
Die Unzeitgemäßen Zeitgenossen von Bernd Göbel in der Grimmaischen Straße in Leipzig
Ohne weitere Worte!
Welcome to my Reality!
F. Gary Gray hat mal gesagt: „Kreativität ist ein Herrenhaus. Wenn Du in einem Raum leer bist, musst Du nur auf den Flur gehen und einen anderen Raum betreten, der voll ist.“
Ob uns das so klar ist, scheint fraglich. Ich hätte es nie so bezeichnet. Doch bin ich oft diesem Drang gefolgt, in neuen Räumen Platz und Inspiration zu finden. Ideen ließen dann nicht auf sich warten.
Mein geschätzter Kollege und Freund Johannes Seybold bringt es gern auf den Punkt: Leiden ist gebremstes Wollen. Und wenn sich in meinem Leben Leid ohne die Aussicht auf Linderung bei mir einstellte, … bin ich in den „Flur“ gegangen. Der Nase nach auf neue Türen zu. Als offene Türen haben sie sich in der Regel entpuppt.
Und was ich dahinter fand und immer noch finde, sind Möglichkeiten. Chancen – manchmal mir Fremdes, das mich neugierig stimmt. Und da ich meiner Neugier noch nie wirklich widerstehen konnte, habe ich in der Regel etwas mit den Fundstücken oder aus ihnen gemacht. Schon erstaunlich – wenn ich so zurückblicke, wie viel ich entdeckt habe. Und noch nutze – und wie gut sich das bereits Vorhandene mit den neuen Impulsen aufpeppen, vertiefen, verändern und mitunter auch noch“lizensieren“ lässt. Alles nicht selbstverständlich. Aber möglich.
Ich vermute, dass es meine Haltung ist, die mich zu dieser Art „Schweizer Taschenmesser der Fähigkeiten und Fertigkeiten“ hat reifen lassen. So nannte mich einst mein Lebensgefährte. Ich hatte mal wieder einen dieser „IchKannNichtsTage“. Die kommen häufiger mal vor. 🙂 Inzwischen „gönne“ ich sie mir! 🤣 Provoziere sie sogar; wenn auch sicher unbewusst. Wie? Ich vergleiche mich mit all den Großverdiener:innen und Allwissenden auf den beliebten Businessplattformen. 🤣 An diesem besagten Tag damals staunte er: „Ich habe noch nie eine Frau erlebt, die so viel kann und weiß und die gleichzeitig so an sich zweifelt. Vielleicht ist nicht jedes einzelne Tool perfekt, aber die Kombi! Die ist unschlagbar!“ So hatte ich das noch nie gesehen. Es gefiel mir. Seither hadere ich nicht mehr so grundsätzlich. 🙂
Manche halten mich für verrückt, wenn ich von meinem Dauerlernen erzähle. Auch wenn sie sich fragen, wie ich mein ganzes Arbeitsleben als von Beginn an Alleinerziehende eines schwerbehinderten Sohnes nicht einfach nur durchgestanden, sondern wohl meist das Beste daraus gemacht habe.
Als ich anfangs 2022 anhob, mich noch als Digital Editor zu qualifizieren, war ich mit Abstand die Älteste der Gruppe. Auch in den Podcasting-Fortbildungen fühlte ich mich alterstechnisch ein wenig sehr außen vor. Neugier aber scheint jung zu halten. 🙂
Ich werde trotzdem nicht aufhören, zu lernen. Dieses letzte Jahr, bevor ich offiziell in Rente gehe(n muss), werde ich noch nutzen. Denn mein jährlicher Rentenbescheid ist eine Lachnummer. Da steht was von „Straßenmusik“ oder so…
Also werde ich jetzt alles tun, um mich zu rüsten für die Zeit über das Renteneintrittsalter hinaus. Ein Jahr habe ich ja noch! Mit neuen Projekten und Ideen. In neuen Räumen. 🙂
Zuversichtliche Grüße aus dem Jahresanfangsmodus.
Have a good one! 🙂
Dieses wunderbare Zitat von Max Prosa erreichte mich. Und landete nicht nur in meinem Account, sondern vor allem in meinem Herzen. Mir wurde warm. Für mich ist es die lyrische Beschreibung der feinsten Form der Liebe: dem Respekt!
