WIDER das VERGESSEN #WeRemember

Und wieder jährte sich das Geschehen……

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Auch der 20. Januar ist Anlass genug, wider das Vergessen zu agieren. Während ich gestern Abend noch mal den Film „Kein Platz zum Leben“ gesehen habe, wurde ich (auch wieder) ganz still. Und musste an all die Menschen denken, die ich auf der Eröffnung der Ausstellung in Jamaica, NY traf….  Deshalb noch mal der Beitrag……  Vergangenheit ändert sich(eben) nicht. Sie werden so lange leben, bis sie sicher sind, dass ihre Geschichte(n) nicht vergessen sind.

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THE MEMORY PROJECT

Using the power of art, story and media to help people connect and understand our common humanity.

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„Das Warschauer Ghetto wurde durch die SS ab dem 22. Juli 1942 im Rahmen der „Endlösung der Judenfrage“ schrittweise aufgelöst. Die Ghettobewohner wurden in Vernichtungslager geschickt, die meisten von ihnen nach Treblinka. Mit den fortschreitenden Deportationswellen wurden die Ghettos räumlich verkleinert, bis sie schließlich vollständig „liquidiert“ wurden, so der deutsche Sprachgebrauch für den Mord an allen übrigen Gefangenen…“ mehr bei wikipedia.

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Diesen 22.Juli möchte ich zum Anlass nehmen, noch einmal auf das

„Memory Project“ in NYC  von Roz Jacobs und Laurie Weisman hinzuweisen.

Die Begegnung mit Momma J, einer Überlebenden des Warschauer Ghettos, ihre Geschichte, die Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Roz Jacobs und Laurie Weisman, all die Bemühungen WIDER DAS VERGESSEN….  für mich unvergesslich!  Wir sollten den Überlebenden zuhören, solange sie noch sprechen – damit DAS nicht in Vergessenheit gerät.

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THE MEMORY PROJECT

Using the power of art, story and media to help people connect and understand our common humanity.

TODAY:

WIDER das VERGESSEN

Roz Jacobs, Laurie Weisman: The Memory Project

Ein Kunst- und Bildungsprojekt WIDER das VERGESSEN.

Geschichte einer Begegnung mit Folgen:

November 2008. Eröffnung der ersten Ausstellung „The Memory Project“ im Raum New York City. Long Island.  Mit Amtrack angereist aus Albany, mit LIRR bis Jamaica weitergefahren, landete ich mit einem Taxi  beim Holocaust Resource Center, Temple Judea of Manhasset, NY 11030. Laurie und Roz lernte ich im August 2008 auf einer Hochzeit von Freunden in Frankreich kennen Diese Freunde hatten mich eingefliegen lassen, um das Geschehen des dreitägigen Festes zu dokumentieren. Am letzten Abend erst, einem warmen Spätsommerabend in der Dordogne, kamen wir länger ins Gespräch. Wir scherzten über jiddische Ausdrücke, suchten nach deutschen Analogien. Der Spaß, den wir so miteinander hatten, zog auch schnell die Kinder an, die sich in der inzwischen kleineren Runde der Hochzeitsgesellschaft noch befanden. Unumgänglich war wohl, herauszuhören, dass sowohl Laurie als auch Roz jüdischen Ursprungs sind. Roz` Mutter, Momma J, spricht jiddisch. Und Laurie hatte es von ihrem Vater gelernt. Und genau so unumgänglich war es, dass wir über deren Herzensprojekt sprachen. The Memory Project. Uns blieb nicht mehr allzuviel Zeit. Als sie hörten, dass ich ab September 2008 wohl regelmäßig meinen Lebensgefährten in den Staaten zu besuchen plante, luden sie mich nach Long Island ein.

