WIDER das VERGESSEN #WeRemember

Und wieder jährte sich das Geschehen……

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Auch der 20. Januar ist Anlass genug, wider das Vergessen zu agieren. Während ich gestern Abend noch mal den Film „Kein Platz zum Leben“ gesehen habe, wurde ich (auch wieder) ganz still. Und musste an all die Menschen denken, die ich auf der Eröffnung der Ausstellung in Jamaica, NY traf….  Deshalb noch mal der Beitrag……  Vergangenheit ändert sich(eben) nicht. Sie werden so lange leben, bis sie sicher sind, dass ihre Geschichte(n) nicht vergessen sind.

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THE MEMORY PROJECT

Using the power of art, story and media to help people connect and understand our common humanity.

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„Das Warschauer Ghetto wurde durch die SS ab dem 22. Juli 1942 im Rahmen der „Endlösung der Judenfrage“ schrittweise aufgelöst. Die Ghettobewohner wurden in Vernichtungslager geschickt, die meisten von ihnen nach Treblinka. Mit den fortschreitenden Deportationswellen wurden die Ghettos räumlich verkleinert, bis sie schließlich vollständig „liquidiert“ wurden, so der deutsche Sprachgebrauch für den Mord an allen übrigen Gefangenen…“ mehr bei wikipedia.

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Diesen 22.Juli möchte ich zum Anlass nehmen, noch einmal auf das

„Memory Project“ in NYC  von Roz Jacobs und Laurie Weisman hinzuweisen.

Die Begegnung mit Momma J, einer Überlebenden des Warschauer Ghettos, ihre Geschichte, die Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Roz Jacobs und Laurie Weisman, all die Bemühungen WIDER DAS VERGESSEN….  für mich unvergesslich!  Wir sollten den Überlebenden zuhören, solange sie noch sprechen – damit DAS nicht in Vergessenheit gerät.

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THE MEMORY PROJECT

Using the power of art, story and media to help people connect and understand our common humanity.

TODAY:

WIDER das VERGESSEN

Roz Jacobs, Laurie Weisman: The Memory Project

Ein Kunst- und Bildungsprojekt WIDER das VERGESSEN.

Geschichte einer Begegnung mit Folgen:

November 2008. Eröffnung der ersten Ausstellung „The Memory Project“ im Raum New York City. Long Island.  Mit Amtrack angereist aus Albany, mit LIRR bis Jamaica weitergefahren, landete ich mit einem Taxi  beim Holocaust Resource Center, Temple Judea of Manhasset, NY 11030. Laurie und Roz lernte ich im August 2008 auf einer Hochzeit von Freunden in Frankreich kennen Diese Freunde hatten mich eingefliegen lassen, um das Geschehen des dreitägigen Festes zu dokumentieren. Am letzten Abend erst, einem warmen Spätsommerabend in der Dordogne, kamen wir länger ins Gespräch. Wir scherzten über jiddische Ausdrücke, suchten nach deutschen Analogien. Der Spaß, den wir so miteinander hatten, zog auch schnell die Kinder an, die sich in der inzwischen kleineren Runde der Hochzeitsgesellschaft noch befanden. Unumgänglich war wohl, herauszuhören, dass sowohl Laurie als auch Roz jüdischen Ursprungs sind. Roz` Mutter, Momma J, spricht jiddisch. Und Laurie hatte es von ihrem Vater gelernt. Und genau so unumgänglich war es, dass wir über deren Herzensprojekt sprachen. The Memory Project. Uns blieb nicht mehr allzuviel Zeit. Als sie hörten, dass ich ab September 2008 wohl regelmäßig meinen Lebensgefährten in den Staaten zu besuchen plante, luden sie mich nach Long Island ein.

