Nachdem ich den Flieger nach Hamburg noch knapp bekommen habe, durfte ich sogar – upgraded to 3A – ohne Flügel im Blick in den Sonnenaufgang hinein fliegen.
Diesmal ist alles gut gegangen.
Panik hatte ich schon, als ich da in Albany wieder auf die Folter gespannt wurde – erinnerte ich mich doch an die zwei Tage, die ich im letzten Sommer auf Flughäfen und in Flugzeugen verbracht hatte, um letzlich ohne Gepäck daheim anzukommen. Bis ich da wieder vollständig war, waren mehr als 48 Stunden vergangen. Ich war wenigstens nicht allein unterwegs. Claudia aus Vermont, eine gebürtige Deutsche, wollte gemeinsam mit ihrem 10- jährigen Sohn in Hamburg ihrer Schwester bei der Geburt ihres Kindes beistehen. Der Junge nahm es eindeutig gelassener als wir zwei Frauen. Wie gern hätten wir es doch schneller hinter uns gebracht. Ihn hingegen amüsierte es geradezu, unerwartet in Paris zu landen. Dort versicherte man uns auch noch, mehr oder weniger glaubwürdig, unser Gepäck sei mir uns unterwegs. Falsch. Wie ließen die Servicedamen von der Gepäckermittlung in Fuhlsbüttel in dem Glauben, sie hätten uns mit dem Notfall T-Shirt und der Reisezahnbürste einen Gefallen getan.:-)
Aus dieser Zufallsbekanntschaft beim CheckIn entwickelte sich auf jeden Fall ein herzlicher Kontakt. Immerhin sollte ich noch wissen, ob es ein Mädchen oder ein Junge geworden ist. Als ich das nächste Mal von Albany aus, wieder traurig, abflog, überraschten wir uns einander wieder am CheckIn. Diesmal war der Anlass ihrer Reise nach Hamburg nicht so heiter. Sich von ihrem Vater zu verabschieden, ist glaube ich, für keine Tochter leicht. „Meine Freundin hat gesagt, du seiest mein Engel!“, stand in der ersten Mail, nachdem sie alles überstanden hatte. Auf dem Flug wurde sie unverhofft in der Business Class platziert. Offensichtlich findet sich dann doch, wonach einem so zumute ist. Einfach dran glauben! 🙂

