Aufschub

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„Zukunft: die Ausrede all jener, die in der Gegenwart nichts tun wollen.“ Harald Pinter

 

Dear Brain…

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„Erinnerungen können schwimmen. Wie auf `ner Fünfzigmeterbahn schlagen sie zur Wende an“ `Pe Werner

Ich will gerade mal gar nicht denken müssen.  Urlaub vom Denken erlaube ich mir. Noch will mein Gehirn das nicht einsehen. Aber das wird schon.  🙂

Ein Effekt, von dem ich sicher weiß: Wenn ich aufhöre zu denken, kommen Fragen – ganz von alleine. Es denkt mich dann. Ganz schön spannende Fragen mitunter, denen ich garantiert ganz lange ausgewichen bin. Nee, die sind nicht immer angenehm.  Aber mitunter nützlich.

Während ich das schreibe, fällt mir ein Lied ein, dass ich Anfang der Neunziger Jahren rauf und runter gehört habe.  Ja, schon da habe ich solche nützlichen Fragen aufkommen lassen.

Und sie mir gut beantworten können.

„Erinnerungen können schwimmen – wie auf ner Fünfzigmeterbahn schlagen sie zur Wende an……“  Noch heute kann ich mich an diesen Worten freuen   🙂

 

 

Ja, ja. Die alten Programme und vor allem die noch immer wirksamen. 🙂

Unsere Psyche ist schon trickreich und klug. Sie mutet uns im „Normalfall“ ( falls es so etwas geben sollte) nicht mehr zu, als wir aushalten können.  Stelle ich fest.

Habt es einfach gut mit Euch selbst. 🙂

 

 

Ulla und die Kunst – Island

Es ist schon eine Weile her, dass ich den Beitrag unterhalb des Bildes verfasst habe: 2016. Ich stand unter dem akuten (Ein)Druck der Behörden, die zuständig sind für die Fürsorge/ Finanzierung/ Beschäftigung meines schwerbehinderten Sohnes. Und mir kam damals die Begegnung mit dem Kunstwerk „Der arme Bürokrat“ in Reykjavík in den Sinn.

Nun ist durch die Pandemie eine Situation eingetreten, in der wir vor allem als Soloselbstständige extrem viel mit Ämtern zu tun haben, um die wir bislang einen großen Bogen machen konnten. Nun haben sie uns. Und ich, die ich glaubte, ich sei ämtertechnisch mit reichlich Wassern gewaschen, stehe mitunter fassungs – und ratlos mit Schreiben in der Hand, die vor allem Warnungen beinhalten. Mitwirkungspflicht, Offenlegung, Sanktionsandrohungen. Und je nach Tagesform reagieren mein Hirn und mein Herz auf die Anschreiben, VorSCHLÄGE, die Empfehlungen und Aufforderungen mit einem beherzten „Wow! Stoff für ein abendfüllendes Kabarettprogramm“ oder sie sind im anderem Falle gekränkt, gedemütigt, demotiviert, fühlen sich falsch gesehen. Manchmal staunen Herz und Hirn auch: Eine gute Geschichte für Monitor. Oder sie empfinden Mitleid mit den Recruitern, die sich dann mit mir beschäftigen müssten. Mit der, zur Bewerbung genötigten, die so GAR NICHTS von dem kann, was ich da machen soll. Ich lerne und lerne und lerne und lerne.

Positives, Antreibendes, Ermutigendes, Entwürdigendes, Belastendes, Ermächtigendes: immer mit dem Zusatz: für mich. Wie das für andere ist, kann ich nicht sagen. Ich stelle mir aber vor, dass auf Nachfrage eine Menge Geschichten zusammenkämen. 🙂 Von beiden Seiten. 🙂

