
Fridtjof Nansen (1861 – 1930)
Welcome to my Reality!
Johann Wolfgang von Goethe
Vergangenes kann viel sein, bunt, mächtig, schmerzlich, ermutigend und heiter. Es gibt noch immer viel zu schreiben. Und ganz oft hilft mir Musik, Ordnung in die Geräusche dieses Lebens zu bringen. Worte und Klänge schaffen Bilder aller Art, die das bewirken, was ich mein persönliches Gefühl nenne. Das, was ich überall spüren kann, hören, schmecken, riechen und sehen. Nicht immer nur Wohlgefühle. Aber immer öfter. 🙂
Johann Wolfgang von Goethe
Das Einzige, was mir gerade stetig wächst, ist Argwohn. Leider. Der aber wird nicht meine Laune verderben – auf jeden Fall nicht nachhaltig. 🙂
Man muss sich durch die kleinen Gedanken, die einen ärgern, immer wieder hindurchfinden zu den großen Gedanken, die einen stärken. ©Dietrich Bonhoeffer
In diesem Sinne musste ich mich immer wieder zu den großen Gedanken aufschwingen, die mich stärken.
Was für ein Tag das war, dieser 21.3. Morgens macht eine abschließende Bemerkung zur Steuer 2017 das Fass „Kindsvater verweigert sich jeglicher Verantwortung für sein Kind und verdient auch noch dran.“, es jährt sich der Todestag meines Herzensfreundes, es ist WDSD18, World Down Syndrome Day, ich starte heute eine längere Reise – nein, keine Schiffsreise. 🙂
Mal sehen, wie gut ich von all dem lassen kann. 😉
Drückt mir die Daumen bitte, dass alles gut läuft. America, see you soon. 🙂
―Mark Twain
Meist bin ich Ausländerin.
Meist bin ich Gast. Doch NIE bin ich einfach NUR irgendwo.
#gedankenzumreisen
Heute steckte mir eine Schiffsgästin, ihres Zeichens schon 78 Jahre alt, folgende Geschichte zu, bevor sie das Schiff zwecks Heimreise verließ.
„Beim Vergleich mit gleichaltrigen Leuten kann einen schon mal der Gedanke beschleichen: Es kann doch nicht sein, dass ich auch so alt aussehe.
Zu dem Thema folgende Anekdote.
Sylvia saß im Wartezimmer vor dem ersten Termin mit dem neuen Zahnarzt. An der Wand hing sein Diplom, welches seinen vollen Namen trug.Plötzlich erinnerte sie sich an einen großen, gut aussehenden, dunkelhaarigen Jungen aus ihrer Oberstufenklasse von vor mehr als wer weiß wie viel Jahren. Könnte es sich um denselben Jungen handeln, den sie damals so scharf fand? Allerdings, als sie ihn sah, hatte sie diesen Gedanken sofort wieder begraben. stand ein alternder Mann, dessen Haare ausgingen mit tiefen Falten im Gesicht, der viel zu alt war, um ihr ehemaliger Klassenkamerad zu sein. Jedoch, nachdem er ihre Zähne durchgeschaut hatte, fragte sie ihn, ob er auf der Albert- Einstein- Schule gewesen sei. Völlig überrascht antwortete er: „Ja, das war ich!“. „Wann haben Sie Abi gemacht?“ fragte sie. „1975. Warum fragen sie?“ war seine Antwort. „Sie waren in meiner Klasse“, sagte sie. Er schaute sie etwas verwirrt an…..
….. und dann hat sie dieser alte, hässliche, fast glatzköpfige, grauhaarige, zerknitterte, fettleibige, alte Greis gefragt: „Und was haben Sie damals unterrichtet?“ “ Gianni Rodari
Danke an die gütige und kluge Dame für die ausgiebigen und tiefsinnigen Gespräche! 🙂 Eines der Geschenke, die das Reisen verteilt.
Ich kann mich nicht entscheiden:
oder
Ich schaue auf ein Jahr zurück, in dem so viel passiert ist, dass es auch für mehrere Jahre gereicht hätte. Die Verstorbenen mögen in Frieden ruhen, die Hinterbliebenen sich speziell in dieser Zeit mit und von Erinnerungen tragen lassen, der neue Nachwuchs friedlich groß, die Kranken schnell gesund werden, die frisch Verheirateten mögen glücklich bleiben. Die Jobwechsler mögen das Beste aus dem machen, was sie vorfinden, die Selbstständigen den Mut behalten, die Geretteten Demut fühlen, den Traurigen ein Lied einfallen, den Getrennten das Alleinsein gelingen, den Streithähnen das Bedürfnis nach Frieden aufkommen, die Gekränkten mögen sich Hilfe leisten, den Kindern möge Raum gegeben werden – und Zeit.
Ich habe in diesem vergangenen Jahr viel gelernt. Mal wieder. Über meinen Freundeskreis, mein Netz -„WERK“, über Chancen und Grenzen. Ich bin gestolpert und aufgefangen worden. Ich war am südlichsten Postamt der Welt, auf dem Weg zum nördlichsten haben wir Socken gestrickt :-). Habe in Moskau über den Dächern Kaffee getrunken und in Montevideo fotografiert. Habe mich am Kellersee erholt, am schwarzen Meer mit Pelikanen unterhalten. In Budapest fand ich Passendes für meine Hände, Füße und den Kopf (in Rot, versteht sich). Habe Michael Jackson lebensgroß in Marzipan getroffen, durfte meine Amerikanisch – Kenntnisse nutzen und auffrischen für meine Arbeit auf der Donau. Besuchte das erste Mal in meinem Leben Hildesheim und auch von Göttingen habe ich erstmalig mehr gesehen als den Bahnhof. Ich habe mir den Kopf an Kabinentüren einiger Schiffe gestoßen, mir „das Maul verbrannt“, mir mitunter auf die Zunge gebissen, bin angeeckt und habe Applaus bekommen. Bin viele tausende Kilometer mit dem Auto gefahren, zwischen Hamburg, Friedrichshafen, Niederrhein und Weimar, haben auf den Strecken Freunde besucht, gearbeitet. Bin viel auf Landstraßen unterwegs, habe unzählige Hörbücher konsumiert, auch manchmal nachts zum Einschlafen, 35 Tausend Meilen geflogen – und tatsächlich war ich gefühlt immer zur rechten Zeit am rechten Ort. Man ist mir in den Rücken gefallen, ich bin anderen auf die Füße getreten, man hat mich beschämt und ich (ganz sicher ungewollt) auch andere. Ich habe mich aufgeregt, habe sogar mal die Fassung verloren (das hat mir übrigens sehr gut getan 🙂 ). Ich habe mich ge – und auch überfordert. Habe es gemeinsam mit den Hamburgern mir Herz e.V. und mit Eurer Hilfe geschafft, dass Nzinga aus Trinidad ihr Bein noch hat. Die Liste der Erlebnisse ist lang…. hier in diesem Blog auch nachzulesen, – zu hören , -schauen.
Ich habe viel gesehen und (zu)gehört, verstehe mehr und Meer.
Sicherste Erkenntnis des Jahres. 1. Ich liebe mein(e) L(i)eben. 2. Ich kann, was ich tue. 3. Ich kämpfe, wenn es sein muss. 4. Ich bin geliebt. 5. Ich bin einigen Menschen sehr, sehr nah, auch wenn sie weit weg sind. 6. Ich kann sehr viel verstehen, ich kann vieles erklären. ABER: Ich kann das nicht alles aushalten!!!
Ich sage einfach ganz leise laut:
Den Menschen, die mir im letzten Jahr zur Seite gestanden haben, Möbel gerückt, neu in mein Leben getreten, Wasserschäden ausgehalten, mit mir gereist sind, auf mein Auto aufgepasst, mich beherbergt, beschenkt, bekocht, versorgt, besucht, begleitet, mir zugehört, mit mir gelernt, mir vertrauen, Rechnungen schnell bezahlen, mich beauftragt, wertgeschätzt, sich bedankt, mich musikalisch erfreut, gepflegt, operiert, mich und mit mir fotografiert, mit mir gelacht, an mich gedacht, mir Gefallen getan, Geld- Sammeln unterstützt, die geliked und geteilt haben, angerufen, geschrieben, inspiriert, entsorgt, mich an meine Grenzen gebracht, mit mir Spaß gehabt haben, mit mir auf Türme geklettert, mich inspiriert haben, mich verlinkt, gefordert, empfohlen, erfreut, mich gefüttert, mit mir Tee oder Kaffee getrunken, oder Schnaps, mir ihre Schulter hingehalten, mich getragen, mir Bänke geschickt, mich unter den Flügel genommen oder mich beflügelt haben, die mich lieben, schätzen, loben, kritisieren, vermessen,bewerten, beschreiben, empfehlen, fahren oder auch nachfragen, wenn es vermeintlich zu leise um mich wird, ……
Auch hier ist sicher nicht alles erwähnt. Ich hoffe, Ihr verzeiht.
Hätte alles so geklappt, wie das abge- und versprochen war, spielte ich jetzt hier das Lied, das ich im April bei der Crowdfunding Aktion als „Pledge“ erstanden habe. Als ich unlängst nachfragte, erfuhr ich, dass die Künstler es erst im nächsten Frühjahr liefern (können) statt wie versprochen im September, dann Oktober, dann November… Tja.
„Patience is not the ability to wait, but the ability to keep a good attitude while waiting.“ Joyce Meyer
Ein herzlichstes Danke noch mal und damit: Auf ins nächste Jahr! Ich wünsche Euch ein bedeutungsvolles, leidenschaftliches, erfolgreiches, gesundes 2015!