Entschieden habe ich umgehend, es als DIE Jahreswechselbotschaft zu nutzen – sowohl demütig und dankbar zurückblickend als auch vorausschauend ermutigend.
Ich wünsche Euch ein waches, einfühlsames, befriedendes Jahr 2023.
Für die Menschen, die mir vertrauen und denen ich vertraue! 🙂
Guten Tag. Für mich fühlt sich die aktuelle Zeit sehr kräftezehrend an. So vieles sollte vor Ende des Jahres noch oder schon erledigt sein. Und es steht noch mindestens ebenso viel auf meiner Liste, das noch nicht getan ist. Meine Erfahrung aus dem letzten Jahr: es lohnt sich, auch mal was sein zu lassen. Zum Beispiel die Onlinezeit zu reduzieren – wirklich nur etwas zu posten, wenn ich etwas mitzuteilen habe, von dem ICH glaube, dass es andere interessieren könnte. 🙂
So auch heute. Eines meiner Lieblingsbücher und in gewisser Weise für mich eines der fast wichtigsten Bücher des vergangenen Jahres lege ich ans Herz. Wessen auch immer:
Ein längst fälliges Werk zum Dialog.
Der Begriff „Dialog“ ist in aller Munde. Erlebt, verstanden und genutzt wird er meist, um Informationen zu bekommen oder zu senden. Fragen, Diskutieren und Argumentieren sind die Mittel. Der hier erkundete Dialog aber ist ein Prozess ohne Anfang und Ende. Er verbindet. Sozialberater Eelco de Geus und Sozialpsychiater Kees Voorberg gehen dem Wert und den Wirkungen dieses Dialogs nach, der eben mehr ist als ein gutes Gespräch, Technik oder Methode. Anhand praktischer Beispiele beschreiben sie, wo und wie, für und mit wem Dialog nützlich ist. Sie reflektieren umfassend Grenzen und Möglichkeiten. Und die Art, wie sie es tun – bildhaft und eingängig – hat mich das Buch Seite für Seite studieren lassen. Ich wollte nichts verpassen oder gar überlesen. Ein Schatz an Erfahrungen aus diversen Kontexten und deren theoretischen Grundlagen. Ich habe mich an so viele Prozesse erinnert – Aha-Effekte inklusive. Extrem hilfreich: sie unterscheiden präzise die Haltung der Dialogprozessbegleitung von den Haltungen anderer Begleitungen. Sie resümieren: „Dialog fördert persönliches Wachstum und ermöglicht kollektive Entwicklung und Kooperation zwischen Menschen in jedem Lebensumfeld.“
Eines meiner Lieblingszitate aus dem Buch – und davon gibt es reichlich(!!!!) aus Literatur und Psychologischen Schulen, Philosophie, etc. – Ist:
„Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antworten hinein.“- R. M. Rilke
Und es scheint egal, in welcher Branche beraten und gecoacht wird: In einer Zeit, in der Beziehungen unter Druck stehen, Gemeinschaften zerbröckeln und Zusammengehörigkeit nicht mehr selbstverständlich ist, ist dieser Dialog mehr denn je Kunst und Einladung, Verbindung zu schaffen. Mit ihm sind wir Lehrende und Lernende zugleich. Auch und gerade im 21. Jahrhundert!
Danke an Sozialberater Eelco de Geus und Sozialpsychiater Kees Voorberg. So umfassende Möglichkeiten, mich zu identifizieren, auf eigene Erfahrungen zu referieren, hatte ich bis dato in diesem Kontext noch nicht bekommen.
Danke, Danke, Danke!