Von Neugier getrieben „musste“ ich einfach die Kamera mitnehmen, als ich nach NYC aufbrach. Nun stand ich da. Holocaust Resource Centre. Ein wenig verloren fühlte ich mich ja schon. Das gebe ich zu. Laurie und Roz waren nicht zu finden. Erst nicht. Sie waren beschäftigt. Begrüßen konnten wir uns gerade eben noch. Ich wurde Momma J vorgestellt und den Geschwistern der beiden. Schon waren sie wieder weg. Momma J war aus Florida angereist, die Geschwister der beiden aus Californien und Conneticut. Es herrschte ehrwürdige Stimmung. Meine Kamera zückte ich erst, als die Veranstaltung offiziell begann. So viele alte Menschen, Überlebende des Holocaust, hatte ich an einer Stelle noch nicht getroffen. So viele Lebensgeschichten habe ich sichtbare Falten noch nicht erzählen sehen. Während ich so den Eröffnungsreden lauschte, beobachtete ich die alten und jungen Besucher. Ob die Betagten wohl alle so alt werden, damit sie ihre Geschichten  ihres (Üb)Erlebens des Holocaust noch weitertragen können? Ob sie nicht gehen können, bevor sie nicht sicher sind, dass die Geschichten gehört und überliefert wurden? Der Ausstellungraum barg die gesamte Geschichte des Holocaust. Mitten drin stand noch eine lebensgroße Giraffe aus Pappmachee. Der Giraffen-Orden wird in Amerika Menschen und Vereine verliehen, die „über den Tellerrand schauen“, sich konstruktiv einmischen, sich engagieren, jemanden retten, etc.  Als der Film anlief, gab es keine Nebengespräche mehr. Alle folgten der Geschichte Kalmans. Alle konzentrierten sich so, dass ich den Auslöser meiner Kamera am liebsten auf lautlos gestellt hätte. Wenn es einen solchen Schalter doch nur gegeben hätte! Sie waren aber so vertieft, dass sie es, glaube ich, gar nicht wahrnahmen. Dieses Foto wurde der Renner. das Mädchen erinnerte mich an den Film: Das Mädchen mit dem Perlenohrring. Im Anschluss wurde es um so lebendiger. Die Frauen und Männer herzten sich, sprachen angeregt, wanderten gemeinsam  durch die Ausstellung der gemalten Portraits von Kalman, des im Warschauer Ghetto verlorenen Bruder Momma J`s.

Die Zeit verging wie im Fluge. Gar zu drängen begann sie. Ich musste zurück zur Penn Station, wenn ich den letzten Zug nach Albany noch bekommen wollte. Gestärkt dank koscheren Essens und aufgeladen mit Emotionen zu den Begegnungen trat ich also den Rückweg an.

Tief beeindruckt dachte es mich! Ich wollte gar nicht mehr denken – aber ES dachte mich einfach. Transfer auf deutsche Verhältnisse? Hatte ich nicht gerade im Sommer  Kontakt zu der jüdischen Gemeinde in Kassel bekommen? Bärbel Schäfer ging mir durch den Kopf, das Jüdische Museum in Berlin? Machbar aber erschien mir erstmal nur:  Für die Beiden den Filmtext übersetzen und meine Stimme kostenfrei für eine Vertonung offerieren. Bevor es nicht deutsches Material gibt, brauche ich sowieso nirgends in der Bundesrepublik damit anzutanzen. Lange genug tummele ich mich im Stiftungs- und Projektgeschäft, um zu wissen, dass das so einfach nicht sein würde. Ich sah mich schon Antragsformulare ausfüllen, Evaluationsdesigns entwerfen, absurde Formulierungen niederschreiben, um eine Finanzierung zu stemmen. Und das alles, ohne dafür bezahlt zu werden. Als Freischaffende aber sind mir da natürliche Grenzen gesetzt. Die Ideen waren damit verworfen. Erst mal. Trotzdem dachte es mich weiter.

Seither sind fast zwei Jahre vergangen. Roz und Laurie bestritten in der Zeit zwei weitere Ausstellungen, starteten ein Bildungsprojekt einer Highschool in New York City. Sie haben $100000 für ihre inzwischen gegründete NGO gesammelt. Bevor sie die nicht zusammen hatten, bekamen sie auch nicht die zusätzlichen $100000 von dem Sponsor.  Ein interessantes Modell. Und die Mühe, die es kostet, lohnt sich. Das bindet weiter an die Idee! Kaum hatten sie das erreicht, setzte der Sponsor noch einen oben drauf. Die Summe, die sie in den folgenden drei Monaten noch zusammen bekämen, versprach er zu verdoppeln. Niemand ruhte sich da mehr auf den bereits empfangenen Dollars aus. Die ruhen eh nie!

Mir haben sie das Skript des Filmtestes geschickt. Ich habe mich hier in Deutschlnad daran gemacht, es zu übersetzen. Dank Internet und Email liegt er inzwischen autorisiert vor.  Nun verhandle ich gerade mit Jörg Mackensen von toneworx in Hamburg über die Vertonung der deutschen Fassung.

Als ich Laurie das letzte Mal in New York City besuchte, schnitt sie gerade den Film über das neue Projekt an der Elena Roosevelt Highschool NYC. Was mich an den Aussagen berührt und bewegt hat? Schaut es euch selbst an!