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Óþekkti Embættismaðurinn

„Ein Bürokrat einmal aus einer ganz anderen Sicht“ – die Skulptur von Magnús Tómasson aus dem Jahr 1973 wurde ursprünglich mit Bedacht in einem Hinterhof versteckt, denn durch diesen Standort sollte die versteckte, weltfremde Existenz der Bürokraten dargestellt werden, die sich in ihrem kleinen isolierten Eck des Universums verstecken. Inzwischen steht sie direkt am Stadtsee Tjörnin neben dem Rathaus. Der Felsblock ist nicht nur eine Metapher für die Last des Alltages, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die gesichtslosen Beamten, die für die meisten Menschen nur als Rädchen im Getriebe in Erscheinung treten, aber nie als Mensch…“

Ja ja, und weil sie so „unsichtbar“ scheinen, müssen sie wohl auch die Menschen, mit denen sie meist per Post tun haben, über deren Schicksal sie entscheiden, auch als unsichtbar behandeln. Mitleid habe ich mit diesen Bürokraten nicht, das gebe ich zu. Schon eine abstruse Welt. Ein paar Textbausteine aneinanderreihen zu müssen und zu hoffen, dass sich die Betroffenen davon beeindrucken lassen – sich ihren Urteilen fügen. In der Regel bekommen sie ja nicht mit, welche Lasten sie den „Kunden“ aufbürden, welche „Klötze“ sie verursachen.

Ich habe in den letzten 37 Jahren häufig(er) mit Sachbearbeiter:innen zu tun (gelinde gesagt) – und durfte feststellen: Sie haben eine Meinung und auch Gefühle. Und sie sind es nicht gewohnt, freundlich angesprochen zu werden. Sie wissen sogar, dass ihre Textbausteinkompositionen eher als Drohung als als Information empfunden wird. Und sie sind weisungsgebunden. Darauf berufen sie sich.

Und trotzdem: Ich wünsche einfach nur so vielen Menschen, wie es eben geht, dass sie solchen Staatsangestellten nie existenziell ausgeliefert sind.

Der Drang

Gestern hatte ich einen für mich vor allem emotional extrem anstrengenden Tag. Auf einem meiner Wege fand ich dieses Schild. Geklebt auf einen Altpapiercontainer.

Kluge Entscheidung! Dachte ich so bei mir – es an einem Ort zu platzieren, an dem sich regelmäßig Menschen einfinden, die gerade damit befasst sind aufzuräumen. Ihr Dachstübchen, ihren Keller, vielleicht sogar ihr Leben. An Empfehlungen zwecks dieser Art der Selbstoptimierung mangelt es ja momentan nicht wirklich. Egal wo. Und nachmittags sandte mir dann jemand, der mich sehr gut kennt, den Link zu folgendem Beitrag der Minimalisten. Volltreffer! 🙂 Zumindest bei mir! 🙂

Der Drang, andere zu überzeugen, ist überwältigend.
Oberflächlich betrachtet erscheint es tugendhaft, zu helfen,
zu instruieren, zu coachen, zu führen, zu motivieren.

Ratschläge zu erteilen, erweckt den Eindruck von Erhabenheit,
als ob wir die Pflicht hätten, die Misere der Welt zu mildern,
Menschen zu helfen, die auf dem „falschen“ Weg sind,
Menschen in die „richtige“ Richtung zu weisen.

Wir sind alle Zwischenhändler inmitten einer Selbsthilfe-Epidemie.

Schauen Sie nur mal in die sozialen Medien.
Experten, die über Nacht Ratschläge verkünden:
Du solltest früh aufstehen.
Du solltest das nicht essen.
Du solltest Veränderungen annehmen.
Du sollst nicht ängstlich werden.
Du solltest deine Gewohnheiten ändern.
Du solltest keine Socken mit Sandalen tragen.
(Okay, vielleicht haben sie mit dem letzten Punkt recht.)

Aber in Wirklichkeit gibt es kein „sollte“.
Das gab es noch nie.
Und ohne diese Sandburg aus „sollte“.
beginnen alle Ratschläge im Wind zu zerbröseln.

Jedes Mal, wenn wir jemandem einen Rat geben,
mag es sich so anfühlen, als käme es von einem Ort der Liebe,
aber in Wirklichkeit ist es das Ego, das sagt.
Ich weiß, was das Beste für dich ist.