Paperback, 304 Seiten
Inhalte:
DIALOG ALS PERSPEKTIVE
Dialog in unserer Zeit | Dialog als Kommunikationsform | Fundamente des Dialogs
AUF DEM WEG ZUM DIALOG
Dialog und Diversität | Gruppenentwicklung durch Dialog | die Wirkung unseres Denkens | das Vermeiden des Dialogs | das dialogische Paradigma
DIALOG IN DER PRAXIS
Der Dialogkreis | Dialogprozessbegleitung | Dialog in persönlichen und beruflichen Kontexten
DIALOGISCHES LEBEN UND ARBEITEN IM 21. JAHRHUNDERT
persönliche Kompetenzen | systemisch-dialogische Kompetenzen | transpersönliche Kompetenzen
Auch als Spezialangebot in Kombination mit dem Dialogkarten-Set von JULIA UND ARTUR erhältlich (Link)
Eelco de Geus + Kees Voorberg
IM DIALOG – MitEinANDER DEN WANDEL GESTALTEN
Persönlich I Professionell I Gesellschaftlich
Renate Götz Verlag 2022
ISBN 978-3-902625-92-2
In absehbarer Zeit wird eine etwas kürzere Version der Rezension im Counseling Journal des BVPPT zu lesen sein. www.counselingjournal.de
Selten erschien es mir wertvoller, altern zu dürfen. Ein gerütteltes Maß an Gelassenheit, Liebe und Erfahrung wirklich zu fühlen. Mit Abstand Geschehnisse und Fakten – auch bedrohliche – betrachten zu können, ohne sie gleich zu benoten. Tönen und Geräuschen zu folgen und ihre mitgelieferten Eintrittskarten in mein Kopfkino zu nutzen. Mich zu amüsieren, zu staunen, zu erkunden, zu bedenken, was sich da alles in Körper und Geist und Seele tummelt.
Kurze Tage, lange Abende, inspirierende Begegnungen mit Menschen, Musik und Literatur oder auch dem „Andere Zeiten Kalender 2022/23“ versprechen wache Zeit für Rück-, Innen-, Vor- und Umschau.
Bin gespannt, was diese Zeit vor Weihnachten – für mich die Adventszeit – mir offenbaren, zeigen oder bringen wird.
Ich wünsche Euch einen guten Start in diese Zeit.
Sirimavo Bandaranaike war 1960 die weltweit erste freigewählte Regierungschefin überhaupt. Etwas mehr als sechzig Jahre ist das nun her. Und ihre Einschätzung scheint nach wie vor aktuell.
Welche Männer haben gerade zu viel Macht? Egal ob erkauft, gewählt, ernannt?
Wer und was macht das möglich?
Seit frühester Kindheit begleitet mich dieses Lied. Immer haben mich Text und Melodie umhüllt für die Nacht. Und bis heute rührt es mich. Sogar Körpererinnerungen habe ich dazu gespeichert. Das wohlige und sichere Gefühl stellt sich umgehend ein, wenn nur die Melodie erklingt.
Was sind Eure Erfahrungen mit dem Mond und mit diesem Lied?
Der Mond ist aufgegangen
Die gold’nen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar
Der Wald steht schwarz und schweiget
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar
Wie ist die Welt so stille
Und in der Dämmerung Hülle
So traulich und so hold
Gleich einer stillen Kammer
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen
Er ist nur halb zu sehen
Und ist doch rund und schön
So sind wohl manche Sachen
Die wir getrost verlachen
Weil unsere Augen sie nicht seh’n
Wir stolzen Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel.
Gott lass dein Heil uns schauen,
Auf nichts Vergänglichs trauen,
Nicht Eitelkeit uns freun!
Lass uns einfältig werden
Und vor dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein!
Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und wenn du uns genommen,
Lass uns in’n Himmel kommen,
Du unser Herr und unser Gott!
So legt euch denn ihr Brüder
In Gottes Namen nieder
Kalt ist der Abendhauch
Verschon uns Gott die Strafen
Und lasst uns ruhig schlafen
Und unser’n kranken Nachbar auch.
Grenzen verändern sich. Meine zumindest. Wenn ich aufmerksam genug bin, mir Zeit nehme, mich zu besinnen, erscheinen sie mir deutlicher. Sowohl die Grenzen als auch das für mich Erreichbare. Selbst wenn das außerhalb meiner gefühlten Grenzen liegt. Wieder und wieder – selbst in ausweglos erscheinenden Situationen – erreichen mich Impulse, dass es immer noch Räder gibt, an denen ich noch drehen kann. Von innen kommen diese Impulse. Aus mir heraus. Von einer der Ullas, die sich nicht abfinden will. Auch wenn die anderen – die müden, die erschöpften oder ratlosen – präsenter sind.
