Reden und reden lassen: Wie ich stumme Protagonisten zum Sprechen bringe

Das Offlineleben und seine wundersamen Äußerungen 🙂

Avatar von 11Kathrin Elfman

Rocks_klein

Manchmal schraube ich tagelang an ein paar Seiten rum und komme nicht voran. Nein, keine Schreibblockade. Aber die Figuren in meinen Geschichten geben sich gelegentlich kapriziös, haben Befindlichkeiten. Schütten sich mittags Tequila in den Hals, färben sich die Haare, wollen andere Namen, eine Allergie oder ein neues Auto und weigern sich, das zu sagen, was ich schreibe. Schmollen mich stumm an. Hmpf.

In diesen Fällen hilft nur: raus. Dorthin, wo echte Leute rumlaufen, echte Sachen sagen über echtes Leben. In diesem Fall gehe ich ans Rheinufer, parke mich und die sturen Figuren in der Sonne und, aaaaah, schon eilt das Leben liebevoll zur Hilfe, prallfüllsatt in seiner inspirierenden Geschwätzigkeit, die neue Dialogideen im Sekundentakt produziert:

»… Regen angesagt!«
»Habt ihr etwa immer noch die Ameisenstraße quer durchs Esszimmer?«
»Das Viertel Riesling für drei Euro. Man sitzt da auch schön.«
»… kamen wir auf diesem Zeltplatz an, alles knochentrocken! Die Heringe hätteste…

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Kinder – „Die netten ins Töpfchen, die fetten ins Kröpfchen“ S. Hamann

Mir freundlicher Genehmigung von Sybille Hamann reblogge ich diesen Artikel. DEN sollten alle lesen, die gerade Kinder in dem Alter haben, in dem das Thema Schule und Schule zur „Exklusion“ führen könnte. Ganz schleichend. Einfach so.

Ein Spiegel. Vor allem für eine tiefe Verunsicherung zum Thema Inklusion.

Inklusion ist nicht nur Sache der Politik. Jede und jeder trägt dazu bei, WIE sie stattfindet.
Danke an Sybille Hamann.

sonntagsspaziergang in moskau

„Versagt man seinem Kind etwas, in dieser Umgebung? Betoniert man seine Kreativität, hindert man es daran, sich zu entfalten? Früher hätte ich das befürchtet. Heute nicht mehr. Ich weiß nämlich, offen gesagt, immer weniger, worauf es in der Schule ankommt. Welche Erfahrungen wertvoll sind, welche weniger. Ich kann bloß zuschauen, was mein Sohn lernt. Er lernt zum Beispiel, dass Kinder, die anders ausschauen und anders aufwachsen, genau gleich empfinden können wie er. Mit Yasemin, einem pummeligen türkischen Mädchen, teilte er seine panische Angst vor dem Eislaufen; gemeinsam haben sie die überwunden, seither verbindet die beiden etwas. Er erfährt, dass manche Familien auf vierzig Quadratmetern leben, und es welche gibt, die gar kein Zuhause haben. Neben ihm sitzt Ruslan, ein Flüchtling aus Tschetschenien, manche Kinder lassen Ruslan nicht vom Jausenbrot abbeißen, weil er ganz schwarze Zähne hat, und unser Sohn hadert gerade damit, auf welche Seite er sich in solchen Momenten schlagen soll.“  mehr hier

http://www.sibyllehamann.com/2013/05/die-netten-ins-topfchen-die-fetten-ins-kropfchen/