Duisburg und BP

„Any effort, that has selfglorification as it`s final endpoint, is bond to end in a disaster!“  aus: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten: Ein Versuch über Werte  von  Robert  M. Piersig

Paradebeispiele:

BP und die Entscheider rund um die Loveparade Duisburg 2010:

Sie haben bewusst wertvolles Leben riskiert. Das empfinde ich als menschen – und lebensfeindlich. Mit dieser Gier hatte uns doch unlängst BP die Katastrophe beschert.  Welche Lehren haben sie daraus gezogen? Wer wartet eigentlich wann und wie ethische Werte??????

Leere im Kopf- da ist Platz für alle Gedanken an die Opfer und das Geschehen – ein Raum,  um gemeinsam die Ohnmacht auszuhalten.

Vielleicht könnte ich erklären oder verstehen, was da passiert ist. Ich kann es aber sehr, sehr schlecht AUSHALTEN!

Mein Mitgefühl gilt den Verstorbenen, deren Angehörigen und Freunden. Ansonsten:  Die Ohnmacht dem gegenüber teile ich vermutlich mit vielen.

Am Ende: SPRACHLOS!

Kollegen  von DWDL.de haben eher Worte gefunden: Die Geschichte einer zufälligen Recherche zur Tragödie

Nähe und Distanz

Unter der Brücke gelandet – NYC

36 Grad und ein bisschen heißer

Lissabon – La Corunja Frühjahr 2010 auf der AIDA luna

Als kleine Abkühlung kann das Bild schon dienen. Die Hitze hatte mich in mein Archiv getrieben. Nach Fotos von für mich kühlen Stimmungen suchte ich. Und fand eines, dass ich mir auch als Vorlage eines Rothko Bildes vorstellen könnte. Wenn es auch an dem Tag kühl und nass war – der Gedanke daran bereitet mir ein geradezu komfortables Gefühl.

Wie schön, dass sich unser Körper an alles erinnert!

The Day After – Berlin am Abend

Auf den Punkt

Mittwoch, 14.7.2010 Hamburg Langenhorn. Abendsonne, Hitze und eine Weltmeisterin im Bogenschießen.

Networking mit Pfeil und Bogen

Ein wunderbarer Abend. Auf dem Navi gab es die Nummer 35 nicht. „Sprechenden Menschen kann geholfen werden“ dachte ich und fuhr einfach los. Der Satz „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“ kam mir in den Sinn. Kurz vor dem Ziel war ich mehrfach von meinem Navi im Kreis geschickt worden – dadurch etwas spät waren die Parkplätze knapp. Mein „Scout“, eingesammelt auf den letzten Metern zum Sportplatz, hatte dann einen Roller umgestellt – und schon gab es einen Platz, an dem ich meinen Wagen für den Abend sicher abstellen konnte. So war schon der erste Kontakt geknüpft. Ich hatte kein Ticket ergattern können, um offiziell am Bogenschießen teilzunehmen. Und doch bekam ich noch die Chance, den Bogen in die Hand zu nehmen, ihn zu spannen und hochkonzentriert den Pfeil auf Blechbüchsen, Kunstoffkeiler, Platsikrehe und Scheiben abzuschießen. Welch ein Vergnügen- nicht nur das Bogenschießen selbst, sondern besonders das ständige Aushandeln und Tauschen der Bögen, das Radler und die Bratwurst, das schöne Wetter, die Punkte, die auf unseren Batches klebten. Das gemeinsame Rätseln darüber, wozu uns Steffen Ehlert einer Gruppe zugedacht hat. Ob Bild und Wort, ob Coach oder IT, ob Ton, Recht oder Zahlen – Querdenken war angesagt. Ein wunderbarer Wechsel zwischen Anspannen und Loslassen- sowohl wörtlich genommen als auch im übertragenen Sinne. Ein Networkingevent, bei dem das Wort allein nicht ausschlaggebend war. Es gab einfach viel zu sehen und zu beobachten, zu lachen, auszutauschen. Und schon am nächsten Tag waren gemeinsame Aktionen mit gezielt ausgewählten „Bogenschützen“ des Vorabends besprochen.:-)

Wie wunderbar.
Vielen Dank dafür an Steffen Ehlert und Annette Tunn plus Teams. Und ein spezielles Danke an Annettes Sohn Richard. Seit wir seine Kamera inspiziert haben, weiß ich, wie der Blitz an derselben funktioniert! .-) Dann noch zu wissen, dass der Erlös an soziale Projekte in Hamburg geht: Perfekt!
Fazit: Sofort und immer wieder!!!!!

