Am Freitag erzählte mir die Russischlehrerin, dass die Frauen auch deshalb aus dem Land wollen, weil sie keine Lust mehr auf die Pflichten der Gleichberechtigung haben. Hier werden sie gleich bezahlt für die gleiche Arbeit. Ergebnis: Sie verdienen Geld UND sie bekommen die Kinder UND schmeißen den Haushalt. Ihnen erscheint das Leben als geldausgebende Ehefrau in im Westen weitaus bequemer als das in Russland. Selbst die Qualität des Daseins im goldenen Käfig eines reichen Russen scheint fraglich.
Beim gestrigen Spaziergang durch die Innenstadt der Metropole waren wieder so manche (sehr) hohe Absätze zu sehen und waghalsige Aktionen beim Gehen mit denselben zu beobachten. Gefühlt viele Menschen verwandeln sich an Wochenenden auch gerne mal in Schlumpf, Kuh, Löwe, Fuchs oder andere, russischer anmutende, Attraktionen. Gegen ein Entgelt (100 Rubel) lassen sie sich in dieser Verkleidung auf dem Roten Platz oder drumherum von Touristen fotografieren.
Leider hatte ich keine Kamera dabei, als die auf zwei Beinen laufende Kuh die Räumlichkeiten der Damentoilette des „MyMy“ (zu deutsch „MuhMuh“) aufsuchte. Übrigens fragt man hier nie nach der „Toilette“ sondern erkundigt sich, wo man sich die Hände waschen kann. Aber es steht WC dran. 🙂
Der Rote Platz war zu fotografenschöner Stunde am Nachmittag gesperrt. Wir hätten zu gern gesehen, wie sie den 1.Mai begehen. Zu spät waren wir für die Feierlichkeiten. Aber da haben sie auch nicht stattgefunden. Dort bereiten sie schon den 9.Mai vor.