8. März in Russland: Was Frauen wollen

Ich bin ja noch selten in meinem Leben an dem letzten Arbeitstag vor dem 8.März in Moskau durch die Straßen gelaufen. KEINE Frau ohne Blumen in der Hand! In der deutschen Presse fand ich heute online auch Artikel wie: „Wir lieben Floristik!“ Über den unsäglichen ZEIT Artikel „Was will das Weib?“ lasse ich mich lieber nicht aus. Es wird Zeit, keine Zeit mehr zu verschwenden, um die ZEIT zu solchen Themen zu „konsultieren“.
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Meine Russischlehrerin erzählte mir, dass ansich die russischen Frauen, die am 08.03.1917 zu Tausenden in St. Petersburg gegen Krieg und Hunger protestierten, die eigentlichen Revolutionärinnen des Landes waren.
Der Russische Frauentag, gefeiert am 8. März, hat nichts mehr mit einem Kampf um Gleichberechtigung, Arbeits- und Wahlrechte zu tun.
Der Weltfrauentag wird in Russland seit 1913 gefeiert. Als durch die Oktoberevolution 1917 laut Bolschewisten alle gleichberechtigt waren, „mussten“ die Frauen hier nicht mehr um Rechte aller Art kämpfen. Höre ich die eine oder andere Frau hier argumentieren, empfinden sie diese heute mitunter als Pflichten. rose 3
So entwickelte sich in Russland der urspünglich als Frauen-Kampftag gedachte 8.März zum arbeitsfreien Nationalfeiertag, einer Mischung aus Valentins- und Muttertag. Mit vielen Blumen und Liebeserklärungen stimmt frau sich hier auf den Frühling ein. Überall: In Büros, Schulen, Familien und natürlich auch unter vier Augen. Jungen überraschen ihre Mutter, Oma, Mitschülerin, und Männer ihre Ehefrau, Tochter, Arbeitskolleginnen mit einer Aufmerksamkeit. Blumen, immer nur in ungerader Zahl verschenkt, sind Pflicht. Wer nicht im Fettnapf stehen will, schenkt sie in weiß oder rot. Ansonsten lieben russische Frauen Parfum, Schmuck, Pralinen….. offensichtlich ändert sich daran laut Umfragen der letzten Jahre nichts.
Mastercard hat mal erhoben, was der russsische Mann trotz Finanzkrise so an Geld ausgibt, um die Frauen um sich herum zu beglücken. Der Moskauer zückte 2009 durchschnittlich um die 120 €, der St. Petersburger ungefähr 109 €.

Den Herren in Festanstellung wird hier nahegelegt, bitte für den letzten Arbeitstag vor diesem legendären Frauentag alle Damen in seinem Department zu bedenken. Die Gefahr, ansonsten in Ungnade zu verfallen, scheint groß. 🙂
Ja, in  Moskau erwarten die Damen eine Menge Tand und die Geschäftsleute freuen sich ein Loch in den Bauch und über volle Kassen.
Da dieser Tag in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, wird der arbeitsfreie Tag am Montag dafür spendiert. Hier gibt es keine arbeitsgeberfreundlichen Feiertage. Fällt hier ein Feiertag auf einen Samstag oder einen Sonntag, wird der freie Tag in der folgenden oder in der laufenden Woche gewährt. Tja, so geht das auch. 🙂

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Was auch immer Ihr feiert oder feiern wollt!

Alles Gute zum 8. März, liebe Frauen!

 

Ein letzter Fund…..

Der ein oder andere Mensch aus meinem Bekanntenkreise könnte das kennen. 🙂

Und passt erschreckend gut zu dem, was ich hier gerade erlebe…. beste Grüße aus Moskau.

Eintrittskarte ins Kopfkino

Als ich heute morgen dieses Video das erste Mal sah,  kam mir noch vor dem Ende mein heißgeliebtes Kinderbuch in den Sinn: „Das kleine Blau und das kleine Gelb“  von Leo Lionni.  Mal ab davon, dass das Ende hier ein anderes ist als im Video, oder besser: Das Ende dieser Filmgeschichte ein anderes ist als das im Buch:

Das Video scheint eine Eintrittskarte in Kopfkinos zu sein.

Danke Christiane Windhausen ( Sonos Institut für integrative Führung ): Sie erinnert sich an den Aufenthalt in der Wüste. Mir kommen Sätze wie: „Es gibt einfach Grenzen“. „Niemand weiß, was wir mit den Gütern der anderen Kulturen anfangen. Und wenn wir uns einander zeigen wollen?“

Kinder fallen mir ein – ihre Offenheit. Mein Sohn, Pippi Langstrumpf, die als Sachensucher ihre Welt bereichert und mit allem, was sie findet, etwas anfangen konnte. Ulla Meinecke, Tom Sawyer und Huckleberry Finn. etc…..

WAS fällt Euch ein, während ihr das Video seht?

Bin ehrlich neugierig auf Kommentare und Geschichten….