„Das Zwiegespräch ist das vollkommene Gespräch, weil alles, was der eine sagt, seine bestimmte Farbe, seinen Klang, seine begleitende Gebärde in strenger Rücksicht auf den anderen, mit dem gesprochen wird, erhält.“ Friedrich Nietzsche
Heute bekam ich eine CD geschickt. Schon der Name des Pianisten, der darauf zu finden war, hätte mir Signal sein sollen für etwas Überwältigendes. Wie kann ein Mensch SOOOOOOOO die Tasten anschlagen und eine so unverschämt gründliche, heilsame und klangvolle Resonanz in mir erzeugen? Oder sollte ich anders fragen? Welche (Resonanz) Räume in mir habe ich noch oder schon so lange nicht betreten, dass mich das heute sooo rührt? Oder ist es gar der Absender? Unsere Geschichte? Wer weiß das schon. Ich bin auf jeden Fall sehr, sehr, sehr dankbar für diese klangliche Brücke durch Raum und Zeit.
„Über alle Berge, aus dem Staub auf und davon Über alle Berge, zu wild blühendem Klatschmohn Über alle Berge, bis ein anderer Wind weht Einer der das Glück säht, bis die Seele barfuß geht“ Pe Werner
Genau danach wäre mir heute.
Alöerdings hätte ich keine Lust, mich heute in den Stau gen Norden zu stellen, um über die Grenze nach Dänemark zu kommen. Das versuchten heute wohl sehr viele. Staumeldungen – auch von Freunden, die es gewagt haben – geben mir recht. Ich bleibe einfach Zuhause und singe mich mit Pe Werner ….. über alle Berge. Have a nice day!
Gedanken von einer, die schon immer außen, drüber, drunter, neben oder hinter war.
Trotz deutscher Staatsangehörigkeit war ich für meine Landsleute besonders im eigenen Land schon viel ZU:
Die Wünsche der Chefs painted by UK
Zu lang, zu alleinerziehend, zu aufmüpfig, zu wenig angepasst, zu berufstätig, zu schnell, zu genial, zu bunt, zu unabhängig, zu ungehorsam, zu groß, zu früh, zu kritisch, zu allein, zu klug, zu frech, zu ehrlich, zu Frau, zu… was auch immer.
Als mein Sohn mit seiner Behinderung das Bild dann noch vervollständigte, erfand ich die Marke: Personifizierte Ansammlung von Randgruppen.
Lange kämpfe ich für „Integration“ – schon seit den Zeiten, in denen `man` darunter noch die „Gemeinsame Erziehung Behinderter und Nicht Behinderter“ verstand. Ein wenig sprachpingelig empfand ich den Begriff immer schwierig. Integrieren muss ich nur, was ich zuvor aussonderte. „Teil des Ganzen zu sein“ wäre meine Wahl gewesen. Oder „Inklusion“. Am Besten gar nicht drüber reden – einfach SEIN. Dazu musste erst mal die UN- Menschenrechtskonvention verordnen, dass man sich ihren Regularien widme.
Irgendwann habe ich mir eingestanden, dass ich damit auch versucht habe, selbst „Teil des Ganzen zu werden“, meinen unauffälligen Platz in dieser Gesellschaft zu finden, wollte auch mal „normal“ sein. Bis ich feststellte, dass dieses „Normal-Sein“ oft unglücklich stimmt, abhängig macht. Die Menschen sind verführt, ihre Nerven und Bankkonten bis zum Anschlag und darüber hinaus dafür zu belasten, dass sie „gut“ dastehen. Ihre Moral belasten sie anscheinend auch ( siehe Plagiatsaffären). Ich wollte aber nicht stehen, nicht im Garten nach vierblättrigen Kleeblättern suchen, währendessen evtl. verpassen, wenn Gelegenheiten und Chancen an die Tür klopfen. (um Herrn Chrysler zu zitieren) Und ich traf in den Kontexten sehr viele Menschen, die sich selbst nicht leiden können und nicht mögen, was sie tun. Sie buhlen um Anerkennung von Kollegen oder Chef, bangen um ihre Jobs, beherrschen und nutzen das jeweilige „Bull Shit Bingo“ – aber beim ersten Funken Leben kapitulieren sie.
Und nach dem X-ten Versuch, mich zu „normalisieren“, mich selbst in eine Schublade zu stecken, mich selbst meiner gefühlten Freiheit zu berauben, habe ich mich auch beruflich (wieder) selbstständig gemacht. Endlich!!!
Wenn ich sehe, wer sich heute diesen Themen wie „Integration“ und „Inklusion“ widmet: Dann sind es doch Organisationen, deren Personalverantwortliche und Führungskräfte nicht einmal Diversität in den eigenen Reihen dulden, (h)aushalten oder sie gar nutzen könnten oder wollten. Naja: Vielleicht suchen diese ja nur eine Daseinsberechtigung. Problembeschaffungsmaßnahmen: Damit sie alle wichtig bleiben.
