„Religion“ oder …

scherz oder religion
„Macht nicht aus jeder Meinung gleich eine Religion. Ich habe ein Bild vor Augen: Wenn Gott die Arme ausbreitet, dann sind dagegen all unsere Meinungen, Pläne, Ansichten ganz winzige, kleine Scherze.“ Hanns Dieter Hüsch (*1925), dt. Kabarettist u. Protestsänger; 2000 Predigtpreis

Mein Sohn lebt ja am Niederrhein. Und wenn Hüsch die Menschen dieses Landstrichs beschreibt, denke ich oft:  Die Verhaltensweisen meines Sohnes haben gar nichts mit seiner Behinderung zu tun. Der lebt nur einfach schon zuuuuu lange da.  🙂

„Die alle sind schuld an meiner Unfähigkeit, Lebewesen zu hassen!“

Kleine Kratzer

„Nichts ist einfach nur ein Hobby. Jede Disziplin ist ihre eigene Welt mit ihren eigenen hohen Standards. Natürlich hat jeder Künstler „kleinere Arbeiten“, die er macht, aber ich glaube nicht, dass ich irgendwelche „kleineren Disziplinen“ habe.“ Patti Smith

Blood

IMG_20200504_131802-01.jpeg
„Wenn ich gut komponieren oder schreiben oder beten oder predigen will, muss ich zornig sein. Dann wird das ganze Blut in meinen Adern gerührt, und mein Verständnis wird geschärft.“ Martin Luther King, Jr.

At Home

IMG_20200420_231033-01.jpeg
„Die schönste Rede, die man unsern Zeiten halten kann, wäre:
Über die Kunst, zu Hause zu bleiben.“
Karl Julius Weber (1767 – 1832)

Nur der Wind

IMG_20200216_203537-02.jpeg
„Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet.“
David Hume

 

Zwischenstand

20190811_142655-02.jpeg

 

Also, ich fand es spannend!

Und ganz plötzlich ist das Jahr vorbei.

Auf  einem meiner vielen Wege in den Norden hörte ich unlängst folgenden Satz:“Wenn Du traurig bist, hältst Du Dich mit Vergangenem auf. Ängstigst Du Dich, bist Du wohl in der Zukunft unterwegs. Wenn Du Dich einfach mal sechs Sekunden lang Deinem Atem widmest, bist Du für diesen Moment ganz frei.“

Ein – und ausgeatmet habe ich ausgiebig auf meinen Reisen des letzten Jahres.Mit den Weather Reports   berichtete ich darüber via Bild und Wort. Mitunter habe ich auch die Luft angehalten, um nicht aus der Haut zu fahren. Geholfen haben in solchen Momenten Freunde, und auch bin ich darüber mit Menschen zusammengewachsen und daran zusammen gewachsen.

Ich war in den USA, und wir haben uns drei Roadtrips gegönnt. Einen durch die Nationalparks im Südwesten, den zweiten durch Washington State und Oregon und den dritten rund um den Lake Michigan. Meine Arbeit auf den Schiffen brachte mich nach Costa Rica, in die arabischen Länder, durch den neuen Suezkanal, nach Frankreich zwischen Carmaque und der Ardeche, von Hamburg nach Amerika via Island und Grönland und Kanada, und gekrönt wurden diese Reisen mit dem Trip nach Tokyo, Sapporo und Otaru – und durch schwerste Wetter bis Manila.

Rückblickend kann ich nur sagen: All die neue Luft, die anderen Kulturen, die wunderbaren Begegnungen mit neuen und bekannten Menschen, die lustigen Mietwagen, die Erkundungen, Überraschungen, Erkenntnisse, die Pflege von Freundschaften und das Verändern toxischer Verbindungen haben mir die Kraft gegeben, die Herausforderungen meines letzten Jahres zu meistern.

