IM DIALOG -MITEINANDER DEN WANDEL GESTALTEN

Guten Tag. Für mich fühlt sich die aktuelle Zeit sehr kräftezehrend an. So vieles sollte vor Ende des Jahres noch oder schon erledigt sein. Und es steht noch mindestens ebenso viel auf meiner Liste, das noch nicht getan ist. Meine Erfahrung aus dem letzten Jahr: es lohnt sich, auch mal was sein zu lassen. Zum Beispiel die Onlinezeit zu reduzieren – wirklich nur etwas zu posten, wenn ich etwas mitzuteilen habe, von dem ICH glaube, dass es andere interessieren könnte. 🙂

So auch heute. Eines meiner Lieblingsbücher und in gewisser Weise für mich eines der fast wichtigsten Bücher des vergangenen Jahres lege ich ans Herz. Wessen auch immer:

Ein längst fälliges Werk zum Dialog.

Der Begriff „Dialog“ ist in aller Munde. Erlebt, verstanden und genutzt wird er meist, um Informationen zu bekommen oder zu senden.  Fragen, Diskutieren und Argumentieren sind die Mittel. Der hier erkundete Dialog aber ist ein Prozess ohne Anfang und Ende. Er verbindet.  Sozialberater Eelco de Geus und Sozialpsychiater Kees Voorberg  gehen dem Wert und den Wirkungen dieses Dialogs nach, der eben mehr ist als ein gutes Gespräch, Technik oder Methode.  Anhand praktischer Beispiele beschreiben sie, wo und wie, für und mit wem Dialog nützlich ist. Sie reflektieren umfassend Grenzen und Möglichkeiten. Und die Art, wie sie es tun – bildhaft und eingängig – hat mich das Buch Seite für Seite studieren lassen. Ich wollte nichts verpassen oder gar überlesen. Ein Schatz an Erfahrungen aus diversen Kontexten und deren theoretischen Grundlagen. Ich habe mich an so viele Prozesse erinnert – Aha-Effekte inklusive. Extrem hilfreich: sie unterscheiden präzise die Haltung der Dialogprozessbegleitung von den Haltungen anderer Begleitungen.  Sie resümieren: „Dialog fördert persönliches Wachstum und ermöglicht kollektive Entwicklung und Kooperation zwischen Menschen in jedem Lebensumfeld.“  

Eines meiner Lieblingszitate aus dem Buch – und davon gibt es reichlich(!!!!) aus Literatur und Psychologischen Schulen, Philosophie, etc. – Ist:

„Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antworten hinein.“- R. M. Rilke

Und es scheint egal, in welcher Branche beraten und gecoacht wird: In einer Zeit, in der Beziehungen unter Druck stehen, Gemeinschaften zerbröckeln und Zusammengehörigkeit nicht mehr selbstverständlich ist, ist dieser Dialog mehr denn je Kunst und Einladung, Verbindung zu schaffen. Mit ihm sind wir Lehrende und Lernende zugleich. Auch und gerade im 21. Jahrhundert!

Wer sich selbst also einen Gefallen tun möchte, sich von erfahrenen Beratern inspirieren lassen möchte, wer mal die Perspektive und die Wirkung dieses Dialogs erkunden möchte: Gönne sich dieses Buch.

Danke an Sozialberater Eelco de Geus und Sozialpsychiater Kees Voorberg. So umfassende Möglichkeiten, mich zu identifizieren, auf eigene Erfahrungen zu referieren, hatte ich bis dato in diesem Kontext noch nicht bekommen.

Danke, Danke, Danke!

Beschreibung

Paperback, 304 Seiten

Inhalte:

DIALOG ALS PERSPEKTIVE
Dialog in unserer Zeit | Dialog als Kommunikationsform | Fundamente des Dialogs

AUF DEM WEG ZUM DIALOG
Dialog und Diversität | Gruppenentwicklung durch Dialog | die Wirkung unseres Denkens | das Vermeiden des Dialogs | das dialogische Paradigma

DIALOG IN DER PRAXIS
Der Dialogkreis | Dialogprozessbegleitung | Dialog in persönlichen und beruflichen Kontexten

DIALOGISCHES LEBEN UND ARBEITEN IM 21. JAHRHUNDERT
persönliche Kompetenzen | systemisch-dialogische Kompetenzen | transpersönliche Kompetenzen

Auch als Spezialangebot in Kombination mit dem Dialogkarten-Set von JULIA UND ARTUR erhältlich (Link)

Eelco de Geus + Kees Voorberg   

IM DIALOG – MitEinANDER DEN WANDEL GESTALTEN

Persönlich I Professionell I Gesellschaftlich

Renate Götz Verlag  2022

ISBN 978-3-902625-92-2

In absehbarer Zeit wird eine etwas kürzere Version der Rezension im Counseling Journal des BVPPT zu lesen sein. www.counselingjournal.de

Gefühle sind keine Krankheit

 

Gefühle sind keine Krankheit: Warum wir sie brauchen und wie sie uns zufrieden machen

Ich stolperte in das Buch, als ich selbst Hilfe brauchte, um durch eine existenzielle Bedrohung  zu kommen.  Ich hatte das Angebot der Hilfe, nutzte sie. Fühlte mich aber in den Sitzungen weder verstanden noch gesehen zwischen den klassischen, kassenfinanzierten Therapiewerkzeugen. Als ich aber den Titel dieses Buches sah, wusste ich: ich muss sie lesen, diese gefühlte Einladung an heilsame Gedanken.  Schon auf den ersten Seiten ging mir das  Herz auf. Durch das ganze Buch hindurch fühlte ich mich von dem Klinikleiter und Facharzt für Psychotherapie und Psychosomatik verstanden und bestätigt:  Mit der Kritik am Gesundheitssystem und den gängigen Ver- und Vorgehen in der Therapiepraxis. Es war, als spräche jemand zu mir: „Du hattest wahnsinniges Glück,  schon vor dreißig Jahren die richtigen Therapeut*innen zu treffen, die richtigen Ausbilder*innen.  Und Deine Narben sind spürbar – sicher auch für Deine Klienten.“ Das genau habe mich zu einer “guten Therapeutin“ gemacht, folgert Dogs. Profis, die selbst was durchgestanden haben, seien glaubwürdig. Das Buch animiert, mal anders  einzutauchen in die eigene Geschichte, die persönlichen Gründe für die Berufswahl, zu einer Reflexion des eigenen Schaffens. Immer wieder. So ehrlich wie möglich. Um das zu finden, was jede(n) alles außer gewöhnlich macht. Christian Peter Dogs legt vor – mit seinen eigenen Geschichten, seinem Humor, seinen Haltungen, seinen Gefühlen, seinen Ängsten, seinen Vorgehensweisen.  Ob er im wohl Sinn hatte, wie das Buch auf mich wirkte? Egal. Mich jedenfalls hat die Lektüre  beflügelt, mich mal wieder meiner selbst zu „versichern“, nicht nur, um mir selbst zu helfen. Auch, damit Ratsuchende sich bei mir weiterhin sicher, ermutigt und inspiriert fühlen (können).  Gönnt Euch, liebe Kolleg(inn)en und Blogfollower, dieses Buch. Für mich war es besser als eine Therapie.

Dr. med. Christian Peter Dogs  Nina Poelchau

Gefühle sind keine Krankheit: Warum wir sie brauchen und wie sie uns zufrieden machen

Dr. Christian Dogs suchte einst Therapeuten. „Wir suchen keine Frauenversteher, Warmduscher, Weicheier, sondern humorvolle und kompetente Therapeuten, die bereit sind, sich mit den Menschen und ihren Arten zu leben intensiv auseinandersetzen und dabei auch ihren Hintern aus dem Stuhl bewegen.“ Das Ärzteblatt hat diese Anzeige abgelehnt. ,Das, was er da formuliert habe, sei diskriminierend. Er hatte es aber durchaus ernst gemeint. Er weiß, was Menschen in Krisen tatsächlich brauchen: Echte Gegenüber, Sparringspartner, die sich nicht zu fein sind, selbst auch mal eine blutige Nase zu riskieren.

Hätte ich das gelesen, ich hätte mich beworben.   🙂

„Plötzlich ein Sorgenkind“ – Achtung Spiegel! …und weiter gehts

Ich hätte ihn sicher schon früher entdeckt, wenn ich in den letzten Wochen mehr im Netz unterwegs gewesen wäre. Gefunden hat mich der Brief trotzdem. Tja, auch das Netz lebt von Begegnungen. Oder die Begegnungen leben auch vom Netz? Egal:

Was mir heute besondere Freude macht: Als ich den Link fand mit dem „Offenen Brief an die Autorin von „Plötzlich ein Sorgenkind““ begrüßt mich die Seite von Ulrike Sennhenn mit meinem Lebensmotto. „Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe!“  Mir war oder ist das Volksweisheit bekannt – gerne aber glaube ich, dass Götz W. Werner das gesagt hat – und sicherlich nicht nur einmal.

 

Hier geht es zu dem Offenen Brief!

 

 

Liebe “Anonyma”,

über mein Netzwerk bekam ich den Link zur Leseprobe Ihres Buches …  und ich habe mir Ihr Buch sofort am nächsten Tag gekauft und an einem Nachmittag ausgelesen. Auch wenn ich mich schon seit Jahren mit der Thematik befasse – ich bin immer wieder auf’s Neue berührt und erschüttert. Wie kann das nur sein, dass sooo viele Menschen, die mit einem Kind “zu tun” haben, das Offensichtliche nicht wahrnehmen können? Oder – nicht wahrnehmen wollen? Auf eine unbewusste Art?…

http://www.place2grow.de

Avatar von Ulla KeienburgUlla Keienburg s Blog

Plötzlich ein Sorgenkind: Aus dem Leben einer aufmerksamkeitsgestörten Familie
Anonyma

Schon mit den ersten Seiten des Buches war klar, das lege ich so schnell nicht aus der Hand. Tatsächlich zum Mitfühlen formuliert. So begleitete ich mal das „Sorgenkind“ Lenja, mal die Mutter selbst, mal die kleine Schwester und mal den Vater / Ehemann durch die Wirren der Unerträglichkeiten und badete mit ihnen vorübergehend in dem Meer der Demütigungen. Demütigungen, die nur entstehen, wenn Kinder (und deren Familie) als Symptomträger des Systems in den Diagnostik- und Reparaturapparat geschickt werden.
Das Buch lebt von Lenjas Unglück. Könnte man meinen. Ob aber Lenja nicht mit der Lehrerin klar kommt oder die Lehrerin nicht mit ihr, ob es doch eher die Mutter ist, die die Wirkung dieser toxischen Beziehung auf die Tochter nicht aushält und welche Rolle dem Vater zukommt, der sich nicht einbinden lässt in die Aktionen wider die Ohnmacht und die Teilhabe…

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