Die Implikation davon ist beunruhigend:
Ich habe recht, du hast unrecht,
und wenn du dich mir unterordnest,
werde ich dich in Ordnung bringen.

Wie kann das liebevoll sein?

Es gibt kein größeres Ego als das des Helfers.
Der hilfsbereite Mensch kann einfach nicht anders.
Er fühlt sich verpflichtet, einen Adler vom Himmel zu holen, um ihn vor dem Absturz zu retten,
einen Delfin ans Ufer zu zerren, um ihn vor dem Ertrinken zu retten.

Das ist das Gegenteil von hilfsbereit.
Ich weiß das, weil ich es schon tausendmal getan habe.
Und das tut mir leid – tausendmal.

Meine erste Versuchung ist es, das alles ungeschehen zu machen.
Jede Ermahnung, Empfehlung, Anregung und Meinung.
Alles aus den letzten 39 Jahren.

Aber wir können nicht neu beginnen, indem wir die Vergangenheit auslöschen.
Wir können uns nur im ewigen Jetzt nach vorne bewegen.

Vielleicht habe ich eine Allergie gegen Ratschläge entwickelt.
weil das Erteilen von Ratschlägen nur das Ego füttert.

Das Ego ist keine „schlechte“ Sache.
Genauso wie Feuer nicht „gut“ oder „schlecht“ ist.
Es kann dich wärmen; es kann dich verbrennen.

Der Wunsch, zu helfen, ist auch nicht gut oder schlecht.
Er entsteht aus unzähligen Gründen,
die alle zum Ego gehören.
Und das Ego zu stärken ist ein todsicherer Weg, den Frieden zu verringern.

Ratschläge zu erteilen bedeutet, sich selbst auf ein Podest zu stellen,
einen Sockel, auf dem kein aufrichtiger Mensch ruht –
Es erfordert, dass wir auf andere herabschauen,
was eine verabscheuungswürdige Position für jeden Menschen bedeutet.

Ratschläge? Nein!
Ich will Dir nicht helfen;
Ich will Dir auch nicht nicht helfen.
Ich möchte Dich lieben.

Liebe erfordert, die Wahrheit zu sagen
unabhängig davon zu sein, ob es jemandem „hilft“.

Wenn es hilft, ist das in Ordnung.
Wenn nicht, ist das auch in Ordnung.
Die Annahme ist Sache des Empfängers.

Die Wahrheit wird durch ehrliche Beobachtung offenbart,
durch Suche und Gewahrsein,
durch eine Erforschung von Widersprüchen
und durch ein tieferes Verständnis der Art und Weise, wie Dinge sind.

Um es klar zu sagen: Dies ist keine Empfehlung.
Ich denke nicht, dass Du irgendetwas tun „solltest“.
Ich vertrete in diesem Text nicht meinen „Standpunkt“.
Ich dränge Dich auch nicht dazu, meine „Botschaft“ zu verstehen.
Ich hoffe nicht, dass ich Dich von irgendetwas überzeugen kann.

In dem Moment, in dem wir versuchen, jemanden zu überzeugen, haben wir den Sinn verloren.

Überzeugen, beeinflussen, sich beweisen…
das sind alles Stränge, die denselben Schirm spannen.

Die Wahrheit erfordert keine Überzeugungsarbeit, kein Zureden, keinen Zwang –
sie ist die Wahrheit, ob man überzeugt ist oder nicht.

So wie die Liebe.

By Joshua Fields Millburn

https://www.theminimalists.com/convince/

Nicht erst einmal habe ich mich mit anderen ausgetauscht über meine Reaktionen auf Imperative, Ratschläge, Aufforderungen. Die „Sie sollten!“ „Du musst!“ Problemlösungsempfehlungen. Die „Ich weiß, was für Dich gut ist!“ Angebote. Laut werde ich deshalb nicht, aber zurückhaltend. Ich beobachte mich. Spüre, was mich sauer macht, was mich rührt, was mich aufbringt, was mich erheitert oder amüsiert, was mich befriedet. Wann ich mich „genötigt“ fühle, zu raten, zu helfen, einzuspringen, zu erledigen. Wann ich selbst gern Hilfe hätte. Begleitung. Obhut. Fürsorge. Was mich das Fürchten lehrt. Was mich erleichtert. Was mich erschrickt. Was mich zurückweichen lässt. Was mich antreibt. Eines ist klar: Wenn ich Rat, Empfehlungen oder Hilfe will – bitte ich darum.

