwarz, bitte! Damit wir uns auf Haare und Gesicht konzentrieren können.“ Dann war ich ganz brav – und schleppte meinen Kabinenkoffer voller Schwarz an. „Garderobe ist immer auch Statement – das Statement aber sollst Du sein!“. Hach, diese Beate hat lauter so kluge Sachen gesagt. Das hat gut getan.
Und in relativ kurzer Zeit hatte sie mich erfasst. Ich bin sehr angetan – und freue mich auf die Drucke.
http://beateknappe.de/silbergrau-das-bin-ich-24/
Es wird eine Ausstellung geben – hoffentlich auch eine, die wandert. 🙂
Ich bedanke mich gern und immer wieder bei Beate Knappe für ihren Blick auf mich, für das Licht, in dem sie mich die sein ließ, die ich bin.
Ein echter Dialog. Ein wirklicher Volltreffer.
Kathrin Elfman kommentierte die Bilder:
„…phantastische Bilder! Ich hab Dich ja schon in natura erlebt und konnte mir denken, dass Du fotogen bist, aber DAS sind ja lebensnahe, authentisch-kraftvolle Momentaufnahmen von Dir, wie man sie schöner kaum machen kann. Ganz toll!„