Von Neugier getrieben „musste“ ich einfach die Kamera mitnehmen, als ich nach NYC aufbrach. Nun stand ich da. Holocaust Resource Centre. Ein wenig verloren fühlte ich mich ja schon. Das gebe ich zu. Laurie und Roz waren nicht zu finden. Erst nicht. Sie waren beschäftigt. Begrüßen konnten wir uns gerade eben noch. Ich wurde Momma J vorgestellt und den Geschwistern der beiden. Schon waren sie wieder weg. Momma J war aus Florida angereist, die Geschwister der beiden aus Californien und Conneticut. Es herrschte ehrwürdige Stimmung. Meine Kamera zückte ich erst, als die Veranstaltung offiziell begann. So viele alte Menschen, Überlebende des Holocaust, hatte ich an einer Stelle noch nicht getroffen. So viele Lebensgeschichten habe ich sichtbare Falten noch nicht erzählen sehen. Während ich so den Eröffnungsreden lauschte, beobachtete ich die alten und jungen Besucher. Ob die Betagten wohl alle so alt werden, damit sie ihre Geschichten  ihres (Üb)Erlebens des Holocaust noch weitertragen können? Ob sie nicht gehen können, bevor sie nicht sicher sind, dass die Geschichten gehört und überliefert wurden? Der Ausstellungraum barg die gesamte Geschichte des Holocaust. Mitten drin stand noch eine lebensgroße Giraffe aus Pappmachee. Der Giraffen-Orden wird in Amerika Menschen und Vereine verliehen, die „über den Tellerrand schauen“, sich konstruktiv einmischen, sich engagieren, jemanden retten, etc.  Als der Film anlief, gab es keine Nebengespräche mehr. Alle folgten der Geschichte Kalmans. Alle konzentrierten sich so, dass ich den Auslöser meiner Kamera am liebsten auf lautlos gestellt hätte. Wenn es einen solchen Schalter doch nur gegeben hätte! Sie waren aber so vertieft, dass sie es, glaube ich, gar nicht wahrnahmen. Dieses Foto wurde der Renner. das Mädchen erinnerte mich an den Film: Das Mädchen mit dem Perlenohrring. Im Anschluss wurde es um so lebendiger. Die Frauen und Männer herzten sich, sprachen angeregt, wanderten gemeinsam  durch die Ausstellung der gemalten Portraits von Kalman, des im Warschauer Ghetto verlorenen Bruder Momma J`s.

Die Zeit verging wie im Fluge. Gar zu drängen begann sie. Ich musste zurück zur Penn Station, wenn ich den letzten Zug nach Albany noch bekommen wollte. Gestärkt dank koscheren Essens und aufgeladen mit Emotionen zu den Begegnungen trat ich also den Rückweg an.

Tief beeindruckt dachte es mich! Ich wollte gar nicht mehr denken – aber ES dachte mich einfach. Transfer auf deutsche Verhältnisse? Hatte ich nicht gerade im Sommer  Kontakt zu der jüdischen Gemeinde in Kassel bekommen? Bärbel Schäfer ging mir durch den Kopf, das Jüdische Museum in Berlin? Machbar aber erschien mir erstmal nur:  Für die Beiden den Filmtext übersetzen und meine Stimme kostenfrei für eine Vertonung offerieren. Bevor es nicht deutsches Material gibt, brauche ich sowieso nirgends in der Bundesrepublik damit anzutanzen. Lange genug tummele ich mich im Stiftungs- und Projektgeschäft, um zu wissen, dass das so einfach nicht sein würde. Ich sah mich schon Antragsformulare ausfüllen, Evaluationsdesigns entwerfen, absurde Formulierungen niederschreiben, um eine Finanzierung zu stemmen. Und das alles, ohne dafür bezahlt zu werden. Als Freischaffende aber sind mir da natürliche Grenzen gesetzt. Die Ideen waren damit verworfen. Erst mal. Trotzdem dachte es mich weiter.

Seither sind fast zwei Jahre vergangen. Roz und Laurie bestritten in der Zeit zwei weitere Ausstellungen, starteten ein Bildungsprojekt einer Highschool in New York City. Sie haben $100000 für ihre inzwischen gegründete NGO gesammelt. Bevor sie die nicht zusammen hatten, bekamen sie auch nicht die zusätzlichen $100000 von dem Sponsor.  Ein interessantes Modell. Und die Mühe, die es kostet, lohnt sich. Das bindet weiter an die Idee! Kaum hatten sie das erreicht, setzte der Sponsor noch einen oben drauf. Die Summe, die sie in den folgenden drei Monaten noch zusammen bekämen, versprach er zu verdoppeln. Niemand ruhte sich da mehr auf den bereits empfangenen Dollars aus. Die ruhen eh nie!