Im letzten Jahr habe ich mich viel im Netz getummelt. Dass es kein Ersatz für die echte Begegnung ist, war klar. In den letzten drei Monaten war es für meine Verhältnisse viel. Zu viel sogar. Neben sehr wertvollen Begegnungen bin ich auch erneut damit konfrontiert, wie viel Zeit ich für mich brauche. Für mich allein. Und wie schnell ich das Gefühl entwickle, mich abgrenzen zu müssen. Besonders im Netz. Mein Leben lang war/ ist es mein oberstes Gebot, mich nicht zu verraten, mich nicht zu verstellen, mich nicht zu unterwerfen. Und mich nicht zum Handlanger machen zu lassen. Und das werde ich auch im Netz nicht tun! Das erfordert neben Wachsein und Aufmerksamkeit auch eine Menge Humor. Und Geduld – mit mir selbst. Und mit meinen eigenen inneren Reaktionen auf die Einlassungen anderer. Diese Reaktionen positiv zu nutzen – DAS ist mein Auftrag an mich selbst. 🙂

Thank you for talking about TRUTH – dear Minimalists!!!! I am deeply touched. https://www.theminimalists.com/convince/

Eine der Aufforderungen, die ich richtig gut haben kann, ist eine musikalische dieser Art! Danke an Felix Meyer!

Stein um Stein

Da ich gerade bei den (schönen) Steinen bin…..

https://motivatinggiraffe.com/2017/05/01/may-1-2017-little-by-little/

Welle auf Welle

„Wer sich einmal anschaulich macht, wie nach Sokrates, dem Mystagogen der Wissenschaft, eine Philosophenschule nach der anderen, wie Welle auf Welle, sich ablöst, wie eine nie geahnte Universalität der Wissensgier in dem weitesten Bereich der gebildeten Welt und als eigentliche Aufgabe für jeden höher Befähigten die Wissenschaft auf die hohe See führte, von der sie niemals seitdem wieder völlig vertrieben werden konnte, wie durch diese Universalität erst ein gemeinsames Netz des Gedankens über den gesamten Erdball, ja mit Ausblicken auf die Gesetzlichkeit eines ganzen Sonnensystems, gespannt wurde; wer dies Alles, sammt der erstaunlich hohen Wissenspyramide der Gegenwart, sich vergegenwärtigt, der kann sich nicht entbrechen, in Sokrates den einen Wendepunkt und Wirbel der sogenannten Weltgeschichte zu sehen.“ — Friedrich Nietzsche

Andere Wege…

Andere Wege haben auch schöne Steine!

Worries

„I believe everyone should have a broad picture of how the universe operates and our place in it. It is a basic human desire. And it also puts our worries in perspective.“
Stephen Hawking
„Ich glaube, jeder sollte ein umfassendes Bild davon haben, wie das Universum funktioniert und welchen Platz wir darin einnehmen. Es ist ein grundlegender menschlicher Wunsch. Und es rückt auch unsere Sorgen ins rechte Licht. „

Vielleicht hat Stephen Hawking recht. Vielleicht mindert dsa aber nicht den jeweiligen Schmerz eines Menschen, wenn er es „relativ“ sieht. Und auch, wenn wir (uns) viel erklären können: Aushalten können wir eben nicht alles.

