
„Knowing your own darkness is the best method for dealing with the darknesses of other people.“
Carl Jung
Welcome to my Reality!
Gestern auf meinem Spaziergang habe ich diesen Aufkleber an einem Stromkasten auf der Hoheluftchaussee entdeckt. Auf den Ohren das Liebes-Lied aus dem neuesten Rilke Projekt. Und dann war sie wieder ganz präsent. Meine Mutter. Die Liebe zur Lyrik haben wir geteilt. 🙂
Es ist zwei Jahre her. Mein Sohn war in Hamburg bei mir. Lange hatten wir mit meiner Mutter, seiner Oma gesprochen. Es war so viel passiert. Wir warteten gerade auf seine Untersuchungsergebnisse. Gespannt wie ein Flitzebogen waren wir. Bestimmt eine Stunde haben wir mit ihr verhandelt am Telefon, erzählt, geplaudert, miteinander und übereinander gesprochen. Rückblickend ein wichtiges Beisammen- und Miteinandersein. Außergewöhnlich gelassen hatte sie reagiert darauf, dass mein Sohn den Heiligen Abend lieber mit seiner Freundin als mit ihr verbringen wollte. Das war neu. Das mit der Gelassenheit. 🙂 Verabredet haben wir uns für den folgenden Freitag. Zuversichtlich, dass schon alles gut sein werde. Auf dem Rückweg zur WG meines Sohnes wollten wir uns sehen. Bei ihr. Es war alles gut. Aber das Telefonat an dem Abend war das letzte Mal, dass wir uns gehört haben. Am nächsten Morgen ist ihr Herz stehen geblieben. Damit hatte niemand gerechnet.
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Wir konnten da noch mit sehr vielen Menschen gemeinsam den Schrecken verdauen, trauern, weinen, uns erinnern, uns gegenseitig trösten, feiern, was wir mit ihr hatten.
Noch immer zutiefst dankbar für alle, mit denen wir darüber (wieder) zusammengerückt sind. Und noch immer die Erinnerungen an sie (und das mit ihr) teilen.
Muttern, Du fehlst! Immer wieder. Immer noch. Danke für alles!
Die Adventszeit wird wohl für meine Lebzeiten immer damit verbunden sein.
Wer anderen eine Grube gräbt, legt sich selbst ein Ei.
Barbara Berckhan hat mir – vor sehr vielen Jahren – empfohlen, Sprichwörter zu kombinieren. So könne ich herausbekommen, ob mir mein Gegenüber überhaupt zuhöre, sich dessen bewusst sei, was ich sage, wenn wir miteinander sprechen. Reichlich geübt kann ich aus Erfahrung inzwischen sagen: Es nimmt die Schärfe aus vielen – vor allem absurden – Diskussionen, ist eine gute Antwort auf abstruse Anschuldigungen, und vieles mehr. Die schönste Erfahrung: Es tröstet. Auch. Mitunter.
Damit bin ich bei Ostern! Der Wind weht durch die frischen Bäume, das Grün der Knospen und jungen Blätter wirkt satt. Der Löwenzahn blüht, Narzissen tummeln sich auf Verkehrsinseln. Tulpen zieren Fensterbänke und Vorgärten.
Für mich hat dieses Fest noch immer eine Bedeutung: Zuversicht, Hoffnung, Vergebung.
Und es ist auch eine Erinnerung daran, dass ich genug bin. Und sollte mir DAS Gefühl abhanden kommen – und das tut es immer mal wieder – weiß ich, dass ich Menschen in meinem Leben haben, die das vorübergehend für mich mit glauben. Danke dafür.
Ich wünsche Euch wunderbare Ostertage, erhellendes und wärmendes Wetter, inspririerende Begegnungen und eine gehörige Portion Güte.
Dieses Zitat fiel mir in die Hände. Immer wieder habe ich es angesehen. Es gelesen. Und habe gedacht: Das tun wir Frauen doch jeden Tag. Jeden verdammten Tag. In diesem Leben. Alle verlassen sich drauf. Auf diese „Zauberkünste“. Ein geradezu abständiges „Wie Sie das alles schaffen!“ kommt vielleicht noch mal über ihre Lippen. Carearbeit. Erziehung. Bildung. Pflege. Führung. Zumindest un- oder schlechter bezahlte. 🙂
Ob Männer UND Frauen in unseren Landen es wohl schaffen, Frauen zu würdigen UND sie ANGEMESSEN zu honorieren für das, was sie sind und leisten?
Ich für meinen Teil lasse mich überraschen!!! Und Ihr so?
Mein Blick fällt gerade auf den Titel eines Buches, das dringend noch von mir gelesen werden möchte. „Older and Wiser“ von Jean A. Rhodes.
Das kann ich nach dem letzten Jahr wirklich sagen: Ich bin ein Jahr älter. Ich bin ein Jahr weiser.
Nicht, dass ich daraus Allgemeingültiges ableiten könnte oder wollte… 🙂
Unterm Strich aber geht es mir – allen Unkenrufen zum Trotz – GUT.
Ich habe – auch in diesem letzten Jahr – mein Bestes gegeben. Nicht mehr und nicht weniger.
So werde ich es auch im nächsten Jahr tun.
Wie gehabt.
Einen wunderbaren Start in ein klangvolles Jahr 2021 wünsche ich von Herzen allen meinen Leser:Innen.
Danke für Eure Treue!
Stay healthy, stay safe. Keep in contact.