Wurzeln schlagen

Da bin ich mal ein paar Tage nicht in meinem Büro – und schon hat die Dame „Flower of Change“ hier Wurzeln geschlagen – an gleich zwei Stellen. Offensichtlich auch üppig. Heute wandert sie dann in den Topf, und ich gebe sie damit zum Wuchern frei! Mal schauen, wann ich die ersten Ableger abgeben kann!  .-)  Sie riecht so gut!!

Face to Face – MoMA NYC

„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“ Benjamin Franklin


Museum of Mordern Arts New York City

Twilight Zone – Ruheorte in New York City

Battery Park New York City  6:00 p.m. Am liebsten hätte ich mich dazu gesetzt. 🙂

Twilight Zone

Hin und weg von New York City

Vorfreude auf den 30.7.2010. New York – I´m coming.

Bildungsträger der Gegenwart!

Bildungsmesse Stuttgart 2008 : Die Bildungsträger der Gegenwart!  Vorbilder bilden!

Vor mir liegen die Briefwahlunterlagen zum Volksentscheid in Hamburg bzgl der Schulreform. Die Wahl, vor die man mich stellt?

1. Möglichkeit:   „Vorlage der Volksinitiative „Wir wollen lernen!“ – für den Erhalt des Elternwahlrechts in Klasse 4 und der weiterführenden Schulen ab Klasse 5.“

Hat eigentlich irgendjemand die Kinder nach ihrem Bild dazu gefragt?

2. Möglichkeit:

„Vorlage der Bürgerschaft  „Für eine bessere Schule“                   Kann mir jemand sagen, was hier für wen besser ist?

Und wenn ich beides nicht gut finde? Und es kostengünstiger fände, wenn die erste Variante durchkäme?  Und dächte,  dass das Geld für all die Maßnahmen, Umbauten, Umstrukturierungen, Neubauten, Sanierungen, Versetzungen, Umschulungen man sich sparen könnte? Ganz abgesehen von all dem Widerstand, den das mit sich bringt? Der Widerstand gegen die kleinen Veränderungen von innen ist ja schon immens.  Und wenn ich dächte, dass die Reform ein Nebenkriegschauplatz ist? Und ich wissen wollte, um was es eigentlich geht?

„Das ist hier nicht die Frage!“ oder ähnliche Kommentare hörte ich dann wahrscheinlich.

Was sollen die Kinder von solchen Vorbildern lernen??????

Ich schicke nichts ab. Schon aus Neugier gehe ich mal zum Wahllokal!

CSD Köln – Heute in Pink!

Ein Gruß an die heute bunte Stadt!

Wenn ich die Nachrichten des WDR richtig verstanden habe, stand die Pink- Bewegung heute auch auf Schwarz Rot Gold!

Veränderung: Ein Netzwerk, das dank ihr wächst und gedeiht :-)

Der Briefträger klingelte viel früher als sonst. Zumindest früher, als ich es von vor zwei Monaten gewohnt war. Ein Päckchen, dass er nicht einfach vor die Tür stellen wollte. Vielleicht hat er ja schon gerochen, dass sich darin ein,  wenn auch jetzt noch kleines,  Symbol für Gesundheit und Wandel versteckt. Selten genug, dass ich ein Paket  selbst entgegennehmen kann. Leicht war es. Mit Vorsicht übergeben und neugierig geöffnet. Ein Grünling in einem Glasröhrchen mit Wasser! Zuletzt hatte ich solche Ableger von Pflanzen während meiner Studienzeit in der Hand oder aus ihnen wuchernde Pflanzen gezogen. Vor  mehr als dreißig Jahren aber war es wichtig, dass es schnell und grün wurde, damit die Studentenbude in der WG nicht ungemütlich aussah.