„Wenn es das nicht Projekt nicht gegeben hätte, wüsste ich heute noch nichts über meinen Großvater!“  sagte der einer der Studenten. Welch eine Chance also, sich mit Hilfe von Kunst, Sprache und Dialog die eigenen Wurzeln zu vergegenwärtigen. Und das muss schließlich nicht immer der Holocaust sein.

Von Momma J hör(t)e ich regelmäßig.

Wenn Ihr Momma J  als Überlebende des Holocaut selbst fragen wollt: Sie antwortet euch zu Leben, Liebe, Hoffnung, Jüdischer Küche und Yiddish.

Good Luck!

Und den Projektfilm seht Ihr hoffentlich bald auf Deutsch!   Daraus ist leider nie was geworden.

Kunst passiert

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„Die Kunst ist der natürliche Feind der Normalität.“
© Peter Rudl

Weather Report- Cruise News 2018 – Route Intensive mit a-rosa (5) – Viviers – Kleine Perle in der Ardeche

Weather Report – Cruise News 2018 – Route Intensive mit a-rosa (4) – Die nackten Steine von Trevoux :-)

Irgendetwas hatte mir die Sprache verschlagen, die Stimme versaut. Irgendwas konnte oder wollte ich wohl nicht schlucken. Wenn ich auch keine Idee habe, wem ich was husten wollte oder von was ich die Nase voll habe. Hatte ich schon mal gesagt, dass ich die deutsche Sprache liebe? Ihre Beschreibungen für die Facetten des Erkältungswesens sind unschlagbar. 😉

Die letzten zwei geradezu pitoresk anmutenden Städtchen in der Region Saone habe ich nach Apotheken abgesucht. Der französischen Sprache nicht mächtig ist das schon eine Herausforderung. 🙂

Ich bin ganz verliebt in diese vielen nackten Steine, das Unebene überall an den Wänden und auf den Straßen, den Klang der Chöre in den Kathedralen, das Licht, das durch die Schiessscharten der Ruinen fällt oder durch die Kirchenfenster, die frühlingshaft ausschlagenden Pappeln, diese Melodie der Sprache. Den Menschen hier ist so viel egal . Geradezu entspannt wirken sie. Ich versuche mal gesund zu werden, damit ich das besser genießen kann. 🙂

Glückskeks

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Lachen musste ich schon, als ich diesen Inhalt des Glückskekses heute Mittag las.  🙂

Packe immerhin schon die Koffer- und ab morgen werde ich Euch mit einer neuen Folge der Rubrik: Weather Report –  Cruise News behelligen. Nach Frankreich geht es. Zwei Wochen mit der a-rosa luna über Rhone und Soane. Ich freue mich auf diese Route Intensive. Sehr. Auf Wein, Lavendel, Käse, Mittelmeer, Kunst, Geschichte und Sonne. Auf Freunde, Gäste, Arbeit, Fotomotive, gutes Essen, nette Kollegen.

Und Muße. Auf Sein.

 

 

 

 

Wo auch immer…

cluny
Wo auch immer ich bin:
Meist bin ich Ausländerin.
Meist bin ich Gast. Doch NIE bin ich einfach NUR irgendwo.
#gedankenzumreisen

 

 Drei Tage unterwegs. In NRW. Diesem Bundesland, das einst durch die Briten entstand – und dessen „marriage“ zweier Gegenden am letzten Wochenende ausgiebig in D`dorf gefeiert wurde. Erst als ich am Freitag Mittag diese Stadt zu verlassen versuchte, vernahm ich, dass sie ein paar Stunden später im Kern gesperrt werden sollte. Partyzone haben sie daraus gemacht. Es war so heiß und so voll auf den Straßen, dass ich mich auf die Landstraße verzogen habe. Ich mag sie ja, diese Gegend, in der um diese Zeit geerntet, geeggt, transportiert wird. Alles sieht so ordentlich aus, so reif, schon bunt. Die ersten Bäume verfärben sich, Sonnenblumen zum Selberpflücken haben Hochkonjunktur. Kartoffeln und Zwiebeln hätte ich schon selbst lesen können. Die zwei Stunden jedenfalls, die ich für die 33 km gebraucht habe, sind wie im Fluge vergangen. 🙂 Ich habe ab da für das Wochenende Nachtfahrten gewählt, um von A nach B zu kommen. Geht wunderbar. Was ich nicht leiden kann: LED und Halogenscheinwerfer an Autos. Vor allem, wenn sie die nicht richtig justiert haben. Doch bin ich heile und gut angekommen. Es waren auch um Mitternacht in Hamburg nur noch 28 Grad.