Und was soll ich sagen? Es scheint, als sei die, die sich nicht abfinden will, die mächtigste von allen. Sie respektiert und akzeptiert die Situation, wie sie ist. UND sie schöpft die Energie aus den Konflikten, um damit etwas Konstruktives zu schaffen, statt im Kampf gegen die Kräfte des Konflikts zu ermatten.
Unlängst sagte jemand: Es gibt keine Ebbe ohne Flut, keinen Tag ohne Nacht.
So ist das wohl!
Begleiter meiner Besinnungszeiten ist oft: Víkingur Ólafsson
Kurz vor Zwölf. Ja, manchmal ist es knapp! Sehr knapp. Doch gibt es sie: die Momente, in denen sich ein Schalter umlegt. Momente, in denen ich deutlich registriere, dass ich mich FÜR oder GEGEN etwas in meinem Leben entscheiden kann. Und, dass ich eben auch einiges nicht beeinflussen kann. Es hinnehmen, respektieren, akzeptieren muss, bevor das Ringen dagegen oder darum zu kräftezehrend oder energieaufwendig wird.
Dankbar bin ich für all das, was ich selbst entscheiden kann. Für das, was mich handlungsfähig macht. Und demütig blicke ich auf das, was sich meiner Entscheidung oder meinem Einfluss entzieht.
Mitten in diesen Gedanken erinnere ich mich an jenes Werk von Andre Heller.
Möge es Euch gefallen.
Manchmal bin ich „aus der Fassung“, „außer mir“, „durcheinander“, „irritiert“. Wenn ich es registriere, versuche ich wieder in eine mir gemäße Form zu kommen. Das muss nicht die vorherige sein. Doch sollte es eine sein, in der ich mich gut fühle.
Als Tanztherapeutin bin ich einst nach einer Therapiestunde an die Stange gegangen, um wieder zu meiner eigenen Bewegung zu finden. Heute nutze ich Yoga, Klang, Musik, Schweigen, Gehen und Meditation. Mitunter einige davon auf einmal.
Einer begleitet mich seit Januar 2021 regelmäßig dabei. Vikingur Olafsson. Was auch immer er spielt, es berührt mich. Es rückt mich wieder zurecht. Wie mit einem Kaleidoskop ergeben dann die vorhandenen Facetten eine neue Ordnung.
Ich scheine nicht die einzige zu sein. Danke an Michael Samarajiwa für den Impuls, das mal wieder zuzuordnen. 🙂
Erfahrungen haben was Nützliches!!!
Zu gern sammelte ich die spontanen Assoziationen zu diesem Bild. Zu diesem Ausschnitt eines Szenarios, in dessen Mitte ich mich letzte Woche befand.
Was fällt Euch dazu ein? Was glaubt Ihr, habe ich dort eingefangen?
Einen guten Start in die Woche wünsche ich Euch.
Ich kann es kaum glauben. Morgen (14.5.22) ganz früh geht es los. Die erste Dienstreise nach fast zweijähriger (unfreiwilliger) Abstinenz. 🙂 Nach dem Geruchs – und Farbenfest Ostholsteins und den sommerlichen Wettern Hamburgs werde ich mich nun dem Frühsommer der Toskana hingeben. Eine ganze Woche lang (im Auftrag von Neubauer Reisen) von Montecatini Therme sternförmig mit einer Gruppe Reisehungriger und Neugieriger Landschaft, Geschichte, Menschen, Architektur, Kultur, Essen und Trinken – einfach Atmosphäre erkunden. Und genießen. Versuchen herauszufinden, ob unsere Fantasien mit der Wirklichkeit übereinstimmen. 🙂
Ich werde berichten in Bild und Wort.
Versprochen.
Ich bin sooo neugierig und gespannt.