Zwischen all den Grenzen, die ich sah, erlebte, setz(t)e, die „andere“ so zogen, entstand dann ein Profil, was mir gefiel. Wie ein Bild von Wilhelm Busch gemalt – zeichnete und zeigte sich meine Existenz. Die entdecken zu können, habe ich meinen Wurzeln, meinem Sohn und all den Auseinandersetzungen mit Menschen zu verdanken, die mich gern kleiner oder anders oder gehorsamer oder auch klüger oder flexibler gehabt hätten.
Danke! Das hat mich stark und beweglich gemacht.
Und ebenso dankbar bin ich den Menschen verbunden, die heute meinen Blick von außen, oben, unten, hinten, durch sie hindurch manchmal, zu schätzen wissen, meine Ideen und Begleitung honorieren. Sogar bezahlen.
„Nichts ist einfach nur ein Hobby. Jede Disziplin ist ihre eigene Welt mit ihren eigenen hohen Standards. Natürlich hat jeder Künstler „kleinere Arbeiten“, die er macht, aber ich glaube nicht, dass ich irgendwelche „kleineren Disziplinen“ habe.“ Patti Smith
„What we have once enjoyed we can never lose. All that we love deeply becomes a part of us.“ „Was wir einmal genossen haben, können wir niemals verlieren. Alles, was wir zutiefst lieben, wird ein Teil von uns.“ Helen Keller
„Charme ist im Menschen wie das Brennen beim Feuer, das Leuchten bei der Kerze, das Funkeln bei kostbaren Steinen, Gold und Silber. Es ist etwas Geistiges.“ Li Yu (1610 – 1680)
„I’ve learned you can make a mistake and the whole world doesn’t end. I had to learn to allow myself to make a mistake without becoming defensive and unforgiving. “ Lisa Kudrow „Ich habe gelernt, dass ich einen Fehler machen kann und nicht die ganze Welt untergeht. Ich musste lernen, mir zu erlauben, einen Fehler zu machen, ohne defensiv und unversöhnlich zu werden.“ Lisa Kudrow
„Wenn Du Konflikte vermeidest, um Frieden mit anderen Menschen zu schließen, fängst Du einen Krieg im Innern an“. Brenè Brown
„Schmerz, der nicht verarbeitet wird, wird immer weiter gegeben.“ sagt Brenè Brown im Gespräch über Verletzlichkeit und Macht mit Russel Brand. Und Russel rutscht auf dem Stuhl herum, während er sich eingesteht: „Immer, wenn es unangenehm ist, weiß ich , dass sich eine Weisheit darin versteckt.“
„Ich bin aus einem bestimmten Grund hier. Ich bin nicht hier, um es den Menschen angenehm zu machen oder um gemocht zu werden. Mein Ziel ist es, Liebe zu erkennen und zu erforschen. Das bedeutet, das Ungesagte zu ergründen. In der Welt. Und in mir.“ Brenè Brown
„Denn daß der Mensch erlöst werde von der Rache: das ist mir die Brücke zur höchsten Hoffnung und ein Regenbogen nach langen Unwettern.“ Friedrich Nietzsche
“Blessed is he who has learned to admire but not envy, to follow but not imitate, to praise but not flatter, and to lead but not manipulate.” —William Arthur Ward
„Gesegnet ist, wer gelernt hat, zu bewundern, aber nicht zu beneiden, zu folgen, aber nicht nachzuahmen, zu loben, aber nicht zu schmeicheln, und zu führen, aber nicht zu manipulieren.“ William Arthur Ward
Unlängst teilte jemand die Idee, bei jedem Gespräch, das wir führen, bei jeder Begegnung ein kleines, ernstgemeintes Kompliment zu geben…. Versuch macht klug! 🙂
„Either you deal what is the reality, or you can be sure the reality is going to deal with you.“ „Entweder Du befasst dich mit dem, was die Realität ist, oder du kannst sicher sein, dass die Realität sich mit dir befassen wird.“ Alex Haley
“And humility is an important quality. Especially if you’re wrong a lot…. Of course, when you’re right, self-doubt doesn’t help anybody, does it?” Dr. House 🙂
Bob Dylan: „Ich akzeptiere das Chaos. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es mich akzeptiert.“
Habe allen Grund heute froh zu sein. 🙂 Mein Auto läuft wieder. Und es hat mich außer Nerven, Geduld, Freundlichkeit und gutes Trinkgeld nichts gekostet. Ich liebe es einfach, wenn Menschen können, was sie tun! 🙂 Danke an die Gelben Engel und die Werkstatt. 🙂