Dunkelgrau ist es mal wieder. Tee dampft neben mir. Die ersten selbstgebackenen Kekse müssen schon mal dran glauben. Tut richtig gut nach dem Spaziergang – einem langen – noch durch das feuchte, kühle Hellgrau des Tages. Um mich herum: Meinungen! Sie werden gerade mal wieder inflationär verbreitet. Auf was baut Ihr denn so? 🙂
„Wenn es so einfach wäre, Gespräche miteinander in einer Weise zu führen, die uns mit einem Gefühl von Zufriedenheit erfüllt, die uns als ein Stück Begegnung erscheinen, die Kreativität fördern und nicht ersticken, brauchten wir den Dialog nicht neu zu entdecken und zu üben“. (aus: Das Geheimnis des Dialogs – Miteinander denken, Hartkemeyer und Freeman Dhority)
„Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge // und keine Heimat haben in der Zeit. // Und das sind Wünsche: leise Dialoge // der armen Stunden mit der Ewigkeit.“ Rainer Maria Rilke
Als Kyle sein vorletztes Album herausgebrachte, habe ich mir via Kickstarter ein Wochenende in seiner frisch errichteten Cabin in den Bergen von Vermont er“spendet“. Leider sind wir aus Upstate NY weggezogen, bevor ich das in Anspruch nehmen konnte. Ein Unfall folgte. Und kaum war ich genesen, kam Corona. No travel possible. Wir haben uns einst auf einem der Konzerte der Arstidir in Deutschland kennen- und schätzen gelernt. Dass diese Männer mir so schöne, heilsame Musik bescheren, freut mich immer wieder. 🙂
Ich liebe diese Musik!!!! Wenn Ihr sie auch mögt, freue ich mich.
Kyle Dougsson persönliche Anmerkung zu November Gloom: Auf meiner kommenden EP geht es um das Konzept von Zuhause – der Ort, an dem wir im letzten Jahr festsaßen. Viele von uns haben mit Depressionen, Angstzuständen, Unruhe und dem allgemeinen Gefühl, gefangen zu sein, gekämpft und dabei zugesehen, wie das, was ein produktives Jahr unseres Lebens hätte sein sollen, wie ein verpasster Zug vor unseren Fenstern vorbeigerollt ist. „November Gloom“ war für mich in dieser Zeit das wichtigste Stück der Heilung. Meine eigenen düsteren Anfälle manifestieren sich oft als verzweifeltes Verlangen zu reisen, etwas Chaos in mein Leben zu bringen, mich selbst aufzuwecken, indem ich in ein unbekanntes Land fliehe. Ich fange an, mich selbst als langweilig und unscheinbar zu sehen. Dieses Gefühl scheint ziemlich zuverlässig im Spätherbst aufzutreten, während dieser feuchten, braunen Periode zwischen Laub und Schnee. Das Schreiben dieses Textes war aus zwei Gründen schwierig. Zum einen versuchte ich, Dankbarkeit zu üben, als meine Reserven erschöpft waren – ich schrieb darüber, die Welt außerhalb meines Fensters so zu lieben, wie sie ist, anstatt darauf zu warten, dass sie so wird, wie ich sie haben wollte. Zweitens wurde mir erst Monate später klar, dass ich eigentlich über mich selbst schrieb. Schwermut und Traurigkeit sind ein Teil von uns allen, und manche haben damit mehr zu kämpfen als andere. Für mich persönlich war es das erste Mal in meinem Leben, dass ich versucht habe, damit Frieden zu schließen – und nicht, sie einfach auszutreiben, indem ich sie mitteile. Es ist das erste Mal, dass ich etwas geschrieben habe, das auch nur annähernd so lautet: „Liebe dich selbst, wenn du wütend, verloren und langweilig bist.“ Ich glaube, dass dies wahr ist und werde versuchen, es in Zukunft zu praktizieren. Und so präsentiere ich November Gloom, live aufgenommen am 5. Dezember 2020 von mir und Holly Lillis mit meinem Bruder Grant hinter der Kamera. Hinzufügen zu Ihrem Spotify: bit.ly/3aMNDmA Holen Sie sich die EP im Hardcover: bit.ly/3smBpqN Green Mountain Sun (erste Single) auf Spotify: bit.ly/3tfeUFw
„… und sind am traurigsten, wenn wir am glücklichsten sind!“
„Was nicht hier ist, ist nirgendwo. Was nicht jetzt ist, wird niemals sein. Die schlimmste Art Dich zu vermissen, ist direkt an Deiner Seite zu sein.“
Diese Sätze rühren mich. Vor allem bringt sie mir die momentan gefühlte Ferne zwischen den Menschen im Alltag in den Sinn. Ich vermute ja sogar, dass die Menschen sich auch gerade selbst fremd werden – oder sich selbst unangenehm aufstoßen. Oder besser noch: dass ihnen auffällt, wie fremd sie sich eigentlich selbst sind.
