Summer in the city

Die Zeit rennt. Kaum bin ich hier angekommen, muss ich gefühlt meine Koffer schon wieder packen.  Fast jeden Tag haben wir Menschen getroffen, mit denen wir schöne Sachen unternommen haben. z.B auf der Moskwa mit dem Ausflusdampfer  zu fahren – abgelegt am Flussbahnhof im Norden Moskaus. flussbahnhof

Trotz strahlenden Sonnenscheins konnten wir die „Moscow City“ nur durch Dunst erkennen. Ein Schelm , wer da an „Pollution“ denkt. 🙂

moscow city vom fluss
Die Sonne hat uns durch all die Tage begleitet: Bei dem Besuch der Mercedes Bar im Turm des Ukraine Hotels ließ sie „Moscow City“ geradezu „spooky“ aussehen.10446636_10152318748042869_8905799768964225554_n Wieder auf dem Boden der russischen Metropole angelangt tauchte sie das Hotel und die Moskau City in ein ganz anderes Licht:

10444519_10152318774147869_5940509919867323182_n

Wo auch immer wir waren: Es war relativ ruhig im Vergleich zu anderen Jahreszeiten hier in der Stadt. Die meisten Moskauer sind aufgrund der Ferienzeiten im Ausland oder erholen sich von der Luft und dem Krach in ihrem Wochenend- und Sommerhaus, der Datscha.

Menschen, die ich aus Deutschland kenne, habe ich hier auf Getränke und Spaziergänge getroffen. Alex, der hier zufällig  arbeitete. Lena, die mit uns das interkulturelle Training gemacht hat, bevor es uns hierher verschlagen hat. Sie nutzt den Sommer gerne, um in ihrer Heimatstadt zu Sale-Preisen Schuhe und Bücher zu kaufen. „Meine Expats in Moskau!“ lächelte sie stolz, und machte erst einmal ein Foto von uns beim Kaffee in der Schokoladniza.

Mit ihr konnten wir uns dann auch ausgiebig über all die Regulierungen austauschen, die die DUMA sich hat einfallen lassen. Es ist z.B. seit dem 1.Juli 2014 verboten, Damenunterwäsche, die weniger als 6% Baumwolle enthält, zu produzieren und zu verkaufen. Sie erzählte, dass man auch dem beliebten Schuhwerk High Heels, Ballerina und Sportschuh an den Kragen wolle. Alles natürlich unter dem Deckmantel der Gesundheitsfürsorge für die Frauen. Ungesund sei das. Bei meinen Nachforschungen dazu stieß ich u.A. auf: Politiker wollen verhindern, dass die Polizistinnen ihre Uniformen eigenmächtig zu Minirock und weit ausgeschnittener Bluse umarbeiten und sie ggf. auch noch durch High Heels „aufpeppen“. Kopfschüttelnd las ich die Artikel darüber….  mich wohl fragend, was denn wohl tatsächlich dahinter stecken könnte. Ich werde es nie erfahren. Damit kann ich aber leben. Die Menschen mit den Kontakten ins Ausland werden wohl wissen, wo sie Reizwäsche herbekommen. Schließlich haben sie  sich auch hier an Plastic Fantastic Victoria Secret gewöhnt  🙂 Männer wie Frauen.

Seit der Rubel im letzten Jahr so gefallen ist, haben sie die Preise für Metro, Lebensmittel, Aeroexpress, Busse und auch für Briefmarken angehoben. Als ich gestern einen Russen fragte, ob er wisse, was inzwischen eine Postkarte ins Ausland koste, hat er laut gelacht. „Wir schreiben Mails und SMS!  Wer braucht denn die Post? Das interessiert uns nicht.“

Tja. Das nur zum Thema: Snailmail. Dann werde ich mir wohl mal wieder Zeit mitnehmen müssen, um am Postamt Briefmarken zu erstehen. Denn Zeit kann ich da lassen. Schlangen in Kombi mit äußerst gemächlich arbeitenden Postangestellten sind aufwändig. Mögen die sich schon mal freuen, die in ein paar Wochen mal wieder eine Postkarte von mir in ihrem Briefkasten finden.