Z.B.: Einen Kindsvater, der ums Verrecken nicht zahlen will,  Ämter, denen ich nach einem Jahr Bearbeitungszeit für einen Widerspruch nachweisen konnte, dass auch sie einen Fehler gemacht haben, Behörden und Einrichtungen, die mich für dumm verkaufen wollten, Ärzte, Krankenkassen, Verbände, Gerichte, Einrichtungen, Versicherungen aller Art, die mir eine m.E. fast unmenschliche Geduld abverlangten. Eingesehen habe ich: nur ich finde es unerträglich langsam – und demütigend.  Ich lasse mich nicht durch „Arbeitszeit“ regulieren. Ich arbeite, bis ich fertig bin! Ich nehme auch nicht einfach hin, was mir so geschrieben wird. Ich akzeptiere nicht einfach Entscheidungen – ich kämpfe, bis die Umstände und Gegenheiten so sind, wie ich es für fair, gesund, rechtens, rechtlich möglich oder machbar halte. Ablehnungen sind nur eine Aufforderung zum Neuversuch. Ja, das kostet Zeit und Nerven – vor allem in einem Behördendschungel, wo die eine Stute nicht weiß, wie der Hengst in der anderen Abteilung wiehert. Aber: selbst in dem Dschungel habe ich Mitstreiterinnen gefunden. Der Ton macht halt mitunter die Musik. 🙂

Dank meiner Freunde und meiner Familie, dank verständnisvoller Kunden und Kollegen habe ich es vor allem in den letzten zwei Monaten letztlich doch geschafft, dass bis Ende des Jahres mein Sohn wieder weitgehend hergestellt und gesund und guter Dinge ist, dass ich gesund und heile bin, und dass ich bei Kräften bin, um das nächste Jahr anzugehen. Da warten dann noch ein paar Gerichtstermine, Klärungen und Veränderungen zugunsten  meines Sohnes auf uns.

wp-1483203008961.jpg

Und tolle Aufträge, neue Schiffsreisen, Jubiläen, Feste, Neuerungen – und für gute Überraschungen bin ich auch immer zu haben.

Ich wünsche Euch ein wunderbares Jahr 2017. Viel Kraft und gute Energie, inspirierende Begegnungen, verlässliche Beziehungen, respektvollen Umgang, humorvolle und nährende Erlebnisse, immer eine Hand am Herzen und ein Ohr, wenn ihr es braucht, oder auch tröstendes Zuhören, wenn andere das von Euch erbitten. Passt auf Euch und Eure Lieben auf – und auf das, was Euch mit Euren Lieben verbindet.

Habt Dank, Ihr Treuen, für Eure Begleitung, Eure Kommentare, Eure Fragen, Eure Geschichten, Eure Freundschaft, Eure Kunst, Eure Rezepte, Eure Inspirationen,  Eure Neugier.

Ich mache gern weiter: Ich werde weiterhin Bilder machen, Worte suchen und finden, schreiben, berichten, mich und manchmal auch Euch erinnern. Denn : In mir „jubeln“ weiter: Neugier, Güte, Durchhaltevermögen, Dialog, Achtsamkeit und mein Humor und die Fähigkeit, auch aus dem, was mich ärgerlich macht oder sauer, Kraft zu schöpfen.

In diesem Sinne:

wp-1483208606563.jpg

Was mir wirklich fehlt? Neue, kluge, respektvolle, warme, ehrliche, klare Worte von Roger Willemsen.

Weather Report – Cruise News (29) – Wieder mal viel gelernt

image

Eine aufschlussreiche Reise war das! Bunt, reich, lehrreich,  lustig, anstrengend.
Danke für die Erfahrungen – an wen oder was auch immer. Ich fahre klüger und erfahrener heim als ich hingereist bin. Das ist doch was. 😉

Tagesration

der mann„Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.“ J.W.  Goethe

Ein Bild ohne Autsch

kormoran vor energie„Diese doofen Srommasten wollen Sie doch dahinter nicht lassen, oder?“ sagt ein Mann zu mir, als er mich beim Fotografieren beobachtet. Ich schaue ihn nur etwas irrtiert an. Ich finde die nämlich gar nicht doof.  🙂   So habe ich nämlich mehr Geschichte im Bild und eher die implizite Aufforderung, zu fragen. Den „Stolperer“ vielleicht. Das ist natürlich nur meine Meinung. Es mag sein, dass der/die Techniker unter den Fotograf*innen das anders sehen. Mir erzählt es mehr – und ich habe kein Problem, mich an die Situation zu erinnern, wenn ich das Bild wieder ansehe.

