Nachdem ich heute schon den ganzen Tag „brand eins“ höre und lese, muss ich schmunzeln. Am meisten beeindruckt hat mich tatsächlich bisher der Leitartikel von Wolf Lotter über Hoffnung, Chancen, Wiederholungen und Geduld.
Die Schlüsse, die Wolf Lotter aus den „Wiederholungen“ zieht, die Art, diese mit dem gesellschaftlichen Leben in Verbindung zu bringen, berührt mich.
Zu Wiederholungen anderer Art hat Mark Twain eine aufschlussreiche Geschichte geschrieben:
Mark Twain
Ein Hoch auf alle Chancen, die sich ergeben, wenn sich Unerledigtes zeigt. (Vielleicht ja auch manchmal in Form von 10 Cent Stücken) 🙂
Ist nur die Frage, ob ich andere be-siegen oder einen Sieg für mich erringen will.
Mir fallen dazu die spannenden Gespräche mit Freunden ein: Über die Kinder, deren Erlebnisse, deren Wirkung auf den erwachsenen Mann/Frau ansich. Reagiert z.B. ein Vater auf Beurteilungen seines Sohnes von anderer Seite so, als sei er selbst ungerecht bewertet worden, kann er zwei Dinge tun:
1.) Er kann sich eschoffieren und den gewähnten Konflikt seines Sohnes in einem Machtkampf mit dem/der Bewertenden selbst klären. Ziel: Papa geht es besser, wenn er den Kampf gewinnt! Leider bekommt Sohnemann ggf. unterschwellig gesendet: Dir traue oder mute ich das nicht zu. Ich mach das schon für Dich, lass mich mal machen. Folgen kann sich jeder allein ausdenken ( oder es als Eintrittskarte nutzen :-))
oder
2.) Er kann seinen Sohn begleiten, seine Reaktion beobachten, ihm ggf. Mut machen, gefühlte Ungerechtigkeiten mit ihm besprechen, ihm vertrauen oder ihn mit einem Augenzwinkern sogar bewundern, wie viel gelassener er möglicherweise das Problem löst – wenn es überhaupt eines für ihn ist.
Vielmehr noch könnte der Vater das zum Anlass nehmen, sich selbst zu fragen, wozu und vielleicht auch warum er selbst so darauf anspringt. Eine große Chance, die Eltern haben – zu überprüfen, ob ihre „alten Geschichten“ aus Schule, Kindheit und Familie und vor allem die dazu gehörigen Reaktionen, Emotionen und Muster noch „aktuell“ sind, die Reaktionen noch nützlich sind oder „angemessen“.
Um wieder auf den Unterschied von Siegen und Besiegen zu kommen:
Es sieht so aus, als sei jedem errungenen „Sieg“ mindestens eine zweckmäßige Frage voraus gegangen – am besten sich selbst gestellt.
Michael Gross beschrieb das umwerfend. „Ich schwimme doch nicht achtunddreißigtausend Kilometer, um auf zwölf Kilometern einen anderen Menschen zu besiegen!“
Der sichtbare Erfolg zeigt nicht immer, wie viel Arbeit darin steckt, was oder wer einen tatsächlich angetrieben hat. Tägliche kleine Siege – errungen, um mich stolz zu fühlen, zufrieden mit mir sein.
BEsiegen muss ich vor allem meine inneren Schweinehunde, wenn sie mal wieder zu laut Party feiern. 🙂 Und sie feiern – regelmäßig in Form genau solcher o.g. Herausforderungen zur Selbstreflexion.
Schweres Gerät zur Schweinehundbekämpfung 🙂 (c)ullakeienburg2011
Richtig harte Arbeit! 🙂 Die bringt dann errungene Siege! Oder einen Sieg ÜBER etwas (Altes). Die einen lassen sich dabei von Menschen begleiten, deren Dienstleistung „Coaching“, „Beratung“, „Therapie“, „Counseling“ genannt wird, andere haben Freunde oder Partner(innen). Einem Gerücht zufolge sollen sogar schon Leute einen Bagger gekauft haben, um ihre tieferen Erlebnisse auszugraben. 🙂 Manchen genügt ein Spiegel. .-)
„Was heilt hat recht“ – sagt mein kleiner Bruder immer – immerhin ein Schulmediziner! 🙂