Mir haben sie das Skript des Filmtestes geschickt. Ich habe mich hier in Deutschlnad daran gemacht, es zu übersetzen. Dank Internet und Email liegt er inzwischen autorisiert vor.  Nun verhandle ich gerade mit Jörg Mackensen von toneworx in Hamburg über die Vertonung der deutschen Fassung.

Als ich Laurie das letzte Mal in New York City besuchte, schnitt sie gerade den Film über das neue Projekt an der Elena Roosevelt Highschool NYC. Was mich an den Aussagen berührt und bewegt hat? Schaut es euch selbst an!

„Wenn es das nicht Projekt nicht gegeben hätte, wüsste ich heute noch nichts über meinen Großvater!“  sagte der einer der Studenten. Welch eine Chance also, sich mit Hilfe von Kunst, Sprache und Dialog die eigenen Wurzeln zu vergegenwärtigen. Und das muss schließlich nicht immer der Holocaust sein.

Von Momma J hör(t)e ich regelmäßig.

Wenn Ihr Momma J  als Überlebende des Holocaut selbst fragen wollt: Sie antwortet euch zu Leben, Liebe, Hoffnung, Jüdischer Küche und Yiddish.

Good Luck!

Und den Projektfilm seht Ihr hoffentlich bald auf Deutsch!   Daraus ist leider nie was geworden.

Mächtige Stille

Die Ware Glück

Glück

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.
Glück ist Regen, wenn es heiss ist,
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis ißt,
Glück ist auch ein lieber Gruss
Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.
Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.
Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.
Clemens Brentano


Glück: wirklich ein strapazierter Begriff. Geradezu zur Ware verkommen.
Mit Brentanos Blick auf die Welt aber – zumindest auf das in meiner Welt – lässt sich tatsächlich auch die eine oder andere Durststrecke überstehen.
Als ich das Lied „Immer mehr“ von Reinhard Mey das erste Mal gehört habe – und das ist sehr, sehr, sehr lange her – habe ich mir gewünscht, mich je so geliebt zu fühlen. Und was soll ich sagen? Ich habe entdeckt, dass eben so viel von genau dem in meinem Leben vorhanden ist wie eben auch von dem Gegenteil. Und ich bin immer sicherer, dass ich das Gute an guten Tagen abrufen kann, mich darauf besinnen kann. Und dass ich in dunkleren Zeiten mich auf Menschen verlassen darf, die vorübergehend für mich mit zuversichtlich sind. Postkarten schreiben, sich erkundigen, es schaffen, mir beizustehen, ohne mir auf die Pelle zu rücken. Mir sogar wirklich zu begegnen, ohne zu fürchten, dass sie sich dabei selbst erkennen. Eine wahre Kunst.
Es wird viel über Resilienz gesprochen, geschrieben, duiskutiert.
Ich vermute, dass genau so etwas auch „Resilienz“ IST.
Ich wünsche jeder und jedem solche Erkenntnisse, diese Art Beweglichkeit, den Mut und solche Menschen im Leben.


Kleine Kratzer

„Nichts ist einfach nur ein Hobby. Jede Disziplin ist ihre eigene Welt mit ihren eigenen hohen Standards. Natürlich hat jeder Künstler „kleinere Arbeiten“, die er macht, aber ich glaube nicht, dass ich irgendwelche „kleineren Disziplinen“ habe.“ Patti Smith

Verdammt leicht

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Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste. Susan Sontag

 

At Home

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„Die schönste Rede, die man unsern Zeiten halten kann, wäre:
Über die Kunst, zu Hause zu bleiben.“
Karl Julius Weber (1767 – 1832)

Die Kunst des Weglassens

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Der Papst fragte Michelangelo: „Verraten Sie mir das Geheimnis Ihres Genies. Wie haben Sie die Statue von David erschaffen – dieses Meisterwerk aller Meisterwerke?“ Michelangelos Antwort: „Ganz einfach. Ich entfernte alles, was nicht David ist.“

Passion

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„Jeder Mensch, der sich für etwas engagiert, hat eine bessere Lebensqualität als andere, die nur so dahinvegetieren.“
Bruno Kreisky