Hier aber war ein hölzernes gelbes Herz beigelegt. Sie riecht gut. Ihr Name „Shivai“ macht es einfacher, sie als wichtig zu erachten. Nachschauen muss ich noch auf der dazugehörigen Seite, was der Name bedeutet.  Zudem ist der Ableger der indischen Pflanze ein Geschenk, abgesandt noch zu einer Zeit, in der es mir gesundheitlich nicht so gut ging. Also nicht nur ein Geschenk, sondern auch ein Genesungswunsch, eine Aufgabe, eine Herzensangelegenheit 🙂  Und eine tolle Geschäftsidee, die dahinter steckt.

The Flower of Change : Ich sehe ihr mal beim Wurzeln Schlagen zu – und wenn sie groß genug ist, werde ich mich mit einem Ableger auch bei den Menschen bedanken, die sonst immer die Pakete  und Päckchen für mich annehmen!  .-)

Und was ist mit dem Damenrad?

Ob ich hier wohl mit dem Damenrad durchfahren dürfte?

Wenn Heiraten wirklich eine Hochzeit ist!

Tja, da habe ich mich unlängst darüber  ausgelassen, dass die Mormonen in SLC scheinbar so viel mehr Spaß am Heiraten haben als die Deutschen. Auf der Hochzeit meiner besten Freundin hier in Deutschland am letzten Wochenende dann fand ich genau diesen Spaß daran – und noch viel mehr. Schon komisch – vielleicht habe ich auch anders geschaut- geradezu danach gefahndet.

Ich jedenfalls teil(t)e die Freude beider Brautleute.  Es hat die „Weddingplanner“ wohl einige Anstrengung gekostet, Menschen von Spielchen, Darbietungen, Entführungen und anderem  das Fest störenden Kasparkram abzuhalten. Das hat sich gelohnt. Schließlich hassen wir ja unsere Freunde nicht. 🙂

Immer wieder hat mich die Frage ereilt,  warum es so viel lustiger war als auf anderen Hochzeiten. Nicht, dass in der Kirche nicht ein ernstes Gesicht gezeigt wurde – beim Standesamt kurzfristig auch der Ernst der Entscheidung  präsent war. Deutlich auch: Beide woll(t)en! Ohne Druck ohne Ansprüche! Einfach, weil es ihnen gut miteinander geht.

Der ganze Samstag war ein rauschendes Heiratsfest. Zum Standesamt eine andere Garderobe als für die Kirche – morgens noch selbst geschminkt, wurde nach dem erfolgreichen behördlichen Akt der kirchliche vorbereitet. Friseurin und Freunde halfen beim Ondulieren, Föhnen, Ankleiden, Aufhübschen – zwischendurch gab es Pizza und Salat. Der eine oder andere schlief noch mal eine Runde – in der Sonne oder im Schatten. Pünktlich zum Kirchgang dann in die Roben gestiegen – und für den Rest des Tages und bis in die Tiefe der Nacht mit gefühlten 200 C° unter dem langen Kleid gesungen, gelacht,  in der Kirche gebetet, gegessen, getanzt, gratuliert, gedrückt, geladen, gedankt, sich gefreut und genossen, gesprochen. Oh ja, getrunken haben wir auch. 🙂

Was für ein wunderbares Fest, wenn glückliche Erwachsene heiraten 🙂  Es gab kein Muss auf dieser Hochzeit – lediglich hatte die Braut dem DJ verboten das Lied „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ zu spielen. Als zu fortgeschrittener Stunde sich dann Gäste über das DJ Pult her machten konnte er nur noch resigniert den „Verzeih mir- Gang“ zur Braut antreten.

Das Schlimmste daran? Für mich? Die Tanzfläche war voll! Wie würde mein Sohn sagen: „Geht ja gar nicht!“ 🙂

Als wir am Tag danach dem spannenden Fußballspiel  folgten, kursierte folgende kleine Geschichte  🙂

🙂  Es lebe die aufgeklärte Braut!   🙂

Ich weiß bis heute nicht, was die Mormonen so glücklich ersscheinen lässt. Ich weiß aber, was diese Hochzeitsgesellschaft glücklich gemacht hat: Jeder hat das, was er getan hat, auch wirklich gewollt.  🙂

The Wrong Way

Was ist  an dieser Beschilderung bitte missverständlich? 🙂

Salt Lake City – Standgebläse

Irgendwann haben sich die Mormonen mal nicht  gut benommen!