Ich hoffe, dass eine von denen auch in Deutschland läuft! 🙂

 

Van Gogh Alive / Mal andere Töne

Van Gogh – was für eine gute Idee! Dachte ich am Samstag, als Freunde das hier vorschlugen als Sonntagsausflug. Tickets bestellt, ausgedruckt…. Und am Sonntag dann mit der Metro quer durch Moskau gefahren. Angekommen an einer Station, an der sich gleich drei Bahnhöfe befinden. Noch schien die Sonne. Heftig wehte der Wind. Er schob viele Wolken schnell zusammen. Grau wurden sie und schwer. Es roch nach Schnee. Und noch bevor wir an der Kunsthalle ArtPlay angekommen waren, peitschte der Wind den fallenden Schnee selbst durch die Tunnel. Die Flocken schmerzten im Gesicht.

schnee am artplay

Es fühle sich an wie eine Vorbereitung auf das, was uns erwartete.

Lange Warteschlangen deuteten an, dass wir nicht die Einzigen waren, die sich das als Sonntagserlebnis auserkoren hatten. Familienausflusgzeit. Menschen allen Alters drängelten durch Gänge. Froh, dass wir die Tickets schon in der Hand hatten, schlängeleten wir uns an den Wartenden vorbei. Schick gemacht, auf Highheels stehend rückten die Frauen noch ihre Frisur zurecht, Männer fingen ungeduldige Kinder ein. Sicherheitsbeamte schleusten uns zum Eingang der Ausstellung. Den ersten Gang säumten die Klassiker Van Goghs mit Informationen zu den Bildern und  den drei Orten seines Wirkens zwischen 1880 und 1890.  Schon dort lockte die Musik  „hinter“ den  schwarzen Vorhang.

Come in and...
Come in and…

Den langen Gang durch- „gestanden“, eröffnet sich einem die Interpretation der Gefühlswelt Van Goghs, seiner Gedanken und Arbeitsweisen während seiner Zeit in Arles, Saint Rémy und Auvers-sur-Oise. Den Orten, an denen er viele seiner zeitlosen Meisterwerke geschaffen hat.  Ich habe mein Hirn mal abgeschaltet. Einfach genossen: Die ungewöhnliche Form des Zugangs, die Neuentdeckungen, das Lernen  über Stilmittel und Elemente, die wohl auch „Vincent“ inspiriert haben müssen.

Die Videos, die über den Boden als lebendes Bild liefen, forderten Kinder heraus, sich mit ihnen zu versuchen. kinder an goghSie knieten mitunter am Rande der Installation, als fürchteten sie, dem Bilde zu schaden. Mir haben die Kinder viel Spaß gemacht – oder besser: Mir hat der unbegrenzte Spaß der Kinder an den Installationen Freude bereitet. Wenn sie mit ihren Schatten spielten, Teil der Bilder wurden, die an den Wänden und am Boden an ihnen vorbei, unter ihnen her, über sie hinwegschwebten.  Sie konnten sich dort frei bewegen.

Es war voll in den Räumen. Die Menschen posierten vor den Leinwänden, ließen Beweisfotos von sich machen. Manche saßen nur andächtig oder standen fasziniert zwischen dem bildhaften Geschehen. Ja, das ist schon anders, als in  den heiligen Hallen eines herkömmlichen Museums zu stehen und einem ebenso heiligen Bild zu huldigen. Still, andächtig, fast ängstlich den Interpretationen einer Museumspädagogin zu lauschen und immer zu fürchten, man tue etwas Unrechtmäßiges, weil die Wärter auf den Stühlen einen scheinbar durchbohrend kontrollieren.

ulla bei van gogh 7
Sie ließ eine lange Weile unbeirrt die Bilder auf sich wirken.

Hier durften alle, wenn sie wollten, laufen, gehen, sitzen, sich mal drehen, reden, hören, gar durch die Bilder laufen – wenn sie den Mut hatten. 🙂 Ich hatte mich zu der Art der Ausstellung im Vorfeld NICHT schlau zu machen versucht.

