Verdammt leicht

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Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste. Susan Sontag

 

Abstand

(c) Leif Parsons, Toronto  gefunden in der NY Times Rubrik Art in Isolation

Ja, diese Karikatur gefällt mir. Seit vielen Jahrzehnten sinniere ich darüber, wie sich der Begriff  „Persönlicher Raum“  darstellen lässt. Nun kommt Corona. Und nun halten die Menschen ausnahmsweise mal so viel Abstand, wie es eigentlich nötig ist, damit keine:r hoch oder herabschauen muss, wenn wir kommunizieren. Aufrecht, versteht sich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Zumindest wenn Menschen unterschiedlich lang sind. Und zum ersten Mal laufen Menschen nicht (völlig) unbedacht und ungefragt durch die Kinesphäre ihrer Mitmenschen.

(Um den Körper herum befindet sich die ‚Kinesphäre‘, die Bewegungskugel, deren Umkreis man mit normal ausgestreckten Gliedmaßen ohne Veränderung des Standortes – also des Ortes, auf dem das Körpergewicht ruht – erreichen kann. Die gedachte Innenwelt dieses Bewegungsraums kann mit Händen und Füßen berührt werden, und alle ihre Punkte sind erreichbar.)

Als Tanztherapeutin befasse ich mich gerne und viel mit  der Wahrnehmung des jeweils eigenen im öffentlichen Raum. Bin immer wieder fasziniert von den kulturellen Unterschieden. Bin aber auch immer wieder erstaunt, wie wenige Menschen- trotz  allem Selbstoptimierungsdrangs- wissen, wo sie anfangen und wo sie aufhören, ihre Grenzen kennen – oder gar die der anderen (für)wahr nehmen- im wahrsten Sinne des Wortes.

Dass wir nicht alle gleich sein müssen, ist selbstverständlich. Wenn wir eine ähnliche Haltung, Respekt, Wachheit, Aufmerksamkeit, Echtheit im Kontakt mit anderen walten lassen, kann wirklich Wunerbares entstehen.  🙂 Bis hin zu berührender Kunst!

 

So war das und so ist das

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„Kein Ende in Sicht auf Wegen voller Steine….“

Mein lieber Sohn – ja, das habe ich Dir versprochen.  Nichts hält mich auf. Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Geburtstag!

Still a long way – Womens Federation

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„Kaum etwas scheint Frauen mehr zu polarisieren als erfolgreiche Frauen.“ Ludwig Börne

 

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Hudson Valley 2016

Nzinga needed help – Hamburger mit Herz e.V. und viele Menschen haben geholfen (8) – Nzinga goes Trinidad – MIT beiden Beinen!

19.Januar 2015. Hamburg, Flughafen. 6.00 Uhr morgens

Nur noch ein „Bye, bye“ und ein Winken aus dem Raum der Sicherheitskontrolle –  und weg ist Nzinga. MIT BEIDEN BEINEN! Und bester Dinge!

Begleitet vom Roten Kreuz wurde sie wirklich schnell durch die Sicherheitskontrolle geschleust.20150119_052649 Zwei Pässe trägt sie seit der Entlassung aus dem Krankenhaus Mitte Dezember 2014 mit sich herum. Ihre „Endoprothese“ braucht einen Extraausweis – damit  das Piepen erklärlich ist. Titan mit Silber und anderen Edelmetallen beschichtet löst schon mal den Alarm aus. „Partly made in Germany“ scherzte sie noch in der Küche der Gastfamilie, bevor wir um halb vier in der Nacht zum Flughafen Hamburg aufbrachen.

Lange habe ich hier nichts berichtet. Das stimmt. Nzinga hat in den letzten Wochen werktäglich mindestens drei Stundem im STS Waldörfer in Volksdorf ihre Reha absolviert. Es gab immer wieder Fortschritte. Der kapitalste war zu Beginn der letzten Woche, als sie auf den Rollstuhl ganz verzichten konnte. Sie durfte endlich wieder das Bein belasten! An Krücken tobte sie seither durch die Gegend.

