Welt- Down -Syndrom -Tag

Heute wird es wieder ausgiebig und weltweit bedacht. Das dritte einundzwanzigste Chromosom. Jedes Jahr aufs Neue bin ich erstaunt, was sie sich einfallen lassen, um es zu zelebrieren. Vor 36 Jahren um diese Zeit habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Und als sich im Oktober mein Sohn samt dieses dritten einundzwanzigsten Chromosoms zeigte, war es wirklich eine Überraschung. Und vieles mehr. Ich bin froh, dass er da ist – und dass er lebt. Und ich bedanke mich (noch immer) für all das, was uns unser gemeinsames Leben lehrt. ( Und das ist wirklich viel!) In einem Land wie dem unseren gilt es, sehr aufmerksam zu sein bezüglich der (gesellschafts)politischen Bewegungen, der Haltungen gegenüber Menschen mit Extras. Nein, wir haben uns das nicht ausgesucht. Wir singen auch keine Loblieder. Und es ist nicht das Beste, was uns passiert ist in unserem Leben. UND: wir haben trotzdem das Beste daraus gemacht, was uns mit unseren Möglichkeiten – vor allem mit unserem Humor und unseren Leidenschaften – bislang gelingen konnte. Und wir werden weiter für eine entsprechende Normalität kämpfen – er so gut, wie er kann, ich so gut, ich kann. Das ist ein Versprechen. Mehr geht nicht. Ich wünsche Euch einen wunderbaren Tag, egal welches Licht Euch gerade wo aufgeht. 🙂

Teilhabe statt Ausgrenzung

Könnt Ihr diesen Beitrag bitte teilen?  Herzlichen Dank!

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Erinnert sich noch jemand an die Einführung der Pflegeversicherung? `92 oder so? Mich erinnert dieses Pflegestärkungsgeetz III an diese Zeiten. Da kamen nämlich die sogenannten“Geistig Behinderten“ GAR NICHT vor. Wir haben uns die demütigenden Einschätzungen der Gutachter (Ärzte vom medizinischen Dienst wohlgemerkt) reinziehen müssen. Sprüche wie: „Wie, der kann doch alleine essen, kann sich allein eine Hose anziehen, kann gehen. Was Sie hier machen ist keine Pflege, das ist Unterhaltung!“ Damals haben wir unendliche Widersprüche formuliert, geklagt – um wenigstens die Einschätzungen aus der HIlfe zur Pflege zu wahren. Ich darf mir das nicht wirklich vorstellen. Das ist so lange her. DA war ich noch jung, kraftvoll und einen Tacken aggressiver als jetzt. Wer hilft uns, gegen dieses Pflegestärkungsgesetz III anzugehen? Danke!!!! ‪#‎TeilhabeStattAusgrenzung‬

 


 

https://www.change.org/p/teilhabe-statt-ausgrenzung-von-menschen-mit-geistiger-behinderung

Petition richtet sich an Bundestag & Bundesrat
#TeilhabeStattAusgrenzung

Kämpfen Sie mit den Menschen mit geistiger Behinderung für ein gutes Bundesteilhabegesetz und gegen die Verschlechterungen durch das Pflegestärkungsgesetz. Setzen Sie sich dafür ein, Menschen mit geistiger Behinderung zu stärken und nicht zu schwächen. Das Bundesteilhabegesetz und das Pflegestärkungsgesetz III, die am 28.6.2016 von der Bundesregierung vorgelegt wurden, versprechen mehr Selbstbestimmung und Teilhabe für Menschen mit Behinderung. Aber für Menschen mit geistiger Behinderung drohen durch diese Gesetze Diskriminierung und Ausgrenzung statt mehr Teilhabe. Das können wir nicht akzeptieren! 

Eine halbe Million Menschen sind betroffen!

Wir treten dafür ein, dass die geplanten Gesetze für Menschen mit einer geistigen Behinderung eine Verbesserung ihrer Lebenssituation bringen. Menschen mit geistiger Behinderung brauchen Eingliederungshilfe zur Unterstützung: In der Schule, beim Wohnen, bei der Arbeit und in der Freizeit. Das Bundesteilhabegesetz regelt diese Leistungen neu. Von den rund 860.000 Eingliederungshilfe-Berechtigten sind über 500.000 Menschen mit einer geistigen Behinderung. Das wird häufig vergessen.