Frozen

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„Ein jeder hat seine eigne Art, glücklich zu sein, und niemand darf verlangen, dass man es in der seinigen sein soll.“
Heinrich von Kleist

Das kann Kunst

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Diese Version des Stückes „Melissa“, gespielt von der Komponistin selbst, hat mich zu Tränen gerührt. Sie weckt in mir all die Liebe und die Leidenschaft. Und Kampfgeist. Danke Dale! 🙂

Ulla an Kunst – Am Deich in Speicherkoog

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 „Die Angst endet da, wo echte Freunde sind.“

An den und mit den Deichbauern abhängen – das ging heute gut.   🙂 Wenn sonst auch der Meldorfer Speicherkoog arg gebeutelt wird von Wasser, Sturm und Flut – heute war nur Ruhe dort und Frieden. Ein paar Schafe blökten, Pferde mit Decken gewärmt grasten auf den Weiden, Spaziergänger ruhten auf den wenigen Bänken und sonnten sich, Kinder spielten bei auflaufendenm Wasser am Ufer. Radler fuhren leicht. Heilsam, einfach nur heilsam.

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Nordsee ist einfach ein Rezept für heilende Momente.  Ich glaub, ich muss da mal länger Urlaub machen. Das verspreche ich mir mal.  🙂

Ich dachte auch an Reinhard Mey – und während mich noch diverse Fragen bewegten, fand ich seinen „Einhandsegler“. Lange nicht mehr gehört, immer schon geschätzt,  passt. 🙂

Zerlegte Welt

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„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.“ Heinrich Heine

The New Presence

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„Love me or hate me, both are in my favour. If you love me, I will always be in your heart, and if you hate me, I will be in your mind.“ Qandeel Baloch

„I really don`t know life at all!“ Joni Mitchel

Kunst passiert

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„Die Kunst ist der natürliche Feind der Normalität.“
© Peter Rudl

Weather Report 2017 – Cruise News – Donau again (20) – Belgrad

Nachtspaziergang

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„Bei Tage ist es kinderleicht, die Dinge nüchtern und unsentimental zu sehen. Nachts ist das eine ganz andere Geschichte.“ Ernest Hemingsway

Ulla an Kunst – Cloud Gate

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Das Cloud Gate, eine öffentliche Skulptur des britischen Künstlers Anish Kapoor, ist das zentrale Kunstwerk des AT&T-Platzes im Millennium Park von Chicago, Illinois. Die Skulptur wurde zwischen 2004 und 2006 erstellt und wird aufgrund ihrer bohnenartigen Form auch The Bean genannt. Sie wurde aus 168 Edelstahlplatten zusammengeschweißt, ist hochglanzpoliert und hat keine sichtbaren Nähte. Sie misst 10 m × 20 m × 13 m (66 ft × 33 ft × 42 ft) und wiegt 99,8 Tonnen.[1]

und wozu  mich dieses Wunderwerk inspirierte.

Ein schöner Abstecher war das . Chicago. Die letzte Attraktion auf der Tour um den Lake Michigan. Just in dem Moment, als wir uns ins Auto setzten, um nach Grand Rapids zu fahren, fing es an zu regnen. Alles richtig gemacht!   🙂

Danke, dass Ihr wieder dabei gewesen seid.

A Cloudy Day

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„Wenn ich wüsste, was Kunst ist, dann würde ich es für mich behalten.“ Pablo Picasso

Ulla an Kunst – Hamburg auf der anderen Seite der Elbe

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Große Frauen unter sich

Wir hatten Großes vor. Wollten nach Helgoland fahren am Wochenende. Haben es Tag umd Tag verschoben. Hamburg übte sich in Grau – vielen Graus. So änderten wir am Montag den Plan und feierten den Geburtstag meines Sohnes statt auf der Hochsee – auf der Musicalinsel Hamburgs. Das Wunder von Bern war für den Fußballfan, die lebende Rangliste, gerade das Richtige. Ich war ohne jede Erwartung. Und das ist bei weitem übertroffen worden.

