
Heinrich von Kleist

Welcome to my Reality!


Einer lieben Freundin habe ich sie zu verdanken. Meine erste Reise in die Antarktis. Meinen Flirt mit Vulkan und Nebel, Hurricane und Pinguin, Seelöwe und Wal, Albatros und spanischem Forscher. Und mit Schlaf, Ruhe, netzfreier Zone, bestem Essen, Seekrankheit, Rundumversorgung und gehaltvollen Begegnungen, Spaß, gutem Wein und Zeit für mich.
Ich weiß gar nicht, wie ich dafür danken soll. Doch die Zeit wird kommen. Da bin ich mir sicher. Allen, die das möglich gemacht haben, danke ich von Herzen. Die, die mich haben fahren lassen, obwohl Wichtiges zu erledigen gewesen wäre, die mich vertreten, die den Flug möglich gemacht, die es mir gegönnt, mich auf dem Weg hin oder zurück beherbergt, mich auf dem Laufenden gehalten und sich mit mir gefreut haben.
Sie haben dafür gesorgt, dass ich das neue Jahr gesünder, ausgeschlafener, heiterer und unbelasteter starten kann, als das in vielen Jahren zuvor möglich war. DANKE!!!!


Zusätzlichen Raum und mehr Zeit will ich schaffen, um die Gefühle zu den Ereignissen der letzten Jahre zu würdigen, bevor ich sie in meinem Herzen einschließe. Endlich mir Zeit nehmen: Zu heilen, was zu heilen geht; zu trauern, wen und was es zu betrauern gibt; auszuruhen von dem, was mich so viel Kraft gekostet hat.
Ich habe schon einige Vorboten der Wirkung solcher Räume und Zeiten kosten dürfen in den letzten zwei Wochen! So darf es weitergehen.
Positive Überraschungen – dafür hatte ich schon Platz gemacht. Wie? Indem ich einfach keine Pläne mehr gemacht habe für die Zeit bs zum Jahresende. Und völlig unerwartete und berührende Begegnungen und Einladungen, Ereignisse, Bescheide und Geschenke sind mir zuteil geworden. Von und mit Freunden, Ämtern, Verwandten.
Dankbar beginne ich das neue Jahr. Mit einer Reise. Sehr spontan. Sehr aufregend. Sehr Urlaub. Einfach nur weg.
Euch wünsche ich Kraft und Neugier, nützliche Fragen an das Leben. Freunde, an die Ihr Euch wenden könnt, warum auch immer. Gute Literatur und schöne Bilder. Beweglichkeit und Gesundheit, Mut und Liebe. Zeit für das, was wichtig ist. Vielleicht sogar wichtiger als das, was Ihr gerade wichtig findet. Riskiert was. Singt. Sprecht miteinander. Tragt bei und mit – nicht nach.
In diesem Sinne: Ein gutes und gesundes und aufregendes neues Jahr 2020.

Ich sage DANKE für 2019! Für alle und alles.
Wir lesen, hören und sehen uns in 2020! Kommt gut rüber! 🙂










Bevor du gehst
Bevor wir dich in deine neue Heimat geben
lass deinen Segen hier für das
was war und ist und einmal wird
Bevor wir dich in mütterliche Erde legen
und Engel dich zum Himmel heben
– an eine Hölle glaub ich nicht –
lass deine Liebe bleiben
für uns und mich und alle hier
Bevor du gehst berühr
mich einmal noch im Traum
denn ich muss sehn
ob es dir gut ergeht
dein Lächeln lebt
Bevor du gehst wohin dir niemand folgt
nimm all die Schätze mit
auf deine leise Reise
Was dir und mir als Glück erschien
das hebe auf, bewahre
bis wir uns wiedersehen
irgendwo und ganz gewiss
Catrina E. Schneider


Danke für alles!

