„Viele erkennen zu spät, dass man auf der Leiter des Erfolges einige Stufen überspringen kann. Aber immer nur beim Hinuntersteigen.“ William Somerset Maugham Da bin ich wieder. Es ist eine Weile her, dass ich mich hier geäußert habe. Mindestens vier Wochen lang habe ich den Rechner nicht mal geöffnet. Ach doch, einmal habe ich es getan. Da musste ich eine Angelegenheit für meinen Sohn erledigen. Für mich selbst aber hatte ich mir anderes vorgenommen. Erste große Erkenntnis: Ich habe nichts vermisst! Und es war mein Geschenk an mich.
Und habe dabei ein paar Stufen überspringen können. Nach unten, versteht sich. 🙂
„Versprechen sind die einzigartige menschliche Art, die Zukunft zu ordnen, sie vorhersehbar und zuverlässig zu machen, soweit dies menschlich möglich erscheint.“ Hannah Arendt
In den letzten Monaten werde ich überschwemmt von Mails, die Angebote bergen, mich „gefragt“ zu machen. Mir zu helfen. Ungefragt übrigens. Von: Gewinnen Sie Follower! Wenn Sie mich nur gut genug bezahlen, werden sooooooo viele Ihrem Profil folgen!!!!! Bishin zu: „Ich bringe Ihnen das Glück, das Sie verdienen!“ Geldanlagen nicht zu vergessen. Riskomanagement könne ich lernen, Grundstücke kaufen, in Immobilien investieren, Autos leasen. Mich mit meinen Finanzen beraten lassen. Nicht zu vergessen, wer mir alles Kredite anbietet. Coachen wollen mich auch viele. Online. Kostenfrei. Meine Texte sollen besser werden, wenn ich die meinen nur erst einmal habe richtig unter die Lupe nehmen lassen. Der Diversität der Angebote scheint keine Grenze gesetzt.
Was mich wirklich amüsiert: Die Algorithmen können nicht gut funktionieren. 🙂 Sonst hätte ich wahrscheinlich keines dieser Angebote bekommen.
Wenn die wüssten! 🙂
Mich inspirieren meine Assoziationen zu diesen Angeboten. Die zwischen Genervtsein und der Frage, wie sie auf mich kommen. Und der Erkenntnis, dass es den Anbieter:innen NICHT um mich persönlich gegangen sein kann.
Beruhigend: ehrlich gesagt.
Fühlt sich so an, als wenn mir doch ein bisschen Privatsphäre bliebe. 🙂
UND: Wieder und wieder wird mir klar, dass ich als Person, mit dem was ich bin, kann und tue, wirke(n möchte). Nicht „nur“ mit dem Bild von mir.
„Anybody can sympathise with the sufferings of a friend, but it requires a very fine nature to sympathise with a friend’s success.“ / „Jeder kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühl aufbringen. Es bedarf aber eines wirklich edlen Charakters, um sich über die Erfolge eines Freundes zu freuen.“ * Oscar Wilde (1854-1900)
„Um nach vorn zu kommen und dort zu bleiben, kommt es nicht darauf an, wie gut du bist, wenn du gut bist, sondern wie gut du bist, wenn du schlecht bist.“ Martina Navratilova
So wunderbar übertragbar!
Ansich bin ich ja nicht so für Wertungen à la „gut“ oder „schlecht“. Da aber der Leistungsgedanke nicht wirklich aus meinem Leben wegzudenken ist, hilft es mir, diesen Spruch mitunter mal zu bedenken! 🙂