Gestern fragte eine Kollegin im Netz, was uns das wichtigste „Kompositionsmittel“ sei, wenn wir eine Foto machen. Ganz ehrlich – wenn ich unterwegs bin, inspiriert mich die Situation.  Ich achte genau darauf, was mir den Impuls verpasst, die Kamera zu zücken. Und es gibt Situationen, die lassen sich nicht abbilden. Weder ist der Bug eines Schiffes auf dem Bild so nah zu fühlen, wie ich es erlebt habe,  und ein Foto während einer Vorbeireise kann selten die Weite und Tiefe einer Landschaft wiedergeben. Mitunter betrachte ich später Bilder und schaue, welche der „Kompositionsmittel“ – die ja auch nicht die Fotografie allein erfunden hat – ggf. dem BIld zu einem „Wow“ – Gefühl verhelfen. Dabei ist eines ganz sicher: Weniger ist mehr! Und da wir intuitiv auf Symmetrie oder Harmonie stehen, reagieren wir auch auf Linien im Bild, auf Hintergründe, Objekte, Subjekte, auf Beziehungen zwischen denselben- und  auch auf das, was zuviel ist oder was fehlt, z.B. an den Bildrändern.

Ich wage zu behaupten: Wer je begonnen, bewusst statt nur auf die Bildmitte auch auf das Geschehen am Bildrand zu achten, dem passiert kaum noch, dass Menschen Füße oder Hände oder Arme aus Versehen „amputiert“  werden oder Linien durch Kopf und Kragen wie ein Halsabschneider oder Kopfschuß wirken. (Ja, das tut weh – beim Hingucken, egal aus welcher Richtung sie kommen.)

Vielleicht kommt der Mann ja mal zum Workshop. 🙂 Who knows  🙂

Bank (12) – 1. Advent 2013

bank advent  Einen besinnlichen Start in Advent 2013 wünsche ich Euch.

Ich bin das erste Mal seit vielen Jahren am 1. Dezember in heimatlichen Gefilden.

Kann es kaum fassen. Es ist dunkel, kühl, nass. Aus den Fenstern aber dringt warmes Licht. Wenn ich durch den Hausflur gehe, riecht es nach Backwaren. Das weckt Erinnerungen.

Habt  ein Auge auf Euch und Eure Lieben.

Es gibt sicherlich viel mehr zu erkennen als Preisschilder und Wunschlisten.

Bank (8a)

Bank (9)

Miami Little Havana

Ich habe versucht, diesen Sitzplatz in der Zeit in Miami als Post loszuwerden. WP wollte nicht so recht. Zumindest nicht so wie ich.

Nun – mit etwas Verspätung- sollt auch Ihr dieses wunderbare Arrangement bewundern können.

Gerne hätte ich Platz genommen. Weiß bis heute nicht, wieso ich es nicht getan habe.

An dem Tag war der Running Gag: Vielleicht können wir uns ja mal irgendwo gemütlich hinsetzen und einen Kaffee trinken. Das war nix.  Miami ließ grüßen  🙂

Selten so viel Hektik, Krach und Mensch am Stück.  🙂

„Das Bild hat immer das letzte Wort“

Es scheint von (Jacques Derrida) zu sein, dieses wunderbare Zitat.

Richtig stolz bin ich,  dass  Alexander (Wachter) beim Anblick dieses Kinoeingangs an mich gedacht hat.  🙂

scala  das bild hat immer das letzte wort sig klein

Es ist sicherlich nicht schwer erraten, zu welcher Gelegenheit wir uns das erste Mal getroffen haben. 🙂

%d Bloggern gefällt das: