Im Dichtergarten

Im Dialog mit Benn Wederwill . Hab Dank, Marlies!

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Benn Wederwill

Im Dichtergarten sitzen
drei Männer schweigend und schauen
sich eine Blume an
mit gerunzelter Stirn
über den Brauen
fängt einer zu dichten an

Er schreibt über die klare Reinheit
und über den zarten Duft
des weißen Blütenkelchs
und über die laue Luft

Dem nächsten kommt sein Denken
einfach nicht in Gang
er kann sich schwerlich entscheiden
zu einem Strophenklang
und will er’s noch so gern
in schöne Worte kleiden

Der dritte aber schweigt nur
er dichtet niemals mehr
er hat sein Ziel verloren
sein Herz ist gedankenleer

(Benn Wederwill, 2007)

und passend dazu von https://ullakeienburg.wordpress.com/

Vermutung
Reine Klarheit war vielleicht sein Ziel,
und um diese zu ertragen
muss er mutig Leere wagen
Leere, die die meisten schreckt,
weil sie gar Gefühle weckt,
die Mensch nicht kann, nicht will, nicht soll
der Ängste davor übervoll
flüchtet er sich an bekannte Orte
in Worte.
(Ulla K.)
——————————————————
(Bildquelle: https://fbexternal-a.akamaihd.net/safe_image.php?d=AQB-ysAddhyU_anv&w=608&h=400&url=http%3A%2F%2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fen%2F5%2F58%2FDuchampBrothers.jpg)

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