Kopflastig!

kopflastig
„Der Mensch bringt sogar die Wüsten zum Blühen.Die einzige Wüste, die ihm noch Widerstand bietet, befindet sich in seinem Kopf.“ Ephraim Kishon

KRay | „war das alles?“ from hb management on Vimeo.

Ich mag dieses Lied von KRay.

Weather Report  – Cruise News  (22) Abschied leicht gemacht

Zum Abschied weint der Himmel und spuckt noch mal gewaltig in die Saone.

Danke an alle, die dabei waren, virtuell oder ganz in echt mitgefahren sind. Es war mir eine Freude. 😉

Weather Report  – Cruise News  (15) Der Fluss…

… kann wirklich was. Immer anders sieht er aus. Und mich rührt er, der Fluss und der Anblick dessen, durch das er fließt. Demut ist ein richtiges Wort dafür. Dankbar bin ich. Sehr.

Weather Report- Cruise News  (12) Guten Morgen vom Fluss

Heute Morgen wisste ich noch nicht, wie sich das Fliegengitter entfernen lässt. 😉

Mach das Beste daraus. Mein Motto. Ganz eigenwillige Optik 😉

Der aufsteigende Nebel heut Morgen hat mir gut getan. Kühl, frisch. Nach  der sengenden Hitze und vor der sengenden Hitze eine willkommene Unterbrechung. 

Weather Report – Cruise News – Rhone (13) Kitsch und Käse

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Weather Report – Cruise News – Rhone (11) Kopfschütteln

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So ein Atomkraftwerk wird nicht besser, wenn man es anmalt und Windräder davor stellt.

Der Blick von unten

Mir fällt zu all der Gewalt weltweit nur noch Herr Bonhoeffer ein.
Wie viele mögen sich wohl daran erinnern, wie es „von unten“ in Zeiten des Krieges und der Zeit danach ausgesehen hat?
Ich vermute, dass jede und jeder seinen oder ihren persönlichen Kriegsschauplatz hat – und dass der immer dann aufpoppt, wenn sich gerade in gefühlt naher Umgebung Gewalt ereignet. Das ist menschlich.

Moscow(c) ulla keienburg 2012Der Blick von unten

Es bleibt ein Erlebnis von unvergleichlichem Wert, daß
wir die großen Ereignisse der Weltgeschichte einmal von
unten, aus der Perspektive der Ausgeschalteten, Beargwöhnten,
Schlechtbehandelten, Machtlosen, Unterdrückten und Verhöhnten,
kurz der Leidenden, sehen gelernt haben. Wenn nur
in dieser Zeit nicht Bitterkeit oder Neid das Herz zerfressen hat,
daß wir Großes und Kleines, Glück und Unglück, Stärke und
Schwäche mit neuen Augen ansehen, daß unser Blick für
Größe, Menschlichkeit, Recht und Barmherzigkeit klarer,
freier, unbestechlicher geworden ist, ja, daß das persönliche
Leiden ein tauglicherer Schlüssel, ein fruchtbareres Prinzip zur
betrachtenden und tätigen Erschließung der Welt ist als persönliches
Glück. Es kommt nur darauf an, daß diese Perspektive
von unten nicht zur Parteinahme für die ewig Unzufriedenen
wird, sondern daß wir aus einer höheren Zufriedenheit, die
eigentlich jenseits von unten und oben begründet ist, dem
Leben in allen seinen Dimensionen gerecht werden, und es so
bejahen.
Dietrich Bonhoeffer
Quelle:
Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 38 f

Bank (32) (19) – Vom Verstehen…

bank etelka frankreich

„Wo steht denn diese Bank?“ habe ich nur gefragt. „Irgendwo in Frankreich..“.  sagt zumindest die Ortsangabe des Telefonbetreibers. Nun – was fällt mir dazu ein?

Gott in Frankreich, Käse, Wein, Normandie, Altlantik , Mittelmeer. Der Nase und dem Herzen nach bin ich durch Youtube geschlendert.

Und habe mich mit mir geeinigt – auf Rilke…..   Danke für die Inspiration: Etelka!

 

Einladung:   Wer auch seine oder ihre Bank hier sehen möchte… siehe Bank (32)- Imagine

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