„Once I was traveling across the sky
This lovely planet caught my eye
And being curious I flew close by
And non I’m caught here
Until I die
Until we die
Learning to live together
Learning to live together
Learning to live together
Till we die
I lost my memory of where I’ve been
We all forgot that se could fly
Someday we’ll all change into peaceful man
And we’ll return into the sky
Until we die
Until we die
Learning to live together….“ Herbie Hancock
Im Dichtergarten sitzen
drei Männer schweigend und schauen
sich eine Blume an
mit gerunzelter Stirn
über den Brauen
fängt einer zu dichten an
Er schreibt über die klare Reinheit
und über den zarten Duft
des weißen Blütenkelchs
und über die laue Luft
Dem nächsten kommt sein Denken
einfach nicht in Gang
er kann sich schwerlich entscheiden
zu einem Strophenklang
und will er’s noch so gern
in schöne Worte kleiden
Der dritte aber schweigt nur
er dichtet niemals mehr
er hat sein Ziel verloren
sein Herz ist gedankenleer
(Benn Wederwill, 2007)
und passend dazu von https://ullakeienburg.wordpress.com/
Vermutung
Reine Klarheit war vielleicht sein Ziel,
und um diese zu ertragen
muss er mutig Leere wagen
Leere, die die meisten schreckt,
weil sie gar Gefühle weckt,
die Mensch nicht kann, nicht will, nicht soll
der Ängste davor übervoll
flüchtet er sich an bekannte Orte
in Worte.
(Ulla K.)
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(Bildquelle: https://fbexternal-a.akamaihd.net/safe_image.php?d=AQB-ysAddhyU_anv&w=608&h=400&url=http%3A%2F%2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fen%2F5%2F58%2FDuchampBrothers.jpg)
Wer anderen eine Grube gräbt, legt sich selbst ein Ei. 🙂
Barbara Berckhan hat mir – vor sehr vielen Jahren – empfohlen, Sprichwörter zu kombinieren. So könne ich herausbekommen, ob mir mein Gegenüber überhaupt zuhöre, sich dessen bewusst ist, was ich sage, wenn wir miteinander sprechen. Reichlich geübt kann ich aus Erfahrung inzwischen sagen: Es nimmt die Schärfe aus vielen – vor allem – absurden Diskussionen, ist eine gute Antwort auf abstruse Anschuldigungen, und vieles mehr. Die schönste Erfahrung: Es tröstet. Auch. Mitunter.
Damit bin ich bei Ostern! Der Sonntag macht seinem Namen alle Ehre. Der Wind weht durch die frischen Bäume, das Grün der Blätter wirkt satt. Der Löwenzahn blüht, Narzissen tummeln sich auf Verkehrsinseln. Tulpen zieren Fensterbänke und Vorgärten.
Wer auch immer das feiert, was wem Ostern bedeutet, wer es in oder mit der Kirche oder ohne dieselbe an diesem Tage bedenkt: Ich wünsche Euch reichlich von dem, was ich Zuversicht nenne, Demut und Dankbarkeit. Ich wünsche Euch erlösende Gedanken und Menschen um Euch herum, die Euch das Gefühl geben, mit ihnen verbunden und deshalb frei zu sein für …… 🙂
André Ballin, Moskau. Seit 70 Jahren lässt er sich geduldig streicheln und über die Nase fahren. Inzwischen ist die Schnauze des Bronzehundes in Moskaus Metrostation „Platz der Revolution“ schon ganz abgerieben und blank.
Was sich alles so lernen lässt in einer Woche Moskau .-) Der eine oder andere Fettnapf ist schon mal gesichtet 🙂
Und ganz sicher werde ich mich morgen noch mal auf mein Gepäck setzen, bevor wir wieder abreisen. .-)
Hier liegt Ihnen die Welt zu Füßen. 🙂
Und jeder Mensch, der dort Platz nimmt, kann seine eigene Vorstellung für diesen Planeten einen Moment lang in diese Kugel denken und fühlen.
Viel Spaß beim Träumen und Denken.
Viel Spaß im Kopf- und Herzkino!
Freue mich auf neue „Weltbilder“!
Ein wunderschönes Wochenende wünscht
Ulla
wenn ich nur darf wenn ich soll
aber nie kann wenn ich will
dann kann ich auch nicht wenn ich muss
wenn ich aber darf wenn ich will
dann mag ich auch wenn ich soll
und dann kann ich auch wenn ich muss
denn schließlich:
die können sollen müssen auch wollen dürfen
verfasser unbekannt
nutzerin bekannt
Ich nutze ihn gerne als Überschrift oder Unterschrift. Fast zur Handschrift ist er mir geworden – dieser Text. Egal ob am Anfang eines Artikels über Bildungsarbeit mit Kindern, ob als Bildzitat in den Fotokursen an Bord der Schiffe, als Auftakt für Lesungen – oder manchmal als Postkarte.
So wahr – so einfach – so schwer.
Wie also schaffe ich mir oder finde ich Gelegenheiten, zu denen ich tun kann, was ich soll, und mag, dass ich (lernen) kann, was ich muss?
Impressionen aus dem Sommer 2010.
Danke an Sabine van Baaren und Mark Joggerst für „Open your eyes“ – auf der CD „Remember who you are“