
Friedrich Nietzsche

Welcome to my Reality!


300-летия российского флота
Ob nun 94, 96 oder 97m hoch – diese Notlösung auf Moskaus Flussinsel hinterm Kreml und gegenüber der Erlöserkirche BLEIBT hässlich. Peter dem 1. wurde damit ein Denkmal gesetzt. In der Stadt, die er nicht mochte, in der er nur ab und zu mal residierte. Den meisten Moskavitern graust vor dieser Statue. Das Monument ist nicht nur auf der Liste der weltweit höchsten Statuen sondern hat es inzwischen auf die der Top Ten hässlichster Denkmäler geschafft.
Sie wurde anlässlich der 300. Geburtstages der Russischen Marine aufgestellt. Wenn sie auch nicht eigens dafür hergestellt wurde. Das zumindest erzählt(e) die Moskauer Bevölkerung, deren Protest gegen Installation nicht erfolgreich war.
So oft schon habe ich diese Skulptur kopfschüttelnd hingenommen. Gestern aber wurde ich zum ersten Mal für ihre Geschichte interessiert. Ja, MIR wurde vorgelesen! (Insider). Ich muss mich also nicht schämen, dass ich sie hässlich finde, darf es in Moskau sogar laut sagen.
Sie steht da! Nachwievor! Inzwischen aber fällt eh niemandem mehr auf, dass Reformzar Peter der Erste in Conquistadorenhosen auf einer spanischen Karavelle steht. 🙂
Persönlichkeitsrecht – mal anders 🙂
Gestern ist das Olympische Feuer in Moskau gelandet. Rund 14 000 Träger sollen die 1,5 Kilogramm schwere Fackel aus Aluminium nun insgesamt über 65 000 Kilometer weit tragen. Dabei soll das Feuer ins Weltall, auf eine Expedition zum Nordpol und auf den Grund des sibirischen Baikalsees geschickt werden.
Ob jedesmal die halb Stadt abgesperrt wird, wenn jemand die Fackel irgendwo vorbei trägt? Dann haben sie viel zu tun in den nächsten knapp über hundert Tagen.
Darauf brauche ich erst mal einen Kaffee.
Machtgebärde oder Dankbarkeit?
Ein Symbol für das Verhältnis von Kirche in Staat in Russland
Mehr dazu bei wikipedia
Am letzten Samstag wurde in Moskau gearbeitet. Zu kompensieren mit diesem Einsatz sind zwei Brückentage bis zum 9. Mai.
Gestern war Inbetriebnahme des neuen Präsidenten. Wir wollten mal schauen, was darauf in der Stadt so los ist. Viele Polizisten sahen wir. Sehr viele. Mit ihren großen Mützen, nie allein, nur mit Kollegen unterwegs. Zu wenig abwechslungsreich erschien uns das.
Da ich, meiner Angewohnheit nach, noch ein Notizheft kaufen wollte, das eigens in dem Lande hergestellt ist, das ich gerade besuche, wanderten wir zum „DOMKNIGI“, dem Haus des Buches. Nein, nein, nicht die Russische Staatsbibliothek,
sondern ein Buchladen, der voller Bücher stand, deren Titel ich NICHT verstand. Vielleicht hätte ich den einen oder anderen Buchstaben entziffern können – aber von Verstehen kann da noch nicht die Rede sein.
Nach bisher zwei Russisch-Stunden und dem Besuch in der Kinderecke der Fremdsprachenabteilung konnte ich beim sauteuren Cappucino im hauseigenen Cafè zumindest schon mal ein paar Worte lesen. „Mein Alphabet“ – tja, so kann es kommen, wenn die Buchstaben nicht mehr lateinisch sind.
Zudem entpuppte sich das Haus des Buches als ebenso attraktiver Notizbuch- wie Schreibwerkzeugvertrieb. Bürobedarf soweit das Auge reichte. Oh je… Buchläden: Auch hier wären sie ein Anschlag auf mein Konto – wie daheim auch.
Ich habe es dann bei einem Journal, ein paar Briefumschlägen, einer Schutzhülle und einem Heft belassen. Ich konnte nicht widerstehen. 
Es gibt Schulhefte, auf denen russische Imperatoren abgebildet sind, gerahmt durch einen schwarzrot goldenen Deckel. U1 –U4 bergen dann wohl noch historische Fakten. Wenn ich die mal lesen kann,.. 
Ganz modern aufgemacht: Die Schulhefte für den geneigten jungen Freund des Hologramms. Lenin, Mao und Fidel boten sich dort auf den Deckeln für umgerechnet 1,50 €. Leider war meine Kamera im Rucksack, und der eingeschlossen.
Von da aus schlenderten wir durch den alten „ARBAT“, der Souvenier- Einkaufsstraße. Auch heute wieder überfüllt von Anbietern – für meinen Geschmack – schrecklicher Bilder. Es scheint einen riesigen Markt zu geben für alberne Andenken. Als der Erste zu mir sagte. „Welcome! Come in!“ , erinnerte ich mich an die Wochen der letzten Kreuzfahrtreise von Bangkok bis Mallorca.
Erinnerungen an aufdringliche Männer, die versuchen, einem Schirme, Postkarten, Specksteinkatzen, Taxifahrten, Fakekorallen, T Shirts, unechten Schmuck für überteuerte Preise anzudrehen. Davon vielleicht noch mal an anderer Stelle.
Am Ende dieser Touristraße landeten wir im „MY MY“ auf Deutsch: Muh Muh. Garant für ein reichliches, russisches Essen meiner Wahl. 
Blinis, ja die habe ich heute das erste mal probiert. Nach Kartoffelsuppe und Rote Beete Salat.
Nach so viel Konsum war mir nach Erlösung… äähhhh… nach Erlöserkirche. 
Also auf zum Standort des ehemaligen Schwimmbades.
Erlöserkirche: mehr dazu bei Wikipedia. Es möge jeder seine eigene Meinung zum Wergegang haben.
Dort sollte ich dann ein weiteres Wort lernen. Ein schreckliches Wort, fand ich.
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Also weiter auf Schusters Rappen. Schon da zeichnete sich ab, dass diese sich nicht mehr lange bequem anfühlten.
Rund um die Kirche fanden wir zumindest einige wunderbare Tulpen,
sportliche Aktionen,
braunorange Bänder –
und auf dem Weg heim auch noch das eine oder andere Cafe.
Liebe Besucher der Germanys Next Kabinettsküche: Nun seht Ihr, dass hier niemand ohne кофе bleiben muss. 🙂
Nach einem Umweg über Ikea im Norden der Stadt habe ich mich dann für den Fußweg von der letzten- Metro Station zur Wohnung von meinen Schuhen erlöst. Barfuß stapfte in an der Straße entlang, von der aus gerade ein Wodkaseliger sich seines Mageninhalts in einen Vorgarten entledigte (wie rücksichtsvoll) und die gesäumt war von leeren Flaschen.
Den Konsum von Kuchen und heißer Schokolade in der Schokoladnitza (24 Std. geöffnet) haben wir auf heute verschoben.
Prost Kaffee! .-) aber nur in Turnschuhen! .-)