Menschen mit geistiger Behinderung haben aufgrund ihrer Beeinträchtigung in der Regel kein Einkommen, weshalb viele der prominenten Regelungen des Bundesteilhabegesetzes für sie keine Rolle spielen. Sie sind vielmehr auf funktionierende Unterstützungsdienste und Einrichtungen angewiesen.

Setzen Sie sich also dafür ein, dass …

1.    …  Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf künftig nicht von den Leistungen der Pflegeversicherung ausgeschlossen werden. Umgekehrt darf ihnen auch nicht die Eingliederungshilfe verwehrt werden, weil sie neben ihrer geistigen Behinderung  einen Pflegebedarf haben. Sie brauchen für Teilhabe beide Formen der Unterstützung. Der Verschiebebahnhof zwischen Eingliederungshilfe und Pflege muss aufhören!

2.    … der Zugang zu den Leistungen der Eingliederungshilfe nicht so begrenzt wird, dass Menschen, die in weniger als fünf Lebensbereichen Einschränkungen aufweisen, von den Leistungen ausgeschlossen werden. Eine solche Hürde ist zu hoch!

3.    … Menschen mit Behinderung nicht gezwungen werden können, gemeinsam mit Anderen Leistungen in Anspruch zu nehmen, z.B. beim Wohnen und in der Freizeit. Das ist das Gegenteil von Selbstbestimmung und führt zu Ausgrenzung statt Teilhabe!

4.     … die Kosten der Unterkunft für das Wohnen in Wohnstätten nicht willkürlich begrenzt werden. Wenn das Wirklichkeit wird, droht vielen Wohnstätten für Menschen mit geistiger Behinderung das finanzielle Aus, und die dort lebenden Menschen verlieren ihr Zuhause!

5.     … Menschen mit einer geistigen Behinderung nicht von den verbesserten Regelungen des Bundesteilhabegesetzes zur Heranziehung ihres Vermögens ausgeschlossen werden. Auch sie haben ein Recht auf ein Sparbuch!

Wir brauchen Ihre Unterstützung für Teilhabe statt Ausgrenzung. Die neuen Gesetze müssen das Leben von allen Menschen mit Behinderung verbessern – und nicht verschlechtern! Menschen mit geistiger Behinderung haben wie alle Menschen das Recht auf Selbstbestimmung, aufgrund ihrer Beitragszahlungen das Recht auf ungekürzte Pflegeversicherungsleistungen und das Recht auf ein Sparbuch: Menschen mit geistiger Behinderung dürfen nicht diskriminiert werden!

Und die Moral von der Geschicht: #AntiPeterSinger

27. Mai 2015

Aktualisierung: Mit Entsetzen stelle ich fest, dass dieser unsägliche Peter Singer es schon wieder zu einer Einladung nach Deutschland gebracht hat.

Gottseidank hat der Laudator abgesagt. Hoffentlich verweigern sich dem noch mehr Menschen.

Aus diesem aktuellen Anlass werde ich den Blogbeitrag einfach noch mal mit einem neuern Datum versehen.

Kopfschüttelnd…….

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Juli 2014

In den letzten Wochen hat es immer wieder virtuelle Begegnungen mit Menschen gegeben, deren Kinder das Down Syndrom haben. Die meisten derer Kinder sind noch klein – frisch bis 17 Jahre, wenn ich das so richtig verstanden habe. Viele Erinnerungen kommen hoch. Viele Erlebnisse, Erkenntnisse und der Umgang damit.

i teach

Ende der Achtziger des letzten Jahrhunderts (ich finde es immer wieder amüsant, das so zu schreiben) gab es z.B. einen Tierethiker aus Australien namens Peter Singer, dessen diskriminierende Lehre zum Wert eines Menschen unter anderem an der Uni Dortmund im Fachbereich Sonderpädagogik gelehrt wurde.
Dieser Mensch wurde einst an diese Uni Dortmund eingeladen. Nach Bekanntwerden gab es eine riesige Boykottveranstaltung. Er wurde ausgeladen, und viele Vertreter der Institutionen, Studenten, Organsisationen, Betroffenen und Fachleute wurden eingeladen, um Stellung zu beziehen – gegen ihn und seine Lehre und auch gegen mindestens einen Professor der Uni Dortmund.
Singer hatte unter anderem gefordert, dass Ärzte in Tötungstechniken ausgebildet werden müssten. Sie hätten bitte zu lernen, wie man ein Kind, z.B. mit Down Syndrom, direkt nach der Entbindung töten könne. Schließlich läge der Wert eines „solchen“ Kindes noch unter dem eines Schweines: denn das könne man ja wenigstens noch essen.