Deshalb heute ohne Musik! 🙂
24. März 2022
Mal wieder war Buchmesse. Diesmal alternativ, Pop Up. Aber wieder ohne uns. Zumindest als Aktive. Inzwischen ist es fünfzehn Jahre her. Der Folgeroman des 2007 publizierten Werkes „Kopf hoch Norbert“ ist seither in Arbeit – ist mit uns sieben Jahre in Amerika gewesen und drei Jahre in Moskau. Neue Illustrationen krönen gerade das Manuskript – und damit ist es auf der Zielgeraden. Das umfassendere Werk. 🙂 Den Verlag gibt es leider nicht mehr. Und auch die Homepage ruht in Frieden. Eine neue ist in Arbeit und wird mit dem nächsten Werk zeitgleich „erscheinen“. Drückt uns die Daumen! Eines ist sicher: Ohne unsere und Eure Treue und Liebe zu den Enten und deren Liebe für uns hätten wir die letzten Jahre wohl nicht so gut überlebt. Habt Dank für Fotos, Geschichten, Erinnerungen und Erlebnisse rund um die „Reiherente Norbert“.
Mit einem beherzten Quak bitten wir um noch ein wenig Geduld!!!
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Sechs Jahre ist es her, dass „Kopf hoch, Norbert“ auf dem Buchmarkt erschien, und etwas mehr als fünf Jahre ist es her, dass Reiherente Norbert auf dem Teich der Messe Leipzig landete. Anlass: Die Buchmesse.
Im Frühjahr nutzte ich dieses Jubiläum, um auf dem Event „Lieblingsbücher“ in der Buchhandlung „stories! Die Buchhandlung am Falkenried“ Reiherente Norbert mal wieder zum Fliegen zu bringen. Mal ab davon, dass er schon drei Auflagen lang sein (Un)Wesen treibt, traf er hier gestern Menschen, die allesamt Freude an Literatur UND Spaß haben. Als achte von acht Menschen, die ihre Lieblingsbücher vorstellten, röhrte (so nennt sich das, glaube ich, wenn die Stimme versagt) zur Erheiterung der Zuhörer mit der restlich vorhandenen Stimme die ersten zwei Kapitel der Geschichte. Offensichtlich hat meine Stimmlage noch weiterer Erheiterung beigetragen. (Ich hätte es gestern Abend noch vertonen sollen. .-)
Was war bisher geschehen:
Auf der Buchmesse im Jahre 2007 hatte das Werk über Reiherente Norbert bereits Aufsehen erregt. Als Manuskript kursierte es bei verschiedenen Verlagen – ganz dem Mainstream entgegen. Inzwischen war es ja ein NO GO, Manuskripte mit auf die Buchmesse zu nehmen und dort anzubieten. Vertreter der Verlage wollten nicht so viel Papier mit nach Hause schleppen. Und überhaupt: Wenn das jeder machte! 🙂 Da sich alle dran hielten, war das für die „Reiherente Norbert“ natürlich genau das, was es zu widerlegen galt. Verrückt wie er ist.
Und tatsächlich: Der Verlag King of Fools besser gesagt, deren Inhaber Peter Bockelbrink und Caro Wagner haben sich erst in den Stoff verliebt und sind so auf die Ente gekommen. Sehr schnell bekamen wir Nachricht, dass spätestens im August „Kopf hoch Norbert auf den Markt flattere.
Auf der Buchmesse 2008 dann schwammen täglich zehn Plastikenten mit der Aufschrift „Kopf Hoch Nobert“ auf dem Messesee. An ihrer Unterseite klebte ein Sticker, der die „Retter“ oder „Finder“ bat, sie doch bitte an den Stand des Verlages (in der letzten Halle in der hintersten Ecke) zurückzubringen und sie dort gegen eine Überraschung einzutauschen. 39 dieser Enten landeten wieder am Stand. Und die Finder:innen kämpften mit unglaublichen Geschichten um die Ente. Fast alle konnten die Überraschung UND die Ente noch über die Messe und dann nach Hause tragen. 🙂
Auf dem Weg zwischen See und Stand hingen überall Din-A 4 Zettel ähnlich diesem Poster, das seit 2007 die Abdeckung des Kofferraums meines alten Volvo ziert.
Am Samstagnachmittag um 17 Uhr dann gab es die Lesung im Kontext: Leipzig liest! Wider Erwarten war sie voll.