Als Gott die Welt geschaffen hatte und allen Creaturen ihre Lebenszeit bestimmen wollte, kam der Esel und fragte ‚Herr, wie lange soll ich leben?‘ ‚Dreißig Jahre,‘ antwortete Gott, ‚ist dir das recht?‘ ‚Ach Herr,‘ erwiederte der Esel, ‚das ist eine lange Zeit. Bedenke mein mühseliges Dasein: von Morgen bis in die Nacht schwere Lasten tragen, Kornsäcke in die Mühle schleppen, damit andere das Brot essen, mit nichts als mit Schlägen und Fußtritten ermuntert und auf gefrischt zu werden! erlaß mir einen Theil der langen Zeit.‘ Da erbarmte sich Gott und schenkte ihm achtzehn Jahre. Der Esel gieng getröstet weg und der Hund erschien. ‚Wie lange willst du leben?‘ sprach Gott zu ihm, ‚dem Esel sind dreißig Jahre zu viel, du aber wirst damit zufrieden sein.‘ ‚Herr,‘ antwortete der Hund, ‚ist das dein Wille? bedenke was ich laufen muß, das halten meine Füße so lange nicht aus; und habe ich erst die Stimme zum Bellen verloren und die Zähne zum Beißen, was bleibt mir übrig als aus einer Ecke in die andere zu laufen und zu knurren?‘ Gott sah daß er recht hatte und erließ ihm zwölf Jahre. Darauf kam der Affe. ‚Du willst wohl gerne dreißig Jahre leben?‘ sprach der Herr zu ihm, ‚du brauchst nicht zu arbeiten, wie der Esel und der Hund, und bist immer guter Dinge.‘ ‚Ach Herr,‘ antwortete er, ‚das sieht so aus, ist aber anders. Wenns Hirsenbrei regnet, habe ich keinen Löffel. Ich soll immer lustige Streiche machen, Gesichter schneiden damit die Leute lachen, und wenn sie mir einen Apfel reichen und ich beiße hinein, so ist er sauer. Wie oft steckt die Traurigkeit hinter dem Spaß! Dreißig Jahre halte ich das nicht aus.‘ Gott war gnädig und schenkte ihm zehn Jahre.
Endlich erschien der Mensch, war freudig, gesund und frisch und bat Gott ihm seine Zeit zu bestimmen. ‚Dreißig Jahre sollst du leben,‘ sprach der Herr, ‚ist dir das genug?‘ ‚Welch eine kurze Zeit!‘ rief der Mensch, ‚wenn ich mein Haus gebaut habe, und das Feuer auf meinem eigenen Herde brennt: wenn ich Bäume gepflanzt habe, die blühen und Früchte tragen, und ich meines Lebens froh zu werden gedenke, so soll ich sterben! o Herr, verlängere meine Zeit.‘ ‚Ich will dir die achtzehn Jahre des Esels zulegen‘ sagte Gott. ‚Das ist nicht genug‘ erwiederte der Mensch. ‚Du sollst auch die zwölf Jahre des Hundes haben.‘ ‚Immer noch zu wenig.‘ ‚Wohlan,‘ sagte Gott, ich will dir noch die zehn Jahre des Affen geben, aber mehr erhältst du nicht.‘ Der Mensch gieng fort, war aber nicht zufrieden gestellt.
Also lebt der Mensch siebenzig Jahr. Die ersten dreißig sind seine menschlichen Jahre, die gehen schnell dahin; da ist er gesund heiter, arbeitet mit Lust und freut sich seines Daseins. Hierauf folgen die achtzehn Jahre des Esels, da wird ihm eine Last nach der andern aufgelegt: er muß das Korn tragen, das andere nährt, und Schläge und Tritte sind der Lohn seiner treuen Dienste. Dann kommen die zwölf Jahre des Hundes, da liegt er in den Ecken, knurrt und hat keine Zähne mehr zum Beißen. Und wenn diese Zeit vorüber ist, so machen die zehn Jahre des Affen den Beschluß. Da ist der Mensch schwachköpfig und närrisch, treibt alberne Dinge und wird ein Spott der Kinder.
Jacob Grimm (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859)
Wie sie es wohl heute schrieben? Dieses Märchen? Die Gebrüder Grimm?








Ich vermute, ich kann niemals so alt werden, dass ich meinen Vater nicht mehr vermisse.

