Was sich auf in den „Restrroms“ dieser Welt so findet. Diese Imperativliste hing an der Wand des Kunden WCs des örtlichen Fahrradhändlers.
„Den Imperativ benutzt man bei Aufforderungen, Befehlen, Ratschlägen oder Hinweisen.“ habe ich gelernt. Was davon es genau sein soll…. ich weiß es nicht. Wenn ich mir die Inhaber des Ladens anschaue, könnte das eine Aufforderung sein. Als Befehl….. wirkte es wohl eher abschreckend…..Ratschlag—- tja, Ratschläge sind auch Schläge. Empfehlung…. wäre vielleicht ganz gut – aber das hatte diese Grammatikerklärung gerade nicht vorgesehen. 🙂
Da war dieser Frauentag. Dieser 8. März. An dem ich auf ein wenig Sonne wartete. Am Nachmittag wenigstens. Grauhimmelbeschäftigung: Gegenüber weht seit fünf Tagen eine Plastiktüte im noch winterlichen Baumwipfel. Immer wieder wollte ich die Kamera in die Hand nehmen und es festhalten. Heute habe ich es mir gegönnt. Fotos aber waren – ob des schillernden Graus – nicht aussagekräftig, befand ich. Ich filmte. Und während ich dem Rhythmus der Tütenbewegung folgte kam mir der Beat der Musik von Arstidir mal wieder in den Sinn.
Um sieben Uhr am Abend dann, die Sonne war wohl schon, noch unter grau, hinter den Häuserreihen verschwunden. Der Himmel war dann wolkenfrei. Und noch leicht blau.
Also: nichts wie vor die Tür. Im Brauhaus gab es dann BUNT: An Frauen, Zigarettenschachteln, Früchten und Getränken. Nicht zu vergessen: Handycover!
Die Reise entlang der Donau war inspirierend. Viele der Aufnahmen, die ich gemacht habe, bekommen gerade einen anderen „Wert“ für mich. Nach der Wahl betrachte ich die Fotos des Nullpunkts im Donaudelta mit einem Schmunzeln. Einem anderen Schmunzeln als vor der Wahl.
Nach dem Nullpunkt geht es ins „Schwarze“ Meer. Es wurde mal gesprochen: „Die Donau verliert. genährt und strapaziert von den Zuflüssen aus zehn Ländern, sich und ihren Namen im „Schwarzen Meer.“
Hinter der Grenze lauert (nur noch) Schwarz.
Lässt sich das nicht übertragen auf die momentanen Optionen der bundesdeutschen Regierungspoltik?
Naja, nur mal so ein Gedanke.
Vielfalt im Donaudelta
Wer neugierig auf die Gegend, ihre Charakteristik und die Menschen dort ist, findet unter folgender Adresse noch viel Aufschlussreiches über das beispielhafte „Multikultiland“. http://www.donaudelta.de/
Regierungshauptsitz: Raffistan, Kannitverstan und Absurdistan
Konstantin Wecker hat dieses Lied nicht erst jetzt geschrieben. Es bleibt aktuell.
„Wenn Wahlen wirklich etwas veränderten, dann wären sie wahrscheinlich verboten.“
Ich weiß nicht, wer das ursprünglich von sich gegeben hat. Zugeschrieben wird es einigen.
Unabhängig davon….. finde ich es einen durchaus nachvollziehbaren Gedanken.
Nun bin ich gespannt, was passiert. Und kümmere mich um meinen eigenen Abwasch, bevor mir die „Politik“ eine Rechnung für den ihren schickt.
Mich die Wetter der letzten Tage einfach nicht so erheitert wie die Funde an denselben. 🙂
Da ich mir nicht erklären konnte, warum in der einen Straße die Bordsteinkanten grün- gelb – in dem anderen schwarz -weiß gestrichen sind, wieso das eine Haus pinkfarbene Fensterrahmen, das nächste baugleiche türkise bekommt, wieso überhaupt solchen Farben an Bau und Landschaft verbrochen – sorry- verwendet werden, habe ich mal ein wenig recherchiert.
Und tatsächlich: Es hat System! In der Fachzeitschrift der Maler und Gipser in der Schweiz „applica 7/2005“ wurde ich fündig! Danke!
«Das farbige Gesicht der Stadt»: Das russische Mandala zeigt die Farbelemente auf, deren abgestimmtes Zusammenspiel zu einer Harmonisierung des Stadtbildes führt.
Text Verena M. Schindler
Bilder Farbenzentrum Moskau
„Farboperationen im städtischen Gewebe entspringen keineswegs einer spontanen Idee. Der Architekturprofessor Andrei Efimov leistete dafür die Vorarbeit und stellte die farbtheoretischen und praxisorientierten Grundlagen bereit. Er hat nicht nur Bücher über Farbe im Stadtraum geschrieben und internationale Farbkongresse organisiert, sondern auch seit Ende der 1970er-Jahre seine Methode der Farbanwendung in Architektur und Städtebau in Moskau, Jaroslavl, Irkutsk, Surgut, Jalte und anderen Städten praktisch umgesetzt. Unter seiner Leitung sind beispielsweise ganze Strassenzüge von Moskaus Altstadt renoviert worden, so 1978 die berühmte Arbat-Strasse. Um die Farben identifizieren zu können, hat er mit dem Natural Colour System (NCS) gearbeitet.
Obwohl die Architekturprofessorin Tatiana S. Semenova, Direktorin des 2001 gegründeten Farbenzentrums (The City Colour Centre), seine Schülerin in Sachen Farbe war und in seine Fussstapfen trat, hat sich das politische Klima stark geändert. Mit der Einführung des Kapitalismus und der zunehmenden Kommerzialisierung der Lebens- und Bauwelt nach dem Zerfall der Sowjetunion steht Semenova neuen marktwir tschaftlichen Bauentwicklungen gegenüber. Geplante Farbpolitik «Kohärente Planung urbaner Landschaft » ist etwa die Übersetzung eines neuen Paragrafen, der dem Neuen Generalplan 2020 hinzugefügt wurde, just 1997, im Jahr des 850-Jahr-Jubiläums der Stadt Moskau. Neu wurden darin drei Bereiche aufgeführt, die einen bedeutenden Einfluss auf ein harmonisches Stadtbild haben: die Farbigkeit der Architektur, die Beleuchtung und die Landschaftsarchitektur. Damit wird die Farbgestaltung von Architektur nicht dem Zufall überlassen, sondern ist eine reglementierte Komponente der städtebaulichen Konzeption. Die Einführung Russlands Hauptstadt hat ein «Zentrum für die Farbe der Stadt». Im Jahr 2001 von Moskaus Stadtkomitee für Architektur und Städtebau gegründet, stellt das Farbenzentrum den so genannten «Pass» aus, um eine Politik der urbanen Farbigkeit im historischen Zentrum wie auch in den neuen Aussenquartieren durchzusetzen. Ist Moskaus Farbpolitik eine russische Antwort auf die rücksichtslos expandierende neukapitalistische Baupolitik in der postsowjetischen Ära? Die Direktorin Prof. Dr. Tatiana S. Semenova sprach kürzlich in Paris im Rahmen einer Veranstaltung der Farbvereinigung ad chroma über Zielsetzungen und Strategien des Farbenzentrums in Moskau.“ ….weiterlesen
Ob allerdings die Sprayer sich an dieses Farbmandala halten? Ich werde weiterhin die Augen auf halten.