Ich denke ja nun schon sehr, aber eben besonders die gesamte Lockdownweile lang an den Wirkungen herum – an denen auf mich – an denen auf andere – an Wirkungen auf die ökonomischen und damit existenziellen Belange Einzelner und auf den Zusammenhalt bestimmter Gesellschaftsgruppen. Und natürlich auf den Umgang miteinander.
Zum Phänomen Maske:
Anfangs fabulierte ich für mich, dass Corona demaskiert, „nackig macht“ , wie es im Pott so schön heißt, dem Kaiser die Kleider vom Leib reißt – und Corona uns damit nur eines leichter macht: nämlich zu erkennen, wie Menschen wirklich sind und was Menschen wirklich meinen. Schon lange wissen wir, dass Stress Charaktereigenschaften vergrößert, geübtes Verhalten verstärkt und eben auch zum Zusammenbruch bewährter Abwehr führen kann. Und da nun die Zeit schon lang genug ist, schauen die Menschen offensichtlich auch mal in den Spiegel – häufiger als sonst – und das nicht mehr unbedingt mit dem Ziel, sich für den Job oder das Date oder das Event zu „verschönern“.
Sie begegnen sich selbst auf eine Weise, wie sie sich bis dato nicht kannten – vielleicht nicht wollten, nicht konnten, fürchteten, was auch immer. Und nun sehen sie sich da – und entdecken Züge an sich, die andere zwar schon lange sehen – und auch abbekommen, aber der Person vor dem Spiegel selbst jetzt (erst) als wirksam bewusst werden. Und was sie dann sehen, gefällt ihnen nicht unbedingt. Früher haben sie es an anderen bemäkelt, kritisiert, es sich selbst gar nicht zugedacht. Und nun stellen sie fest, dass sie es selbst am besten können, was sie anderen so gerne ankreiden. Und dann: ja dann – kommt oft Scham. Und: nun kommen für mich die Masken ins Spiel.
Was früher vermeintlich einfach so funktionierte – ist heute nur noch durch eine Maske nach außen zu verbergen. Da haben sogar die Designer noch eine Chance, hochpreisig mit zu produzieren. 🙂 Der Mensch ansich überrascht mich immer wieder! 🙂
Nur mal so…. zwischendurch….. Gedanken der Ulla, die ihr Leben eben AUCH als analytische und systemische Beraterin verdingt. Und sich auch anders als mit Wort und Kamera ein Bild macht. Besonders gern eben im Dialog. Mit allem, was sie umgibt.
Danke für Eure Neugier. 🙂
„Das Ärgerliche am Ärger ist, dass man sich schadet, ohne anderen zu nützen.“ Kurt Tucholsky
Look around me
I can see my life before me
Running rings around the way
It used to be
I am older now
I have more than what I wanted
But I wish that I had started
Long before I did
Chorus
And there’s so much time to make up
Everywhere you turn
Time we have wasted on the way
So much water moving
Underneath the bridge
Let the water come and carry us away
Oh when you were young
Did you question all the answers
Did you envy all the dancers
Who had all the nerve
Look round you know
You must go for what you wanted
Look at all my friends who did and got what they deserved
Chorus
And there’s so much time to make up
Everywhere you turn
Time we have wasted on the way
So much water moving
Underneath the bridge
Let the water come and carry us away
And there’s so much love to make up
Everywhere you turn
Love we have wasted on the way
So much water moving
Underneath the bridge
Let the water come and carry us away
Let the water come and carry us away
Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen; bald siehst du, wenn der Schleier fällt, den blauen Himmel unverstellt, herbstkräftig die gedämpfte Welt in warmem Golde fließen. Eduard Mörike
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Als Reset: Das Kontrastprogramm zum Schiff konnte besser nicht sein. Gemeinsam hatten die Tage das Sonnenlicht und die Temperaturen. Der feste Boden unter den Füßen schwankte und war bedeckt mit bunten Blättern, der Ausblick auf eine Kirche , die zu einem Computercentrum umgewidmet wurde, und eine Bibliothek, in der meine ganze Leidenschaft für das geschriebene und gedruckte Wort wieder genährt wurde.