Ein früher Abend  – gelungen. Wirklich gelungen.  🙂  Empfehlenswert ist es zudem, dieses Musical. 🙂

Ulla an Kunst – Nach dem Teppanyaki in Tokyo

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Richtig gut gegessen haben wir. Überraschend gut hat es mir geschmeckt- all die leckeren Lebensmittel. die vor meiner Nase auf der heißen Platte zubereitet und umgehend serviert wurden. Der anschließende Verdauuungsspaziergang  führte über Brücken, unter denen Kois herumschwammen – riesige Fische. Leuchtend, bunt, einmalig.

 

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Wetter gibt es da offensichtlich durchwachsenes – und das oft.

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Über  viele Brücken ging es hin zum Restaurant und auch zurück. Tatsächlich sah nach dem Teppanyaki alles viel schöner aus. 🙂

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Genuß ist  wohl sehr bedeutsam. 🙂

Über die Kunst des Planens

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„Die Kunst, Pläne zu machen, besteht darin, den Schwierigkeiten ihrer Ausführung zuvorzukommen.“ Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (1715 – 1747)

 

Ton an Ton

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Ton in Ton

„Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen. Darum erscheint sie den wahren Malern durchaus dramatisch.“

Paul Cézanne
(1839 – 1906), französischer Maler

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Colorful

„Wenn es die Farbe wär`, wäre der Esel eine Nachtigall.“

Deutsches Sprichwort

Weit sehen

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„Weit zu sehen ist das eine, dorthin zu gelangen ein anderes.“ Brancusi

Anamnese

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Was hat er denn? Wien, Juli 2015

Von der anderen Seite

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„Meine Kunst lasse ich nicht liegen, ich müßte mir ewige Vorwürfe machen!“ Clara Schumann „Tagebücher“

Kunst und Kenner

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„Wenn das Kunstprodukt nicht den Rahmen der Elite der „Kenner“ sprengt, ist die Kunst zum Erstickungstod verurteilt.“ Victor Vasarely (1959)

Imagine Peace

In New York City habe ich Wünsche an einen ihrer Wunschbäume gehängt. Den Song von John Lennon habe ich schon als 14-Jährige in der Schule übersetzen können. Gesungen habe ich ihn oft – und noch viel häufiger gehört. Ausgerechnet Island hat Yoko Ono als den energetisch saubersten Ort empfunden und deshalb dort ihren „Imagine Peace Tower“ installiert. 2006 schon. Eine weiterhin gültige Aufforderung, eine weiterhin nötige Vorstellung, eine weiterhin erstrebenswerte Verfassung.

You may say I´m a dreamer….. but I`m not the only one!

Frohe Weihnachten! Give peace a chance!

Da fällt mir nichts mehr (zu) ein

Neues Feinsinniges ist vorübergehend nicht abrufbar!

Grund? :

kunst1
Enthülliungen – die Erste

;

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Enthüllungen – die Zweite

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Enthüllungen – die Dritte

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Entscheidung!

WARTEN?

WARTE!

WART.

WAR!

WA?

W

….

Da fällt mir doch glatt meine „Renoviermusik“ aus früheren Zeiten an. Die lief, wenn es um die groben Arbeiten ging: Tapeten runterreißen, wegschmeißen, Wände einhauen, Fußböden rausrupfen.

 

Wünscht mir Nerven und Glück! Vielleicht könnt Ihr aus der Ferne ein wenig warme Luft schicken, damit es schneller trocknet. Danke!

„Acropolis – How I Found My Body“ – Moscow

Inzwischen scheint die Sonne wieder in der Stadt, die in der letzten Woche noch mal so vom Schnee überrascht worden war. Am letzten dieser fiesen, nassen Abende hatten wir bei einem Kneipenbesuch den Tipp bekommen, uns die Ausstellung „Acropolis“ anzuschauen.

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„Warum fahren wir durch die ganze Welt, um antike Überreste in Museen zu bestaunen? Die Menschen, die um uns herum leben und körperliche Behinderungen haben oder irgendwie entstellt sind, diese Menschen wollen viele normalerweise nicht sehen, nicht in ihrer Nähe haben. “ Janina Urussowa

 

Dort zeigte man Bilder von Menschen, die nicht (mehr) alle Körperteile haben. Nach einem missglückten Versuch, am Samstag die Ausstellung zu sehen, drangen wir sonntags wenigstens bis in den „Coworking Space“ vor , in dem sich die Ausstellung befand.

DSC02873 (640x427)Direkt am Eingang des umgebauten riesigen Raumes gab es eine Concierge. Die hielt uns auf und wollte Eintrittskarten sehen- nein, nicht für die Ausstellung, sondern für eine weitere Veranstaltung, die an dem Tag dort abgehalten wurde. Das sah weniger nach einem Kunstprojekt aus. Lauter junge Menschen, die ihre Rechner auf Tischen platziert hatten, liefen mit Smartphones am Ohr oder in der Hand durch die Halle. Die hatten eindeutig nichts mit dem zu tun, was da ausgestellt war.

Man gewährte uns zehn Minuten, um die Bilder anzuschauen. DSC02838 (427x640)Reste, nur noch Reste von dem, was ich im Netz an imposanten Bildern und Aktionen zum „BezGraniz Festival“ (OHNE GRENZEN FESTIVAL“ gefunden hatte. Im Vergleich zu meinen Erwartungen durch den Trailer wirkten die Bilder lieblos aufgehängt und fast verloren an dem grauen langen Vorhang, mit dem der riesige Raum unterteilt war.

 

 

 

 

Ob es kunstvolle Sozialkritik oder sozialkritische Kunst sei, hatte die Moskauer Deutsche Zeitung am 10.3. Initiatorin des Projekts, Janina Urussowa, gefragt. Das sollten Kunstexperten entscheiden, antwortete sie. Auch als Kunst habe sie das gemeint. Die Menschen seien da aber unterschiedlicher Meinung.

DSC02829 (640x427)Die Vorbereitung habe lange gedauert. Von den Models seien viele auch Paralympics Sportler, also Menschen, die sich zumindest einiger Möglichkeiten ihrer Körper bewusst seien. Ihre Begrenzungen seien ihnen aber auch präsent. Dieses Projekt zielte eher auf die ästhetischen Aspekte ihrer Behinderung.

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Schönheit!
„Die Bilder sollen die Leute dazu anregen, nachzudenken: Was ist Schönheit? Und warum fahren wir durch die ganze Welt um antike Überreste in Museen zu bestaunen? Die Menschen, die um uns herum leben und körperliche Behinderungen haben oder irgendwie entstellt sind, diese Menschen wollen viele normalerweise nicht sehen, nicht in ihrer Nähe haben. Der Betrachter soll die Grenzen seiner Wahrnehmung in Bezug auf andere Menschen erkennen.“

 

Wo tatsächlich Menschen darüber in Austausch kommen, interessierte mich sehr. Den Sponsoren nach zu urteilen müsste sich die Ausstellung  auch in Deutschland mal sehen lassen. – oder ziehe ich da falsche Schlüsse?

Tja, denke ich mir. Wie so oft.
Wir wurden seltsam begutachtet, als wir zu zweit die Bilder der Ausstellung entlangliefen.

 

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Verhängt war dieses Gesamtkunstwerkwerk von einem riesigen Screen für die laufende Veranstaltung des Tages.

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Ich persönlich finde die Idee grandios. Ich halte das für Kunst.

Möge sie sich verbreiten oder Ansicht und Anklang finden. Mögen viele über sie lesen und sie noch anschauen können.

Van Gogh Alive / Mal andere Töne

Van Gogh – was für eine gute Idee! Dachte ich am Samstag, als Freunde das hier vorschlugen als Sonntagsausflug. Tickets bestellt, ausgedruckt…. Und am Sonntag dann mit der Metro quer durch Moskau gefahren. Angekommen an einer Station, an der sich gleich drei Bahnhöfe befinden. Noch schien die Sonne. Heftig wehte der Wind. Er schob viele Wolken schnell zusammen. Grau wurden sie und schwer. Es roch nach Schnee. Und noch bevor wir an der Kunsthalle ArtPlay angekommen waren, peitschte der Wind den fallenden Schnee selbst durch die Tunnel. Die Flocken schmerzten im Gesicht.

schnee am artplay

Es fühle sich an wie eine Vorbereitung auf das, was uns erwartete.

Lange Warteschlangen deuteten an, dass wir nicht die Einzigen waren, die sich das als Sonntagserlebnis auserkoren hatten. Familienausflusgzeit. Menschen allen Alters drängelten durch Gänge. Froh, dass wir die Tickets schon in der Hand hatten, schlängeleten wir uns an den Wartenden vorbei. Schick gemacht, auf Highheels stehend rückten die Frauen noch ihre Frisur zurecht, Männer fingen ungeduldige Kinder ein. Sicherheitsbeamte schleusten uns zum Eingang der Ausstellung. Den ersten Gang säumten die Klassiker Van Goghs mit Informationen zu den Bildern und  den drei Orten seines Wirkens zwischen 1880 und 1890.  Schon dort lockte die Musik  „hinter“ den  schwarzen Vorhang.

Come in and...
Come in and…

Den langen Gang durch- „gestanden“, eröffnet sich einem die Interpretation der Gefühlswelt Van Goghs, seiner Gedanken und Arbeitsweisen während seiner Zeit in Arles, Saint Rémy und Auvers-sur-Oise. Den Orten, an denen er viele seiner zeitlosen Meisterwerke geschaffen hat.  Ich habe mein Hirn mal abgeschaltet. Einfach genossen: Die ungewöhnliche Form des Zugangs, die Neuentdeckungen, das Lernen  über Stilmittel und Elemente, die wohl auch „Vincent“ inspiriert haben müssen.

Die Videos, die über den Boden als lebendes Bild liefen, forderten Kinder heraus, sich mit ihnen zu versuchen. kinder an goghSie knieten mitunter am Rande der Installation, als fürchteten sie, dem Bilde zu schaden. Mir haben die Kinder viel Spaß gemacht – oder besser: Mir hat der unbegrenzte Spaß der Kinder an den Installationen Freude bereitet. Wenn sie mit ihren Schatten spielten, Teil der Bilder wurden, die an den Wänden und am Boden an ihnen vorbei, unter ihnen her, über sie hinwegschwebten.  Sie konnten sich dort frei bewegen.

Es war voll in den Räumen. Die Menschen posierten vor den Leinwänden, ließen Beweisfotos von sich machen. Manche saßen nur andächtig oder standen fasziniert zwischen dem bildhaften Geschehen. Ja, das ist schon anders, als in  den heiligen Hallen eines herkömmlichen Museums zu stehen und einem ebenso heiligen Bild zu huldigen. Still, andächtig, fast ängstlich den Interpretationen einer Museumspädagogin zu lauschen und immer zu fürchten, man tue etwas Unrechtmäßiges, weil die Wärter auf den Stühlen einen scheinbar durchbohrend kontrollieren.

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Sie ließ eine lange Weile unbeirrt die Bilder auf sich wirken.

Hier durften alle, wenn sie wollten, laufen, gehen, sitzen, sich mal drehen, reden, hören, gar durch die Bilder laufen – wenn sie den Mut hatten. 🙂 Ich hatte mich zu der Art der Ausstellung im Vorfeld NICHT schlau zu machen versucht.

Ich lasse mich halt gern überraschen. In diesem Falle sehr: von den Zeichnungen und Skizzen, von der Dramaturgie, der Musikauswahl, der Choreographie. Eine wunderbare Weise, einen Zugang zu Kunst (auch für Kinder) zu schaffen. Vielleicht erinnern die Menschen irgendwann das sinnliche Erleben – und koppeln daran den Namen Van Goghs, und  werden anders neugierig auf Kunst.

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Das Mädchen stand hier 10 Minuten – still – die Kamera auf ihren Schatten und das stetig sich ändernde Bild gerichtet.

ulla bei van gogh
Ulla an Gogh 🙂

Gerne hätte ich Musik, z.B. den Smmer aus den Vier Jahreszeiten hier verlinkt – aus unerfindlichen Gründen bekomme ich bei Youtube aber seit gestern nur „Error“ Meldungen. Wer mal schnuppern möchte, tue das bitte auf der offiziellen Seite der Van Gogh Alive

http://vangogh-alive.com/

Dort gibt es unten rechts auf der Seite ein Video, das einen schon mal ein wenig eintauchen lässt….

Wünsche viel Freude damit.  .-)

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