Das hat Kolumbus den Kopf gekostet

peter der erste
Памятник «В ознаменование
300-летия российского флота

 

Ob nun 94, 96 oder 97m hoch – diese Notlösung auf Moskaus Flussinsel hinterm Kreml und gegenüber der Erlöserkirche BLEIBT hässlich. Peter dem 1. wurde damit ein Denkmal gesetzt. In der Stadt, die er nicht mochte, in der er nur ab und zu mal residierte. Den meisten Moskavitern graust vor dieser Statue. Das Monument ist nicht nur auf der Liste der weltweit höchsten Statuen sondern hat es inzwischen auf die der Top Ten hässlichster Denkmäler geschafft.

Sie wurde anlässlich der 300. Geburtstages der Russischen Marine aufgestellt. Wenn sie auch nicht eigens dafür hergestellt wurde. Das zumindest erzählt(e) die Moskauer Bevölkerung, deren Protest gegen Installation nicht erfolgreich war.

„Diese Legende besagt, dass Surab Zereteli, der Gründer des ersten Museums für zeitgenössische Kunst in Russland, den Amerikanern zur 500. Jahrestagsfeier der Entdeckung Amerikas eine Kolumbus Statue schenken wollte. Diese Kolumbus-Statue wollte man aber weder in den USA noch in Spanien noch in einem lateinamerikanischen Land aufstellen.Daraufhin, so die Legende, bekam die Statue auf geheimnisvolle Weise einen neuen Kopf, den des ersten russischen Kaisers nämlich.“ zit nach: Goethe Instituts Urban legends.

Was Moskauer aus Kulturkreisen der Metropole schon unternommen haben, um sich dieser Skulptur zu entledigen, ist mindestens so legendär: mehr dazu bei unserem allseits beliebten wiki….

So oft schon habe ich diese Skulptur kopfschüttelnd hingenommen. Gestern aber wurde ich zum ersten Mal für ihre Geschichte interessiert. Ja, MIR wurde vorgelesen! (Insider). Ich muss mich also nicht schämen, dass ich sie hässlich finde, darf es in Moskau sogar laut sagen.

Sie steht da! Nachwievor! Inzwischen aber fällt eh niemandem mehr auf, dass Reformzar Peter der Erste  in Conquistadorenhosen auf einer spanischen Karavelle steht.  🙂

Bank (5)

Ein Platz ist noch frei!

ein platz ist noch frei Herbst in Moskau

herbst in moskua

Einen wunderbaren Herbsttag präsentierte Moskau –

 zum Mal-Wieder-Abschied ..

auf bald….

Die_eingemeindete_Zarenresidenz

Baden gehen – aber richtig!

Sie sollen ja ganz nützlich sein. Die Traumdeuter analyiseren eine Aggression, falls sie mal in einem Traum vorkommt, ich selbst empfinde sie als lästig. Wenn ich ein Stück Kuchen, ein leckeres Getränk auf dem Tisch im Freien stehen habe, ist sie schneller da, als ich denken kann.
Sie mindert den Genuss.

Bin ich gut gelaunt, kann und mag ich sie, vor allem durch die Linse meiner Kamera, bei ihren Eskapaden beobachten. Mitunter modelt sie geradewegs ihr eigenes Vergehen. 🙂

Die Wespe:

wespe
Was sie wohl will?
wespe auf tauchgang 2
Abgestürzt! 🙂
wespe auf tauchgang
Ganz schon viel Luft im Glas!
wespe auf tauchgang 3
Das hat sie jetzt davon!

Gottseidank ist die Jahreszeit fast vorbei, zu der sie mich noch ärgern kann. 🙂

Ohne sie kein Sommer, kein Sommer ohne sie.

For my Engish speaking readers:

Yes, „Baden gehen“ can mean to go swimming. But it can also mean to go belly-up or to flop horribly. 🙂

Zugvögel – Wenn der Sommer geht

störche karpaten 2
Erst dachte ich, es seien Hunderte. Es waren aber Tausende., die sich in den Thermikschläuchen gen Himmel heben ließen. Fantastisch.

karpaten störche paar (2)
Sie fliegen nicht – sie gleiten!
karpaten störche paar (3)
Unfassbar!!!

Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Störche auf einmal gesehen.Wenn in Deutschand mal mehr als drei auf einmal gesichtet werden, ist das schon eine Zeitungsmeldung wert.