Ich lasse mich halt gern überraschen. In diesem Falle sehr: von den Zeichnungen und Skizzen, von der Dramaturgie, der Musikauswahl, der Choreographie. Eine wunderbare Weise, einen Zugang zu Kunst (auch für Kinder) zu schaffen. Vielleicht erinnern die Menschen irgendwann das sinnliche Erleben – und koppeln daran den Namen Van Goghs, und  werden anders neugierig auf Kunst.

girl an gogh
Das Mädchen stand hier 10 Minuten – still – die Kamera auf ihren Schatten und das stetig sich ändernde Bild gerichtet.

ulla bei van gogh
Ulla an Gogh 🙂

Gerne hätte ich Musik, z.B. den Smmer aus den Vier Jahreszeiten hier verlinkt – aus unerfindlichen Gründen bekomme ich bei Youtube aber seit gestern nur „Error“ Meldungen. Wer mal schnuppern möchte, tue das bitte auf der offiziellen Seite der Van Gogh Alive

http://vangogh-alive.com/

Dort gibt es unten rechts auf der Seite ein Video, das einen schon mal ein wenig eintauchen lässt….

Wünsche viel Freude damit.  .-)

Die Verbform von Glück

Glück

“Finden ist die Verbform von Glück, es ist das, was mir, einem Erfinder ohne Genie, den Alltag putzt. Egal, ob Pilze, Schlüssel oder die Frau fürs Leben – Finden ist das, worum es im Leben geht.

Für Einsteiger empfehle ich das gezielte Finden. EC-Karte, Ostereier, Feuilleton-Teil? Je geringer die Hoffnung, desto größer der Jubel; Qual ist Teil des Fiebers. Aber Finden ist auch eine Frage der Haltung.  >Ich muss die Schlüssel suchen< oder >Ich will sie finden!<

Mein Schwiegervater etwa ist der Finde-Fachmann, nimmt Körbchen und Messer: >Ich gehe in die Pilze.> So jemand muss gar nicht erst suchen. Finden schenkt Kraft für zwischendurch: Der gewaschene Zwanziger in der hinteren Hosentasche, die Brille in der Duplokiste. Das unverhoffte Finden überrumpelt, rettet ganze Tage und ist leider viel zu selten. Ich habe  für mich das Fremd-Finden entdeckt. In der Bahn bleibt ein Bibliotheksbuch liegen. Natürlich nehme ich es mit, recherchiere den Besitzer: >Hallo. Ich habe Ihr Buch /Portemonnaie/ Kaugummipapier gefunden.<

Finden ist ein Akt der Freiheit, Erfolgsdruck zerstört es!”

Georg Cadeggianini

Baden gehen – aber richtig!

Sie sollen ja ganz nützlich sein. Die Traumdeuter analyiseren eine Aggression, falls sie mal in einem Traum vorkommt, ich selbst empfinde sie als lästig. Wenn ich ein Stück Kuchen, ein leckeres Getränk auf dem Tisch im Freien stehen habe, ist sie schneller da, als ich denken kann.
Sie mindert den Genuss.

Bin ich gut gelaunt, kann und mag ich sie, vor allem durch die Linse meiner Kamera, bei ihren Eskapaden beobachten. Mitunter modelt sie geradewegs ihr eigenes Vergehen. 🙂

Die Wespe:

wespe
Was sie wohl will?
wespe auf tauchgang 2
Abgestürzt! 🙂
wespe auf tauchgang
Ganz schon viel Luft im Glas!
wespe auf tauchgang 3
Das hat sie jetzt davon!

Gottseidank ist die Jahreszeit fast vorbei, zu der sie mich noch ärgern kann. 🙂

Ohne sie kein Sommer, kein Sommer ohne sie.

For my Engish speaking readers:

Yes, „Baden gehen“ can mean to go swimming. But it can also mean to go belly-up or to flop horribly. 🙂

Zugvögel – Wenn der Sommer geht

störche karpaten 2
Erst dachte ich, es seien Hunderte. Es waren aber Tausende., die sich in den Thermikschläuchen gen Himmel heben ließen. Fantastisch.

karpaten störche paar (2)
Sie fliegen nicht – sie gleiten!
karpaten störche paar (3)
Unfassbar!!!

Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Störche auf einmal gesehen.Wenn in Deutschand mal mehr als drei auf einmal gesichtet werden, ist das schon eine Zeitungsmeldung wert.

Ich bin nach wie vor tief beeindruckt. So ein Erlebnis fördert bei mir Demut und Vertrauen in den Lauf der Dinge, in die Natur, die Jahreszeiten, in den stetigen Wechsel.

Wenn die Störche gen Afrika ziehen, ist es ein sicheres Zeichen:

Der Sommer ist vorbei.

Das Monster vom Kellersee

monster von Loch Keller

Der Russische Stör (Acipenser gueldenstaedtii), Ossietra-Stör oder Waxdick ist eine gefährdete Stör-Art. Er wurde nach dem deutsch-baltischen Naturforscher Johann Anton Güldenstädt benannt.

Der russische Stör wird bis zu 2,35 Meter lang und mehr als hundert Kilogramm schwer. Subfossile Überreste vom Schwarzen Meer hatten eine Länge von drei Metern.

mehr dazu bei wikipedia

Ob er irgendwann zwischen der oberen und der unteren Hälfte eines Brötchens seinen Platz findet….  wird sich zeigen. 🙂

Seehütte Malente – das Fischbrötchen Cafe – Kurzurlaub für die Seele

 

ZickZack durch Moskau

ZikZak

Der Hund heißt Zick Zack und gehört zu diesen Highheels 🙂

Summer in the City- May in Moscow

summertime moscow

summertime moscow 2

summertime moscow 3

Jetzt weiß ich, wieso die hier so gern SUVs fahren. 🙂

Unter und über Blättern

Berlin – wie lange machst du das noch mit?

bridge over troubled water

 

 

Bewegte Ostergrüße

Ich weiß nicht, wer da was gesucht hat – und auch nicht, was er oder sie dort fand…
Euch wünsche ich lauter erfreuliche Überraschungen zu Ostern. Lasst Euch von ihnen finden! 🙂

36 Grad und ein bisschen heißer

Lissabon – La Corunja Frühjahr 2010 auf der AIDA luna

Als kleine Abkühlung kann das Bild schon dienen. Die Hitze hatte mich in mein Archiv getrieben. Nach Fotos von für mich kühlen Stimmungen suchte ich. Und fand eines, dass ich mir auch als Vorlage eines Rothko Bildes vorstellen könnte. Wenn es auch an dem Tag kühl und nass war – der Gedanke daran bereitet mir ein geradezu komfortables Gefühl.

Wie schön, dass sich unser Körper an alles erinnert!

The Day After – Berlin am Abend

Hin und weg von New York City

Vorfreude auf den 30.7.2010. New York – I´m coming.

Veränderung: Ein Netzwerk, das dank ihr wächst und gedeiht :-)

Der Briefträger klingelte viel früher als sonst. Zumindest früher, als ich es von vor zwei Monaten gewohnt war. Ein Päckchen, dass er nicht einfach vor die Tür stellen wollte. Vielleicht hat er ja schon gerochen, dass sich darin ein,  wenn auch jetzt noch kleines,  Symbol für Gesundheit und Wandel versteckt. Selten genug, dass ich ein Paket  selbst entgegennehmen kann. Leicht war es. Mit Vorsicht übergeben und neugierig geöffnet. Ein Grünling in einem Glasröhrchen mit Wasser! Zuletzt hatte ich solche Ableger von Pflanzen während meiner Studienzeit in der Hand oder aus ihnen wuchernde Pflanzen gezogen. Vor  mehr als dreißig Jahren aber war es wichtig, dass es schnell und grün wurde, damit die Studentenbude in der WG nicht ungemütlich aussah.

Hier aber war ein hölzernes gelbes Herz beigelegt. Sie riecht gut. Ihr Name „Shivai“ macht es einfacher, sie als wichtig zu erachten. Nachschauen muss ich noch auf der dazugehörigen Seite, was der Name bedeutet.  Zudem ist der Ableger der indischen Pflanze ein Geschenk, abgesandt noch zu einer Zeit, in der es mir gesundheitlich nicht so gut ging. Also nicht nur ein Geschenk, sondern auch ein Genesungswunsch, eine Aufgabe, eine Herzensangelegenheit 🙂  Und eine tolle Geschäftsidee, die dahinter steckt.

The Flower of Change : Ich sehe ihr mal beim Wurzeln Schlagen zu – und wenn sie groß genug ist, werde ich mich mit einem Ableger auch bei den Menschen bedanken, die sonst immer die Pakete  und Päckchen für mich annehmen!  .-)