Die Hostess, die den ganzen Tag den Leseraum zu betreuen hatte, freute sich. Endlich mal was los. Wir haben uns erst gefreut. 🙂
Auf der Messe erklärte Peter Bockelbrink das Buch zum „Meistgeklauten Buch der Messe“. Im Folgejahr hatte er Dummies gedruckt und mit einem Stempel versehen: „Geklaut bei King of Fools“. 🙂 Um Ideen ist dieser wunderbare Verlag wirklich nicht verlegen (gewesen). Danke noch mal für Aktionen zu Weihnachten, zu Ostern, etc.
„Kopf Hoch, Norbert“ ist mit mir viele Male über den Atlantik gefahren und hat gerade bei Kreuzfahrten nach Island, ihres Zeichens ausgewiesene Enteninsel, die Gäste der Lesungen erheitert. Sie berichten mitunter, dass sie inzwischen den Enten, die sie sehen, Namen geben oder sie mit Namen ansprechen. Sie senden Fotos, quaken, wenn sie uns treffen. So hatten sie die ganz normalen, für viel zu selbstverständlich genommen „Ente an sich“ noch nie erlebt, betrachtet oder wahrgenommen.
Die Rezensionen bei amazon (man kann von dem Laden halten, was man will), dokumentieren weitere Wirkungen.
Mein Dank geht an das Konsortium aus Begleitern und Organisatoren.
Tja, Reiherente Norbert. Du wirst halt immer mal wieder gefeiert. Zu Recht! 🙂
Es ist mal wieder an der Zeit, dass ich mir selbst sage, dass ich mich mag. Und dass ich stolz auf mich sein kann. Wenn auch mit viel Anstrengung – ich kriege doch eine Menge hin. Bin oft müde. Erschreckend überraschend kommt jeweils das, was in der Medizin als „Fatigue“ bezeichnet wird. Mehrmals am Tage. Wenn ich dann z.B. Worte nicht finden oder schreiben kann, berührt mich das existenziell. Immer wieder. Das stimmt mich manchmal ungeduldig, manchmal kritisch, manchmal wütend, manchmal ängstlich, manchmal aber auch gütig mit mir. 🙂
Und dann lausche ich und singe sogar mit:
Es scheint sehr vielen egal zu sein. Auch, wenn die Erkenntnis alles andere als neu ist.
Täglich finde ich etwas an mir, was sich verändert hat. Ich lerne täglich etwas über mich, entdecke an und in mir, wenn ich anderen begegne. Also: so wirklich begegne. Neugierig auf ihn oder sie und mich. Und auf das Dritte, das entsteht, wenn wir beieinander sind. Wie lernt Ihr über Euch?
Mein Sohn lebt ja am Niederrhein. Und wenn Hüsch die Menschen dieses Landstrichs beschreibt, denke ich oft: Die Verhaltensweisen meines Sohnes haben gar nichts mit seiner Behinderung zu tun. Der lebt nur einfach schon zuuuuu lange da. 🙂
„Die alle sind schuld an meiner Unfähigkeit, Lebewesen zu hassen!“
Inzwischen bin ich älter, als ich gedacht habe, je zu werden.
Und seit ich mich erinnern kann, sind diese beiden Männer von der Pee Wee Bluesgang an Gitarre und Mikrofon an wesentlichen runden Geburtstagen dabei gewesen. 🙂
Deren erste Version von „Hey Joe“ auf Vinyl bekam ich zur Taufe meines Sohnes Johannes geschenkt. Bei der Liveaufnahme war ich noch – schon hochschwanger – zugegen. 🙂 Ist auch erst 38,5 Jahre her 🙂
Ich liebe diese Mukke nach wie vor. Und ich liebe es noch mehr, wenn Menschen können, was sie tun!!!!! 🙂
Sehr dankbar bin ich für die(se) Klänge in meinem Leben. 🙂
Mit ihr auf den Ohren habe ich schon so manches gemeistert, überlebt, über- oder durchgestanden. 🙂
„Tränen haben etwas Heiliges an sich. Sie sind nicht das Zeichen von Schwäche, sondern von Kraft. Sie sprechen beredter als zehntausend Zungen. Sie sind die Boten überwältigenden Kummers, tiefer Reue oder unaussprechlicher Liebe.“
Washington Irving