Am letzten Donnerstag trafen wir uns zur Abschlussuntersuchung mit Prof. Bruns. – noch mal im Agaplesion Diakonie Klinikum –  obwohl er dort  seit Ende des vergangenen Jahres gar nicht mehr arbeitet. 20150115_114326Der an der OP maßgeblich beteiligte Gefäßchirurg hatte ihm seine Sprechstunde zur Verfügung gestellt. Und Prof. Bruns hat nicht schlecht gestaunt! Nzinga hat ohne jede Komplikation die OP überstanden, hat keine Infekte oder Narbenprobleme bekommen, kann das Bein auch von der Hüfte aus schon heben. Prof. Bruns war begeistert von ihrem Gang. Er bemerkte auch noch, dass sie aufgrund ihres Alters einen sehr großen Vorteil hat. Und vor allem, sagte er, sei es sehr günstig, dass sie nicht, wie die Menschen hier in Europa, ständig (auch ungewollt)  mit Antibiotika konfrontiert gewesen sei. So haben alle Medikamente ihre volle Wirkung gezeigt. 20150115_114343Mit einer  – schon sehr  –  langen Narbe am rechten Bein und einem Beugewinkel von inzwischen 50 ° Grad fliegt sie heim. Eindringlich hat ihr der Professor geraten, täglich zu trainieren. Dafür brauche man keine Geräte.  Vor allem eiserner Wille und Disziplin helfe da beträchtlich. Da verzog sie zwar das Gesicht, aber der Hinweis darauf, dass sie sehr viel größere Erfolge zeige in Sachen Heilung als so manch anderer Patient, hat sie dann wieder versöhnt.

Nun kann sie allein – sogar ohne Krücken, sagt der Doc. Naja, gut: Zur Sicherheit dürfe sie die noch nutzen, schmunzelte er.

Nzinga ist sehr glücklich darüber, dass sie keine Chemo mehr machen muss. Und sie ist noch glücklicher, dass sie jetzt wieder nach Hause fliegt. Die Menschen vom College haben schon angerufen, schrieb die Mutter. Sie freuen sich, wenn Nzinga diese Woche wieder dort anfängt. Ein schöner Willkommensgruß, finde ich. Ihre Mutter hat heute Geburtstag – und den werden sie wohl morgen feiern, wenn Nzinga in T&T ankommt.

Alle Berichte hat sie in der Tasche, Schmerzmedikamente nimmt sie nur noch im äußersten Notfall. Die Ärzte und Ärztinnen in Trinidad werden staunen, denke ich. Hoffe ich.

Als ich sie so vor mir hergehen sah, dachte ich nur: Es ist wirklich ein Wunder!

Ich verneige mich, auch im Namen von Hamburger mit Herz e.V., noch einmal vor allen Menschen, die im letzten halben Jahr geholfen, vorbereitet, Daten transferiert, gut zugeredet, gespendet, geteilt, geholfen, gebe(i)nefizt, ausgehalten, gewartet, beraten, organisiert, verzichtet, geOLCht, beherbergt, sich erkundigt, gesprochen, therapiert, gefilmt, gepflegt, operiert, geduldet und mitgefiebert haben. Wir alle zusammen haben Nzingas Leben gerettet. Jede/r auf seine/ihre Weise! Ohne Euch wäre das nicht gegangen!

Garantien gibt es keine. Wir aber wünschen Nzinga alles, alles Gute! Möge sie gesund bleiben. ihr Leben MIT Bein genießen, fleißig trainieren und das Beste daraus machen. Toi, toi, toi.

Unser Dank für die Aktion geht an:

Jede einzelne Spenderin

Jeden einzelnen Spender

betterplace.org

Honorarkonsul von T&T in Hamburg

Uwe Seeler Stiftung

Marienkrankenhaus (Radiologie)

Agaplesion Diakonie Klinikum, Hamburg

Prof. Dr. Jürgen Bruns und sein Team

Prof. Per Ulf Tunn aus Berlin

Gastfamilie Bruhn

STS Waldörfer Ambulantes Reha Zentrum in Volksdorf

Taxiunternehmen Immelmann

u.v.a.

Gestern noch rief ein Freund an, der auch viel Geld gespendet hatte, und erkundigte sich nach dem Stand der Dinge: „Da haben wir aber was Gutes getan!“ waren seine Worte. Recht hat er!

Wer die Geschichte noch mal ganz lesen möchte:

https://ullakeienburg.wordpress.com/?s=Nzinga

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Hamburger mit Herz e.V. konzentriert sich jetzt weiter auf die Hilfe in Melitopol (Ukraine) und die Arbeit für und in Äthiopien.

Wie kommen die Werte in die Welt?

Alle Welt fragt (sich) das in letzter Zeit! Wer auch immer sich zu einer Antwort aufschwingt, stellt schnell fest, dass es sich um Meinungen handelt. Werte – werden sie nicht meist selbstverständlich und unreflektiert vorausgesetzt? Psychologen, Marketingexperten, Reiseveranstalter, Mediziner, Wirtschaftfachkräfte, Politiker, Kirchenvertreter, Stifter sinnieren gemeinsam oder jeder für sich.

gefunden in Malente 2012!!!
Wessen Wert ist das??     Gefunden in Malente 2012!!!

Jeder versucht eine für sich nützliche Antwort zu finden, eine die Wählerstimmen bringt,  das Geld lockert, Sympathien erzeugt, Buchungszahlen steigert. Sehr viele wissen plötzlich und verkünden laut, was richtig oder falsch, gut oder schlecht ist. Je überzeugter die Akteure scheinen, je lauter sie brüllen, Panik machen oder ihre Überzeugungen dramatisch genug vortragen- um so verführter fühlen sich Zweifler, den Lautesten zu glauben, deren Werte einfach anzunehmen. Immerhin hat jemand ihnen das Denken abgenommen.

Das klingt kritisch- ich weiß. Wer mich kennt, weiß:  Ich denke viel – vor und nach- und gern mit anderen gemeinsam.

BVPPT Berufsverband für Beratung, Pädagogik & Psychotherapie e.V.   Professional Association For Counseling, Education & Psychotherapy e.V.

1992 habe ich mich (auch deshalb) dem Berufsverband „BVPPT – Die Vertretung der Counselor in Deutschland“ angeschlossen. Dort finden Profis zusammen, die Haltung und Werte im Umgang und in der Arbeit mit Menschen teilen. Diese „Werte“ haben die Mitglieder des BVPPT  gemeinsam festgelegt. Humanistisches Menschenbild, eine tiefenpsychologische Betrachtung der Biographie des Menschen. Als Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist der Nachweis einer 4,5 jährigen tiefenpsychologischen Ausbildung und vor allem eine ebenso lange Selbstreflexion und tiefe Kenntnis um die eigene „neurotische“ Struktur. Das hört sich hochtrabend an – ist aber auch für mich Voraussetzung für die ermutigende Arbeit mit Menschen. Die „ordentlichen“ Mitglieder haben sich verpflichtet, ihre Arbeit zu reflektieren, Menschen zu begleiten und zu ermutigen statt sie zu manipulieren. Gemeinsam  ergründen sie mit den Coachees deren Potenziale,  deren Talente. Sie respektieren Entscheidungen. Auf Deutsch: Counselor stellen sich als liebevoller und kritischer Spiegel zur Verfügung, stellen Fragen, die der Ratsuchende selbst  nicht hat oder sich selbst nicht stellen kann oder mag. Mit dem Counseling lernen Ratsuchende einen anderen, auch versöhnlichen Blick auf die Welt – wenn sie wollen.

Was ich mich immer wieder frage: Müssen Werte immer was Gutes sein? Könnten die, die uns unbewusst treiben, auch einfach solche sein, mit denen wir uns nicht anfreunden wollen, die wir nicht mögen, oder sie gar verurteilen? Kennen wir unsere eigenen wirklich? Und sind sie, was meine Arbeit betrifft, nicht genau so wichtig für die journalistische wie für die beratende Tätigkeit?

„Wie kommen die Werte in die Welt?“

Am 4. November treffen sich  die Berater zur Jubiläumstagung des BVPPT  und reflektieren gemeinsam die Frage. Coaches, Therapeuten und Menschen, die für ihre beraterische oder psychologische Arbeit ein Dach haben oder finden wollen, sind ebenso herzlich eingeladen.

 Wie kommen die Werte in die Welt?“  Counseling – Co – Creationen

 Prof. Jörg Fengler führt durch die Tagung mit vielen spannenden Beiträgen und Workshops.

Den Tagungflyer mit dem ausführlichen Programm gibt es hier.

 Immerhin bin ich jetzt schon 20 Jahre dabei. Eine lange Zeit –  finde ich. Mal mehr, mal weniger. Alles hat seine Zeit.

Wer auch immer sich inspiriert fühlt, schaue mal in das Programm, melde sich gar an und freue sich auf drei spannende Tage in Schleiden.

Werte: Mit scheint  es das Wichtigste, die eigenen zu kennen und damit die des eigenen (kleinen oder größeren) Universums.  Es freue sich also jeder über Spiegel in seinem Leben! 🙂