Ich bin nach wie vor tief beeindruckt. So ein Erlebnis fördert bei mir Demut und Vertrauen in den Lauf der Dinge, in die Natur, die Jahreszeiten, in den stetigen Wechsel.

Wenn die Störche gen Afrika ziehen, ist es ein sicheres Zeichen:

Der Sommer ist vorbei.

Das bunte Leben

Happy Birthday

Als ich vor 29 Jahren morgens in Flensburg zu einer Routineuntersuchung ins Krankenhaus kam, schmückte das bunte Herbstlaub noch die Bäume. Niemand ahnte zu dem Zeitpunkt, dass dieses bunte Treiben mit das erste sein würde, was mein Sohn erblicken sollte. Ausgerechnet war etwas anderes: Grauer November hieß es,  etwa die Mitte des Folgemonats. Die Untersuchungen hatten kritische Herztöne ergeben. So packte man mich in ein viel zu kurzes Bett und monitorte den lieben langen Tag die Bewegungen seines Herzschlages. Ich schreibe hier so selbstverständlich : „seines“. Damals wusste ich noch nicht, ob das Kind eine Friederike oder ein Johannes würde. Um 18:00 Uhr beim Schichtwechsel der Hebammen dann eine flotte Entscheidung: Kaiserschnitt.

Um 18:18 Uhr: Der erste Schrei, den ich selbst jedoch nicht gehört habe.

Am Tag danach die ungeschickt und unglücklich formulierte Vermutung, dass „mit dem Kind etwas nicht in Ordnung“ sei. „Sehen Sie mal zu, wie Sie es ihrer Frau beibringen. Ihr Kind hat wahrscheinlich ein Down Syndrom!“ war die Ansage an den Vater auf dem Krankenhausflur. Als hätte er damit nichts zu tun. Der saß dann an meinem Bett und brachte ebenso hilflos nur heraus: „Du musst jetzt ganz stark sein, Unser Kind hat wahrscheinlich Down Syndrom.“ Bis heute habe ich nicht vergessen, welche Gewalt Worte haben können. In dem Moment war alles leer. Ich fühlte alle Pläne, die ich je für Johannes gehegt hatte, wie durch eine Explosion zerstört.

ICH wurde ganz stark im Leben mit MEINEM Sohn. Ich wurde aber auch sehr empfindlich, kämpferisch, blieb mit meinem Sohn neugierig, erfuhr Diskriminierung, lernte Chancen zu finden, verkaufte meine Haltung nicht, gab mein Gehirn nicht an Firmentüren ab, und mein Herz verschloss ich auch im Job nicht. Ich lernte immer wieder: Ich bin nicht geeignet für Anpassungsversuche, reagiere allergisch auf Machtmissbrauch, lese zwischen den Zeilen und höre nie auf zu fragen: „Um was geht es eigentlich?“

Die Kombi aus allem garantierte uns ein vielseitiges, buntes Leben. Kein Wunder, dass ich diesen Tag gerne zwischen bunten Blättern verbringe- am liebsten gewärmt von niedrigstehender Sonne.

Happy Birthday, Johannes! Danke, dass es Dich gibt! Stolz bin ich auf Dich und Dein Leben und auch auf das, was wir gemeinsam gelernt und geschafft haben.  Stay cool  🙂

 

 

Fishing for compliments

„Fishing for compliments“ ist das Eine:

Hier am Whitefacemountain, hoch in den Bergen der Adirondacks, ist es jedoch nur erlaubt, nach Kindern und nach „körperlich Herausgeforderten“ zu fischen. Und dazu möge man sich bitte im „Toll House“  registrieren.

Als „Native German“ gönne ich mir zu schmunzeln.

Wer braucht schon Tageslicht?:-)

Saturday Night - Brooklyn Bridge

Es war schon mal…

…ganz schön Herbst. Als wir am Sonntag durch die Lande fuhren, wurde mir plötzlich klar, dass ich in meiner Begeisterung  für die ersten zwei Indian Summers in NYS  ganz schön viele Bilder gemacht hatte. Plante ich also, über den Herbst zu erzählen: Die könnte ich glatt zücken – wieder verwenden – zweitnutzen – wiederholen…  Und so lehnte ich mich einfach zurück und genoss.

Indian Summer

Für dieses Foto hat mir mein Lehrer Sam Abell großes Lob ausgesprochen. Das hat sich angefühlt wie ein Ritterschlag. Thanx again for that. That was one of the kicks for the next steps  .-)

Jetzt ist es mir bunt

Herbsttag

Indian Summer

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke