„Es hängt von dir selbst ab, ob du das neue Jahr als Bremse oder als Motor benutzen willst.“ Henry Ford

In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten und friedfertigen Start in das neue Jahr!!!
Welcome to my Reality!
Bevor „Dinner for one“ nicht gesehen war, stellte sich einfach das Silvestergefühl nicht ein.
Hier ist Stolpern einfach immer noch lustig, selbst wenn ich die Dialoge mitsprechen kann.
Wie schön, dass wir jetzt nicht mehr bis 19:30 Uhr warten müssen.
Prost Miss Sophie! Danke James!
Einen wunderbaren Jahreswechsel wünscht
Ulla
Die drei haben für mich wesentlich dazu beigetragen, dass die Reise per Schiff entlang der südamerikanischen Küste gelang! Ich liebe Profis mit Herz und Haltung! Danke!
Das Schönste an Montevideo soll der Hafen gewesen sein – und das Steakhouse gegenüber. Das allerdings war schon geschlossen, als wir es am späten Nachmittag besuchen wollten. Touristen werden da wohl nur am Tage bedient.
Die Straßen waren wie leer gefegt. So ganz wohl haben wir uns nicht gefühlt. Zwei Frauen allein in der Hafengegend, bewaffnet lediglich mit Hunger und einer kleinen Kamera. Im warmen Licht des Abends ruhte ein Schäferhund mitten auf dem Platz zwischen Brunnen und Souvernierbude, die auch schon die Rolladen heruntergelassen hatte.
Im Restaurant daneben hockten Bekannte. Auf die Frage, ob sich die Aufgregung um die Steaks lohne, bemerkte einer der Kollegen: Wenn du dich fühlen möchtest wie in der Crewmesse, dann solltest du hier essen. Das bezog er weniger auf das Essen als auf die Menge der Crewangehörigen, die sich dort zum Zwecke einer Abwechslung niedergelassen hatten. So hungrig waren wir dann doch nicht. Schlenderten durch die leeren Straßen, die zu überqueren uns kaputte Ampeln geboten. Häuser geschmückt mir der „Sonne“ und den „Diamanten“ der Freimaurer. Sowohl in Uruguay als auch in Argentinien und Brasilien fanden sich viele Einflüsse der Freimaurer. Neugier trieb mich ins Netz, um mein galantes Halbwissen ein wenig aufzupeppen, mich nicht nur auf Literatur, Reiseführer oder Erzählungen und deren Informationsgehalt verlassen. Eine ihrer Wahllisten heißt : 33. Soll ein Symbol der Freimaurer sein. Ich halte aber lieber mal still bei meinem Nichtwissen. Denn das Nachlesen hat mir nur bestätigt : Außer ein paar Daten aus der Historie weiß ich nichts. Neugierig gemacht hat es mich. Mal schauen, ob ich dazu noch eine fundierte Meinung bekomme. Oder ist diese Bedürfnis zu schweigen gar im Sinne der Freimaurer? I have NO idea! Viele Gäste lasen gerade Dan Browns: Das verlorene Symbol. Immer wieder fiel dieser Buchtitel., als wir in den Straßen von Montevideo oder auch in Paraji, Brasilien herumliefen. Ich war dann so mutig und habe im Namen aller Amwesenden gefragt, wie die Menschen in Uruguay zu dem Thema „Freimaurer“ stehen.
Mein Bauch hatte mir grummelnd präsentiert: Das ist ein Geheimbund. Und die Menschen in Uruguay denken: Das ist ein Bund mit Geheimnissen.
Wir spazierten vorbei an leeren oder geschlossenen Kneipen, an vergitterten Fenstern und Türen. Drei Polizeiautos fuhren an uns vorbei. Zwei Touristenbusse standen an einer der Ampeln. Fünf Jungen kickten Fußball und beobachteten uns. Das zumindest bildeten wir uns ein. Gewarnt hatte man uns vor Kindern, da sie für Räuberei nicht bestraft werden. In Montevideo hatte es bis zum frühen Nachmittag geregnet und der eisige Wind aus dem Süden hatte bis zum Abend schon schöneres Wetter gebracht. Mit dem Buch „Die unsichtbaren Stimmen“ von Carolina de Robertis fühlte ich mich bestens vorbereitet auf die Stadt. Meine Neugier gepaart mit Aufregung hat sich während der Stadtrundfahrt am Tage auch nicht von der sonntäglichen Menschenleere an der Ramla drosseln lassen. Mit der Geschichte der Romanfiguren im Montevideo und Buenos Aires des gesamten 20. Jahrhunderts konnte ich die Szenerie in meinem Kopf beleben.
Auf dem Gehweg zurück zum Hafen musste jemand auf einem Bein durch den nassen Beton gehüpft sein.
Das Hafengebäude leuchtete in der Sonne, als wir zum Anker der Graf Spree zurück kamen. Das Loading war noch nicht ganz zu Ende. Am Abend gab es wieder frische Früchte.
Es gab nur einen Tag, an dem alles wie von Deutschen gewünscht verlief. Alle Ausflüge waren um halb fünf nachmittags zu Ende!
In Santos wussten wir warum: Um fünf Uhr begann das Finalspiel der brasilianischen Fußballiga. Santos gegen Rio de Janeiro!
Etwas schwer haben sie es uns erst gemacht, ihre Stadt zu mögen: Die Polizisten und Behörden. Eine Machtdemonstration durch kleinteilige Kontrollen, Verbot von Spiegelreflexkameras an Land, Verzögerungen beim Landgang. Und neben den Bierköniginnen von Blumenau stand zum Empfang auch gleich eine Batterie Bewaffneter.
In Itajai und Umgebung ist alles das Zweitgrößte, Zweitwichtigste, Zweithäufigste, – längste, – bekannteste, – erfolgreichste. Für jeden auch nur Zweitbekanntesten wird ein zweitklassiges Denkmal errichtet. Nachdem wir das deren Meinung nach zweitgrößte Oktoberfest der Welt nach München besucht hatten, war uns klar: Die sind hier unter sich. Wenn auch Blumenau eine deutsche Enklave war – hier wurde in den 40 ern des letzten Jahrhunderts der und das Deutsche verfolgt , verboten und bestraft. Nach dem zweiten Weltkrieg waren deutsche Namen verboten und selbst Kinder aus deutschen Familien lernten kein Deutsch mehr. Erstmals in Brasilien trafen wir auf Guides, die, wenn sie der deutschen Sprache zugetan waren, diese maximal als dritte Fremdsprache an der Universität gelernt hatten. Sicherlich waren die meisten der Besucher mit der Diskrepanz zwischen dem, was sie sich unter Blumenau vorgestellt hatten und der Realität konfrontiert. Enttäuscht, weil die Dimensionen dieses „bayrischen Oktoberfestes“ doch eher vergleichsweise klitzeklein waren. Und Dirndl mit portugiesischen Aufdrucken, Souvenirs mit bayrischer Flagge und Mülleimern mit Fachwerkimitationen als Deckeln. Selbst ein 0,3l „Eisenbahn“ Bier konnte sie nicht gelassener stimmen.
Das alles hinter uns gelassen , haben wir uns am Abend im „traditionellen“ Handwerkermarkt am Hafen niedergelassen, Caipis bestellt und getrunken. Am nächsten Morgen hatten wir noch zwei Stunden, um die Stadt zu erkunden. In der Hauptstraße spielte eine Blaskapelle Weihnachtslieder für die Touristen, aus dem Lautsprecher eines weißen VW-Bullis trötete Werbung, die Geschäfte offerierten Mikrowellen, Kühlschränke und Fernseher zu Schleuderpreisen. Die Bars hatten schon so lange auf, wie wir am Hafen lagen – der einen oder anderen waren die Zutaten für den Caipi ausgegangen. Dem Ansturm so vieler Touristen waren sie nicht gewachsen. Die Kirche war geschlossen, die Souvenirs nicht in China hergestellt, auf dem Frischmarkt erstanden wir noch Mate.
Und in einer der Nebenstraßen dann fand ich dieses Schild.
In Brasilien betrachten reflektierte Menschen die Bevölkerungsexplosion als die größte Herausforderung der Zukunft. Obwohl die Verhütungsmittel in dem Staat kostenfrei sind, bekommen viele Mädchen schon mit 13 oder 14 Jahren ihr erstes Kind. Und Jugendliche gibt es viele. hatten doch bis vor ca.15 Jahren die Familien noch durchschnittlich sechs bis zehn Kinder. Selbst, wenn die heute alle nur ein oder zwei Kinder bekommen: Das ist noch immer eine Menge mehr als das, was als handhabbar angenommen wird. Autos muss es viele geben in Brasilien – alte vor allem. An den Straßenrändern reihen sich die Schrottplätze aneinander. Wenn auch für Alte hier ein Parkplatz reserviert ist – nach dem Brasilienbesuch hoffe ich, dass es mehr als „Altenabstellplätze“ gibt.
Warum mir Deutschland dazu einfällt? Ich gehöre zur Generation der Babyboomer – und wir waren schon immer zu viele für das, was es gab. Mal schauen, ob uns auch jemand einen Parkplatz zugestehen wird, „nur“ weil wir dann alt sind.
Vielleicht mag sich der eine oder andere über die Weihnachtstage den Luxus gönnen und eine kleine Bestandsaufnahme bezüglich seiner Freiräume wagen…
Grenzbereiche … Gedanken von Wolf Lotter in brandeins 1 2011
Eine wirksame Verteidigung der Freiheit muss (…) notwendig unbeugsam, dogmatisch und doktrinär sein …
Friedrich August von Hayek, Ökonom