
Hermann Hesse
Ich liebe Alin Coens Rückschau. Ihr Blick, ihre Worte, ihre leisen, deutlichen Töne. Wieder mal ein Lied, das sich eignet, es an mich selbst zu richten. 🙂

Welcome to my Reality!

Ich liebe Alin Coens Rückschau. Ihr Blick, ihre Worte, ihre leisen, deutlichen Töne. Wieder mal ein Lied, das sich eignet, es an mich selbst zu richten. 🙂

Das braucht Mut, Glück, Geduld, Kreativität, Entscheidungsfreude, Beweglichkeit, Freude und Risikobereitschaft – und ein großes Herz und ein relativ dickes Fell.
Mögen wir alle genug davon haben. .-)

Ich lese gerade das Buch „Dummheit – Eine Erfolgsgeschichte“ von Emil Kowalski. Wieso ich das in Verbindung bringe? Tja…. 🙂
Unser Bildungssystem und die geplante Sozialisation in unseren Gefilden ist nicht gerade darauf angelegt….. und gewollt wohl auch nicht. 🙂
Mein Kommentar: Jetzt erst recht. 🙂
Auf ein Neues. 🙂
Die Zeit rennt. Kaum bin ich hier angekommen, muss ich gefühlt meine Koffer schon wieder packen. Fast jeden Tag haben wir Menschen getroffen, mit denen wir schöne Sachen unternommen haben. z.B auf der Moskwa mit dem Ausflusdampfer zu fahren – abgelegt am Flussbahnhof im Norden Moskaus. 
Trotz strahlenden Sonnenscheins konnten wir die „Moscow City“ nur durch Dunst erkennen. Ein Schelm , wer da an „Pollution“ denkt. 🙂

Die Sonne hat uns durch all die Tage begleitet: Bei dem Besuch der Mercedes Bar im Turm des Ukraine Hotels ließ sie „Moscow City“ geradezu „spooky“ aussehen.
Wieder auf dem Boden der russischen Metropole angelangt tauchte sie das Hotel und die Moskau City in ein ganz anderes Licht:
Wo auch immer wir waren: Es war relativ ruhig im Vergleich zu anderen Jahreszeiten hier in der Stadt. Die meisten Moskauer sind aufgrund der Ferienzeiten im Ausland oder erholen sich von der Luft und dem Krach in ihrem Wochenend- und Sommerhaus, der Datscha.
Menschen, die ich aus Deutschland kenne, habe ich hier auf Getränke und Spaziergänge getroffen. Alex, der hier zufällig arbeitete. Lena, die mit uns das interkulturelle Training gemacht hat, bevor es uns hierher verschlagen hat. Sie nutzt den Sommer gerne, um in ihrer Heimatstadt zu Sale-Preisen Schuhe und Bücher zu kaufen. „Meine Expats in Moskau!“ lächelte sie stolz, und machte erst einmal ein Foto von uns beim Kaffee in der Schokoladniza.
Mit ihr konnten wir uns dann auch ausgiebig über all die Regulierungen austauschen, die die DUMA sich hat einfallen lassen. Es ist z.B. seit dem 1.Juli 2014 verboten, Damenunterwäsche, die weniger als 6% Baumwolle enthält, zu produzieren und zu verkaufen. Sie erzählte, dass man auch dem beliebten Schuhwerk High Heels, Ballerina und Sportschuh an den Kragen wolle. Alles natürlich unter dem Deckmantel der Gesundheitsfürsorge für die Frauen. Ungesund sei das. Bei meinen Nachforschungen dazu stieß ich u.A. auf: Politiker wollen verhindern, dass die Polizistinnen ihre Uniformen eigenmächtig zu Minirock und weit ausgeschnittener Bluse umarbeiten und sie ggf. auch noch durch High Heels „aufpeppen“. Kopfschüttelnd las ich die Artikel darüber…. mich wohl fragend, was denn wohl tatsächlich dahinter stecken könnte. Ich werde es nie erfahren. Damit kann ich aber leben. Die Menschen mit den Kontakten ins Ausland werden wohl wissen, wo sie Reizwäsche herbekommen. Schließlich haben sie sich auch hier an Plastic Fantastic Victoria Secret gewöhnt 🙂 Männer wie Frauen.
Seit der Rubel im letzten Jahr so gefallen ist, haben sie die Preise für Metro, Lebensmittel, Aeroexpress, Busse und auch für Briefmarken angehoben. Als ich gestern einen Russen fragte, ob er wisse, was inzwischen eine Postkarte ins Ausland koste, hat er laut gelacht. „Wir schreiben Mails und SMS! Wer braucht denn die Post? Das interessiert uns nicht.“
Tja. Das nur zum Thema: Snailmail. Dann werde ich mir wohl mal wieder Zeit mitnehmen müssen, um am Postamt Briefmarken zu erstehen. Denn Zeit kann ich da lassen. Schlangen in Kombi mit äußerst gemächlich arbeitenden Postangestellten sind aufwändig. Mögen die sich schon mal freuen, die in ein paar Wochen mal wieder eine Postkarte von mir in ihrem Briefkasten finden.
Ich hoffe, dass eine von denen auch in Deutschland läuft! 🙂
Auch Bänke haben ihre Zeit. Seit in Moskau das Rauchen in Kneipen und Restaurants, auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Gebäuden verboten ist, lassen sich immer mehr Menschen auf den moskauweit aufgestellten Bänken nieder. Ungestraft möchten sie gern mal ihrem Hobby nachgehen. Die Bank vor unserer Tür hat auch schon gelitten. 🙂
Zigaretten sind auch eine beliebte Währung in dem Film, der bei ImdB die beste Bewertung jemals bekommen hat. „Die Verurteilten“ 1994/„The Shawshank Redemption“. Das Drehbuch verfasst nach Stephen Kings “ Rita Hayworth and Shawshwnk Redemption“.
Ich hatte ihn nie gesehen, obwohl schon die zehn Jahre Kinoabstinenz nach der Geburt meines Sohnes vorbei waren. War mir wohl durchgegangen. Da ich meiner Kinolust in Moskau aufgrund meiner fulminanten Russischkenntnisse nur bedingt nachgehen kann, habe ich ihn mir als Video gegönnt. Ich war hundemüde, und mir nicht sicher, ob ich das durchhalten könnte. Und: Die Müdigkeit war wie weggeblasen. Wirklich spannend, fast philosophisch, Bilder, brillante Regie, grandiose Dialoge – geprägt von Einsichten über brutale, verschlagene, gierige, machthungrige, verzweifelte, schlaue Menschen – natürlich alle „unschuldig“. Aber auch über innere Verbindungen und Verbindlichkeiten.
Ein Satz ist mir nicht aus dem Kopf gegangen:
„These walls are kind of funny. First you hate ‚em, then you get used to ‚em. Enough time passes, gets so you depend on them. That’s institutionalized. They send you here for life, that’s exactly what they take.“ Morgan Freeman als RED
Er beschreibt so wunderbar, wie Menschen abhängig (gemacht) werden, wie sie, mitunter auch sich selbst, institutionalisieren. WOW.
In jeder Art „Gefangenschaft“ kann Mensch sich offenbar einrichten – muss er oder sie aber nicht 🙂
Es bleibe jedem überlassen, für was er oder sie das Bild als Analogie nehmen kann.
„Keep busy living or keep busy dying“
In diesem Sinne….. 🙂