Da ist ihnen der goldene Engel auf`s Dach gestiegen und bläst ihnen seither den Marsch! 🙂

Parkplatzsorgen? Knöllchensammler?

Gestern bin ich eine halbe Stunde lang im Belgischen Viertel in Köln herum gegurkt, um einen Parkplatz zu finden.

Und damit war ich noch schnell.

Hätte ich das aber vorher gewusst!!!

Kreatives Parkraum Basteln 🙂

Salt Lake – War Gott hier verliebt?


1. Ziel: Salt Lake City, Utah

22. Mai 2010. Erster Tag unseres lang ersehnten, gemeinsamen Urlaubs in den Staaten. Sieben Tage, drei Staaten, drei Highlights waren geplant. Die Reise wurde ein einziges.

Tag 1: Nachdem wir von NYC los geflogen, mit Zwischenstopp in Denver, CO in Salt Lake City, Utah gelandet waren und das Mietauto hatten, war es schon 15 Uhr. Neben den Reisetaschen, die wir im Kofferraum des Leihwagens verstauten, trug jeder natürlich seine Kamera über der Schulter. Überraschung: Wider die Wettervorhersage schien die Sonne. Amerika „konnte mal wieder Himmel“. Weiße Wolken in allen Formen ließen den Himmel noch blauer erscheinen, als er eh schon war. Nachmittag: Die perfekte Zeit für die geneigten Kameranutzer. Wankelmütig, ob lieber „Draußen“ oder „Drinnen“, wählten wir als erstes Ziel, was bei uns bis dato nur als vage Vorstellung vorhanden war.

Den Mormonen Tempel. Bisher konnotierten wir Mormonen als Gruppenwesen, gekleidet in dunklen Anzughosen, weißen Hemden, einer Krawatte, auf dem Rücken immer einen schwarzen Rucksack. Missionierend durch Deutschlands Straßen laufend. Immer zu erkennen, immer wie Studenten wirkend. Dieses große weiße Gebäude zog uns natürlich magisch an. Die Anlage sorgfältig gepflegt, klares Design, hell, freundlich. Die Menschengruppen, die sich darin tummelten, waren, bis auf ein paar neugierige Durchreisende, nur Hochzeitsgesellschaften und Chorsänger. Das große Auditorium, „Mormone Tabernacle“, war für Touristen an dem Tag geschlossen. Tonaufnahmen „leichter“ Musik, wie ich später erfuhr. „Hier sind die Menschen alle so entspannt, wenn sie heiraten – kein Krampf, keine Hektik, keine Dramen.“, hörte ich Henning sagen. Ich hätte darüber nicht nachgedacht. Es herrschte eine ungewöhnlich gelassene Atmospäre. Wenn wir die Stimmung hier mit der  auf Trauungen zuhause verglichen: Ja, er hätte recht. Alle hier waren natürlich, fröhlich, erfreut, glücklich. Ganz so entspannt ging es im Vergleich auf deutschen Hochzeiten immer erst nach dem offziellen Teil zu. Hier hatten alle richtig Spaß, besonders die Brautpaare. Vier Hochzeitsgesellschaften tummelten sich rund um den Salt Lake Temple. Die Fotografen rannten bunt angezogen zwischen den feierlich Gekleideten herum, entführten die Brautpaare auf die gepflegten Grünanlagen. Die Kinder spielten in den Nischen der Kirchengemäuer Verstecken, kletterten über Hecken, experimentierten mit Pfützen. Kein Verbot war zu hören, zu lesen. Niemand monierte nasse Strumphosen, Schuhe oder schmutzige Hände oder Kleider. Väter folgten zwar ihren Kindern, beobachteten sie aber lediglich bei ihrem Treiben. Alte Menschen saßen auf Bänken oder in Rollstühlen und schauten glücklich. Auf der Treppe des Tempels postierte sich eine Gesellschaft zum Gruppenfoto. Und auch die hatten offensichtlich Spaß.   Ein bisschen nachdenklich hat uns das schon gestimmt. Ich fragte den Mann, der die Regenschirme für die Paare  und Gäste verwaltete, was man tun müsse, um das Innere des Tempels bewundern zu können. Vielleicht hätten wir da einen Hinweis auf die gute Stimmung gefunden. „Sign up, donate, do exams – and maybe after a year…“ Whatever. WIR kamen da gerade nicht rein. Henning wusste zu berichten, dass jemand mal alles dran gesetzt hatte, um in den Innenraum zu gelangen. Enttäuscht soll er gewesen sein. Da sei nichts besonderes zu finden gewesen. Vielleicht sind alle so fröhlich wie die Hochzeitsgäste, haben so viel Spaß am Leben und brauchen keinen Prunk. Wer weiß das schon? Ich weiß es jedenfalls nicht. Uns konnte auch keiner der Aktiven in der zugänglichen Kapelle neben dem Tempel bekehren. Ich werde weder in den Verein eintreten noch „donaten“, um da hinein zu gelangen.

Auf dem Weg zum Family Research Center entdeckte ich auf der Innenseite eines Souterrainfensters des „Mormon Tabernacle“ Baseballkappen brav aufgereiht auf der Fensterbank. Die dazugehörigen Sänger pausierten gerade auf dem Gelände. Da ich bekannterweise neugierig bin, fragte ich sie, welcher Art die Musik sei, die sie gerade aufnähmen. Sie versuchten mir zu erklären, was die Leichtigkeit ausmache. So recht verstanden habe ich es nicht. „Where are you from? Sweden? Netherlands?“ Diese Standardfragen empfinde ich inzwischen, ehrlich gesagt, als Kompliment für meine Aussprache des Englischen, das ich nun so selbstverständlich nutze. Nicht umgehend als Deutsche erkannt zu werden, tut auch mal gut. Zu oft fallen, wenn sie uns erst einmal  als solche „identifiziert“ haben, zwei Stichworte: „Naziland“ und „World War II“. Den Volvodealer schon vergessen?  Anfangs hat es mich genervt. Inzwischen habe ich begriffen, dass es das erste ist, was ihnen einfällt.  Mich interessiert wirklich, ob das das Einzige ist, was sie über uns lernen. Egal. Die Chorsänger jedenfalls empfahlen uns dringend, das große Familienforschungsinstitut gegenüber zu besuchen. Wir folgten erst dem Hinweis, dann den Schildern, dann den Damen, die uns am Empfang zuvorkommend begrüßten. Ein neunminütiger Film über das Archiv, die Daten, die Mikrofilme, die Akten, die Computer und die kostenfreie Nutzung, um Studien über die eigene Familiengeschichte zu starten. Unser Auto stand an einer Parkuhr. Wir wussten sicher: Die war abgelaufen. Die notwendige Ruhe für die Ahnenforschung stellte sich nicht mehr ein. Ich fand, trotz der Hilfestellung durch die „Volunteers“, dort über meinen Familiennamen NICHTS. Also konnte ich ruhigen Gewissens den tollen Bau verlassen und das Auto auslösen. Beschlossene Sache für mich: Ich studiere nach dem Urlaub noch mal unseren vorhandenen Stammbaum daheim bei meiner Mutter in Deutschland. Den hatte meine Vater noch kurz vor seinem Tod entdeckt und mit einem nicht verwandten Namensvetter gemeinsam aktualisiert. Wenn wir mehr erreichen wollten, sagte man uns, könnten wir auch in Deutschland ihre Institute besuchen. Wir bekamen die Adresse von Hamburg.

Unverstellt. Ja so wirkten sie. Tat gut, war aber auch ein bisschen unheimlich. Inzwischen war es fast sechs Uhr. Am kleinsten Toyota, den man für uns bei Alamo finden konnte, war kein Strafzettel. Vielleicht hat das nur vier Wochen gültige Nummernschild auf Papier aus Arizona, von innen an die Heckscheibe geklebt, sie davon abgehalten, uns zu bestrafen. Vielleicht haben sie es auch einfach nicht bemerkt.
Noch mal davon gekommen. Navi an und auf zum 2. Ziel: Salzsee. Den wollten wir auf unserem Weg nach Yellowstone auf jeden Fall umrunden. Einige hundert Meilen lagen da vor uns. Wir waren inzwischen 14 Stunden wach, unterwegs, hungrig und müde.

Von fast ganz oben – Hamburg!

DIE Stadt meines Herzens präsentierte sich mir gestern Morgen bei wunderbarem Licht und unter blauen Himmel! So hatte ich sie noch nie gesehen! Welch ein Geschenk. Soooo grüüün!!!

Danke Hamburg! Du machst mir das Heimkommen leicht(er)!

Zwei Welten treffen aufeinander

MEINE IDEE war, pünktlich in Newark um 2:45 pm zu landen. IHRE REALITÄT ist: Die Zubringermaschine für den Flug nach Hamburg ist noch nicht da!!!!!!!! Albany 1:15 pm.

cxontinental express

Obama – „Because Hope is not a Form of Protection“ :-)

Battery Park, 12. Juni 2010 am späten Nachmittag. Pause nach sechs Stunden des Laufens durch New York. Ich war wohl nicht die Einzige, die eine Pause brauchte.

Back in Time

Back In Time

For Sale!

Heute im Sonderangebot – Das 21. Jahrhundert!

Woodstock

Woodstock. Das Woodstock in New York State. Meine Jugend war bestimmt von Musik, Film und Geschichten über diesen legendären Ort. Als wir vor vier Wochen die Autobahn gen New York City unterwegs waren und das Hinweisschild „Woodstock / Saugerties“ erschien, bogen wir ungeplant ab. Da wollte ich schon immer mal sein. That`s what Sundays are for. Einfach gondeln. Anhalten, wenn einem danach zumute ist. So landeten wir in diesem sagenumwobenen Dorf. Die Zeit schien zurück gedreht. Jeder zweite Laden mutete wie ein Souverniershop aus den Siebzigern an: Batik T-Shirts mit Rockstars, von denen glaube ich keiner eines natürlichen Todes gestorben ist. Buddhas, Regenbogenflaggen, Räucherstäbchen- sogar Strampler mit Peacezeichen. Galerien mit esoterisch angehauchter Kunst. Mindestens drei Geschäfte auf der einkilometerlangen Hauptstraße durch das Centrum boten Gesundheitsschuhe an. Auf dem Marktplatz hockten Menschen mit Rucksäcken und Zelten. Im „Landau“- Restaurant stand ökologisch hergestellte Kartoffelsuppe auf der Karte. Nicht zu vergessen: Chicken Wings von freilaufenden Hühner. Kaum hatten wir uns zum Kaffee vor der „Whole Food“ Eisdiele niedergelassen, sprachen uns Einheimische an. „Übriggebliebene“ tauften wir sie. Eine Dame führte Kunststücke mit Kazoos vor, der nächste empfahl eine Wanderung in den umliegenden Bergen, in denen er seit vierzig Jahren herumstreife. Um den von ihm favorisierten Sonnenaufgang erleben und ein entsprechendes Bild schießen zu können – er hatte unsere Kameras gesehen – hätten wir um drei Uhr morgens aufbrechen müssen.Viermal links, dreimal rechts, dann geradeaus und dann den Berg wieder runter stapfen müssen. Vorsicht gebot er beim Aufstieg an der elften Kreuzung – demonstrierte, wie er aus eigener Spucke Blasen produzieren kann. Ahhhhhhhhhhhh ja! Innerlich den Kopf schüttelnd resümierten wir: Was so ein Festival aus einem machen kann.

Einfach da sitzen und schauen.
Wir sollten sie auch alle wieder sehen! So viele schräge Gestalten, scheinbar happy, während eines Kaffees in der Sonne zu entdecken – oder besser von ihnen entdeckt zu werden-, hatten wir uns nicht ausgemalt.

Es war sehr erhellend.

Gewürdigt wird hier auch an jeder Ecke jemand. Hundert Meter weiter dann entdeckten wir das Center for Photography. Der Fund des Tages. „Open“: Einladung genug, um die laufende Ausstellung noch zu sehen. Kunstwerke waren ausgestellt, die seit Jahren die Prospekte des Centrums als Deckblatt geschmückt hatten. In dem aktuellsten dieser Veranstaltungskalender fand ich auf der Rückfahrt den Hinweis auf den Workshop mit Sam Abell. Aufgeregt entschloss ich, gleich am nächsten Tag anzufragen, ob sich wohl noch ein Platz, bestenfalls zwei, darin frei sind. Immer nach dem Motto: Sprechenden Menschen kann geholfen werden, lautete die Antwort: „Yes! You wonna sign in?“ Ja, ich wollte. Und unsere geplante Reise in den Wilden Westen verkürzte sich um zwei Tage – allerdings um zwei wichtige! Ich liebe es, die Freiheit zu haben, zugreifen zu können, wenn sich Chancen bieten. #Chancenfinderin 🙂 Life is good!

Wendy Ewald

woodstock juni 2010 net cpw

Kaum Luft geholt von der einen Begegnung, schon steht die nächste beeindruckende an. Wieder im CPW , diesmal „nur“ auf einen Sonntag Abend, begegne ich Wendy Ewald. Klar, ich habe vorher, brav wie ich bin, recherchiert. Ich wusste, dass sie seit 40 Jahren durch die Welt reist, mit Kindern zusammen arbeitet, mit Familien und Kommunen. Als Fotografin, als Lehrerin, als Künstlerin. Dass sie mit Indianern und Indern, in England und Tansania, in Kentucky und Dover, in den Niederlanden und Israel Projekte begleitet hat. Ihr sind Natives genau so vertraut wie Flüchtlingskinder, Migranten so wert wie alle Hautfarben.  Auch war herauszufinden, dass ihre Bilder in Stuttgart ausgestellt wurden – um die Jahrtausendwende. Warum sie in Deutschland kein Projekt gemacht hat bisher? Das weiß ich bis jetzt noch nicht. Sie hat mich eingeladen. Ich werde noch mehr von ihr hören und sehen als bei dem Vortrag, dem ich gelauscht habe und dessen Bilder mich umgehauen haben – nicht weil sie fotografisch so brilliant waren – sondern weil sie die Aufnahmen der Kinder sind: Die Aufnahmen einer Wirklichkeit, die mit einem romantisierenden Bild der „schönen Kindheit“ nichts zu tun haben. Wendy Ewald arbeitet gemeinsam mit den Kindern: Ihre Wirklichkeiten, Träume, die guten und die bösen, lässt sie die Kinder in deren Umfeld, ihren Familien mit der Kamera abbilden und macht ihnen Mut, sich so auszudrücken.

Mehr über den besonderen Weg der Wendy Ewald gern, wenn ich sie getroffen habe.

Sam Abell – The Next Step

Lectures
Sam Abells besonderer Blick auf die Welt hat mich schon lange fasziniert, gerührt. Unlängst ergab sich die Möglichkeit, an einem seiner Workshops teilzunehmen. Diese Chance habe ich genutzt. Mit Erfolg! Selten habe ich so gerührt, gestärkt, erstaunt und klar die nächsten Schritte vor mir gesehen wie nach diesen zwei Tagen. Awesome! 🙂

Ich habe Sam Abell den Caspar David Friedrich der Fotografie getauft. Er arbeitet mit Schichten: Backlayer, Expression, Gesture – fotografiert meistens mit der 35 mm – Linse. Und auf seinen Bildern ist immer Leben – die Stilleben „atmen“ und seine Aufnahmen von Chaos haben „Ruhe“. Er hat Geduld!

Vielschichtigkeit und Komplexität faszinieren mich eh – und ich lauschte gern den Entstehungsgeschichten seiner Bilder. Er ist in seinen Szenen. „Involvement“ nennt er das. Er ist einfach so – involviert, präzise, herzlich, gedankenvoll, wach, aufmerksam, respektvoll.

I am deeply grateful for this experience!