Am nächsten Tag gab es den „hike“ durch den bunten Wald bei 30°C – Rehe, Wasservögel, Frösche, Fische, ein Krebs, Wasserfälle, Chipmonks, Enten – ganz wichtig!!! – Gänse, Reiher und auf dem Rückweg ein Burger aus Sweetpotatoe/falafel. Delicious. Everthing was delicious. My hurting feet remember me 🙂
„Man kann nicht die ganze Welt auf einem Foto erklären. Fotografie gibt vor. Man kann alles vor der Kamera sehen, aber da ist immer etwas daneben.“ Thomas Ruff
Und ich ergänze: Immer JEMAND dahinter.
„You cannot explain the whole world in one photograph. Photography pretends. You can see everything tha`s in front of the camera,but there`s always something beside it.“ Thomas Ruff
Es sieht so aus, als hätte ich was vermisst. Bis Einbruch der Dämmerung habe ich geharkt. Es gab keine Säcke mehr, ich hab ’ne Blase an der Hand und bin müde jetzt. Und glücklich. 🙂
„Von tausend Blüten des Frühlings reift kaum eine zur herbstlichen Frucht, und von tausend Umarmungen der Liebe reift kaum eine zur innigen, beruhigenden Freundschaft.“ J.H. Pestalozzi
Am Samstag hat eine App „gemessen“ , dass ich Stress haben soll. Gut, dass ich gerade aus der Sauna kam, einen langen Waldspaziergang hinter mir hatte, lecker gegessen hatte – und unser Mädelstag noch nicht zu Ende war. Wer weiß, was diese App gemessen hat. 🙂
Ich bin dankbar für jede innige, beruhigende Freundschaft in meinem Leben. Für JEDE! 🙂
Es war warm, hell und feucht. Überall schossen sie aus dem Boden. Die Pilze. In der Abendsonne – na gut, Spätnachmittagssonne – fielen noch einige Strahlen auf den Waldboden. Zwischen all den bunten, braunen, gelben, grünen Blätten dieses Mischwaldes waren sie mit bloßem Auge nicht leicht auszumachen. Da sie aber noch da standen, war ich mir sicher, dass sie nicht essbar sind. Sonst wären sie nicht mehr da – bereits am frühen Morgen ausgehoben und spätestens mittags verspeist. 🙂
Der frühe Sammler etc…….
Man kann alle Pilze essen, manche eben nur einmal 🙂
A sunny day more. Leading me out of Moscow after a nice two week vacation.
We saw lots of churches, monestries, shops, restaurants, metrostations, oktoberfests, carried 5-l-watercans daily, made a lot of pictures. ate many Russian cakes ( they are very good). It was always loud. In the streets, in the supermarkets, in the metro.
And always: this half an hour in the aeroexpress is maybe the longest time in a train between two stations without having to change the train. Sometimes crazy ideas are coming up.
This small film was one of those 🙂
Ein Sonnentag noch. Er führt mich heraus aus Moskau – nach einem wunderbaren zweiwöchigen Urlaub. Wir besuchten eine Menge Kirchen, Klöster, Geschäfte, Restaurants, waren in vielen Metrostationen, sind über viele Brücken gelaufen, haben viele Bilder gemacht und auch viele Kuche gegessen- und die sind gut dort.
Immer wieder: Die halbe Stunde im Aeroexpress ist wohl bisher die längste und bequemste Zeit in einer Bahn zwischen zwei Stationen in Moskau, ohne zwischendurch umsteigen zu müssen. Da fällt mir schon mal Blödsinn ein.
Feel invited to be my compagnion for some minutes. Share my view!
Fühlt Euch eingeladen, für einige Minuten meinen Blick zu teilen.