Ich vermute: Humor hilft extrem. Sorgen besser auszuhalten. 🙂

Na, dann will ich mal nicht stören…

Vier Jahre ist es schon her – und immer noch liebe ich die Impulse, die mir von den Mülltonnen und Laternpfählen Hamburgs (und dem Rest der Welt) ins Auge fallen. Wunderbare Eintrittskarten ins Kopfkino!!! 🙂

Ulla Keienburg s Blog

wp-1460324321026.jpg no comment 🙂

Ein wahrer Fundus, die Mülleimer der Hamburg Stadtreinigung. Sie sind eine gute Übung, sich mal ungestört seinen Assoziationen hinzugeben. Mülleimerpoesie taufe ich das einfach mal. Und es lässt sich so fein in verschiedene Richtungen denken. Besser und repräsentativer für den Zeitgeist als jede Tageszeitung, Netz oder andere Medien. Nur für mich? Das kann ich mir nicht vorstellen. Habt Spaß. Auch wenn Montag ist! ‪#‎müll‬‪#‎eimer‬‪#‎sticker‬

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„I`m In Your Mirror“

„There are two ways of spreading light: to be the candle or the mirror that reflects it.“
Edith Wharton
„Es gibt zwei Möglichkeiten, Licht zu verbreiten: die Kerze zu sein oder der Spiegel, der ihren Schein reflektiert.“
Al Jarreau und ich hatten lange Gespräche zu dem Thema „Gesehen werden“ “ Sehen“ und „Spiegel(n)“ – und das sogar zweimal in dem Jahr, als Koschwitz mich für seine RTl Nachshow engagiert hatte. Ich erinnere mich gern. Sehr gern.

„…it don’t make no mothafugging
Difference what happens to me
Going to be there in my
own time, in my own way
Cause you don’t see me,
you don’t see me
I’m, I’m in your mirror.“

What happens to the heart

„I got my shit together….“ L.C.

Calm after the Storm

„Du kannst auf meine Handfläche schauen und den Sturm kommen sehen. Lies das Buch meines Lebens und Du wirst sehen, ich habe ihn durchgestanden.“
Mary J. Blige
„You can look at my palm and see the storm coming. Read the book of my life and see I’ve overcome it.“

Hugging You

(c) ulla keienburg 2020

Immer stärker

„Ein Mensch kann nicht mehr tun, als in seiner Macht steht – aber zumindest das kann er mit aller Macht tun.“ Forbes

Nichts bleibt

Kein Ring, kein Gold, kein Leid!

„Das Leben ist viel zu kostbar, als dass wir es entwerten dürften, indem wir es leer und hohl, ohne Sinn, ohne Liebe und letztlich ohne Hoffnung verstreichen lassen.“
Václav Havel

Die neue Zeit

Die neue Zeit
Ich nenne mich glücklich, denn ich bin ein Teil einer neuen Zeit
Denn ich habe erkannt, wie wichtig es ist, dass ich lebe,
dass du lebst, dass alle wir leben,
dass meine Hand sich mit anderen Händen verschränkt,
mein Lied sich  vereint mit anderen Liedern.
 
Denn meine Aufgabe hab ich erkannt, Schöpferin zu sein,
Gestalterin meiner Zeit, die unsere Zeit ist,
ich will auf die Straßen gehen, aufs Land,
in die Villen und in die Hütten,
will die Trägen aufrütteln und die Tagediebe
und die, die das Leben verfluchen und die schlechten Geschäfte
und die, die vor Zahlenreihen die Sonne nicht mehr erblicken,
die Ungläubigen, die Verzweifelten, solche, die die Hoffnung verloren haben,
solche, die lachen und singen und mit Zuversicht sprechen,
ich will sie alle ins Morgenlicht tragen,
damit sie das Leben erkennen, wie es dahinzieht
schmerzhaft, herausfordernd, schön,
das Leben, das uns unerwartet nach jedem Sonnenuntergang –
letztes Zeugnis eines für immer entschwindenden Tages,
 der sie Zeit verlässt und niemals zurückkehrt.
 
Gioconda Belli

(gefunden im Kalender Andere Zeiten 2020/2021 Quelle: gekürzt aus: „Wenn Du mich lieben willst (c) Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1993)

Love you more…

„Die Schönheit der Dinge liegt in der Seele dessen, der sie betrachtet.“
(David Hume)

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