Mich graut es heute noch, wenn ich an diese Sätze denke, an diese Haltung. Ich sollte Stellung beziehen. Weigerte mich aber, über diese Thesen einen wisenschaftlichen Diskurs zu starten. Das hätte m.E. lediglich gezeigt, dass ich ihn ernst genommen hätte. „Not my cup of tea!“ dachte ich damals! Und schrieb einen literarischen Text. Mich hat zwar niemand gefragt, aber dieser Text ging um die Welt. Wo ich den überall gefunden habe – und immer wieder finde!

Ich habe Angst – Ich habe Mut

Ich habe Mut,
wenn ich in das Gesicht meines Sohnes sehe.
Ich habe Angst,
wenn andere ihn ängstlich anschauen.
Ich habe Mut,
wenn ich sein phantasievolles Spiel betrachte.
Ich habe Angst,
daß andere seine Liebe zur Welt zurückweisen.
Ich habe Mut,
wenn ich ihn lachend, weinend, glücklich, wütend erlebe.
Ich habe Angst,
daß andere ihn als gefühllos bewerten.
Ich habe Mut,
wenn Johannes mit viel Vertrauen auf andere Menschen zugeht.
Ich habe Angst,
daß ihn eines Tages jemand mißbraucht.
Ich habe Mut,
wenn ich ihn in einem Regelkindergarten mit vielen Kindern,
Erzieherinnen gemeinsam leben und lernen sehe.
Ich habe Angst,
wenn Mütter ihren Kindern verbieten, mit Johannes zu spielen.
Ich habe Mut,
wenn ich erlebe, wie selbstverständlich Menschen Johannes annehmen
und mit ihm umgehen.
Ich habe Angst,
daß ein Anstötz und ein Singer vielen Menschen aus der Seele sprechen.
Ich habe Angst,
daß Zustände wie vor 50 Jahren entstehen.
Ich habe Angst,
weil ich nicht will, daß Johannes die wenigen Menschen, die ihn ernst
nehmen, immer brauchen wird, damit er so sein darf wie er ist.
Ich habe Angst,
immer Angst haben zu müssen, weil die Wissenschaft
eine Grenze ziehen will.
Ich habe Angst,
daß die Politik so eine Wissenschaft als Berechtigung für
menschenunwürdige Entscheidungen benutzt.
Ich habe Angst,
irgendwann keine Kraft mehr zu haben, mich gegen solche Strömungen
wehren zu können.

Ich bekomme Mut,
wenn ich EUCH HIER sehe und höre, wenn ich spüre, daß der
Widerstand mitgetragen wird.
Dann kommt so eine leise Ahnung von einem lebendigen
Leben gemeinsam mit allen MENSCHEN !!!

Einelterfamilie:  Ulla Keienburg - mit Johannes
 Eine der Quelle: Aus der Zeitschrift "zusammen" Heft 9/1989, S. 8

Der Grund , wieso ich ihn  nicht umgehend im Netz finden konnte: Mein Nachname war überall da, wo dieser spezielle Text genutzt wurde, um ein (r) angereichert. Ob das beabsichtigt war, weiß ich nicht - es zeigt auf jeden Fall, dass die Quelle (Zeitschrift "zusammen") den Namen falsch geschrieben hatte. Die fragen gar nicht, ob sie was abdrucken oder kopieren können. Bei denen finde ich immer wieder Texte, die ich einst für die Lebenshilfe oder für Handicap geschrieben habe. Egal.....

Unlängst entdeckte ich den Text mal:
https://www.uni-due.de/imperia/md/content/…/kliemt_mat111_002.pdf‎

Immerhin fand sich der Text auch in einem Band über einen WIDERSTANDSKÄMPFER: Nikolaus Groß 🙂

Die haben aber genau so wenig die Infos der Quellen verifiziert 🙂 Amüsant, wie sich dann neue „Wahrheiten“ ergeben: In der neuesten Ausgabe ist der Text plötzlich von „Eltern“ geschrieben – auch schick 🙂

http://www.nikolaus-gross.com/geistiges-erbe/gedicht-eltern.html

Nikolaus Groß – Arbeiterführer – Widerstandskämpfer – Glaubenszeuge: wie …

 herausgegeben von Vera Bücker,Bernhard Nadorf,Markus Potthoff

Publik-Forum, Band 22. 1993 (auch nicht verifiziert abgeschrieben)

Frontcover

Solltet Ihr den Text nutzen wollen, schreibt bitte meinen Namen richtig! 🙂