
Dann waren wir wohl doch Reisende. 🙂
Welcome to my Reality!
Dann waren wir wohl doch Reisende. 🙂
Heute ist ein Tag, an dem mir mal wieder mehr als ein Licht aufgeht. Nicht nur die Sonne, die vom Himmel strahlt. Eine Freundin schenkte mir ein starkes Bild zum Thema Geduld. „Denk immer dran“, schrieb sie, „die meisten Ausbruchsversuche aus dem Gefängnis finden kurz vor Ende der Haftzeit statt.“ Erinnerungen sind wunderbare Fluchtpunkte, wenn die Geduld nicht so will, wie sie soll. 🙂 Also wenigstens in Gedanken: Auf nach Alaska. 🙂
Tatsächlich ausgeschlafen. Kaffee war schon gekocht, Frühstück schon bereitet und die Pläne für den Tag von den Freunden gemacht. Da wir erst gegen Mitternacht Anchorage wieder gen Osten verlassen sollten, hatten wir noch einen ganzen Tag vor uns. Es ging noch mal gen Norden – eine andere Richtung als am Tag zuvor. Auf dem Weg zum Hatcher Pass mal wieder die Wolkendecke durchbrechen, und endlich auf die ersehnte Erleuchtung treffen. Die Sonne. Blauer Himmel über Tundra und der Blick auf die Bergspitzen. Termination Dust nennen es sie Alaskaner. Das eindeutige Zeichen für das Ende des Sommers. In diesem Jahr sehnlichst erwartet. Der Sommer war wohl nass und kalt. Wenn der „Termination Dust“, dieser leichte Schnee, auf den Bergspitzen liegen blieb, rüsteten sich die Goldgräber für den Winter.
Der Straße zum Hatcher Pass war schon gesperrt. September bis April ist da Ruhezeit. Auch der Weg zum Ort „Independence“ – einst Goldgräberstadt – war für Autos verboten. Doch Fußgänger sind immer willkommen. Ganz schön dünn war die Luft – aber die Sonne wärmte beim Aufstieg – durch den Schnee.
Auf dem Weg zurück zum Auto rief uns eine Familie zu: „Hey guys, we think we shared the trip on the train yesterday!“ Großes Gelächter. Woran sie uns nur erkannt haben? 🙂 Sie waren so vermummt, dass ich sie nicht erkannt hätte – wäre da nicht der Zwerg gewesen, der bei unserer Nachbarin ( einer des Trios, die die Bucketliste ihrer Mutter abarbeiteten) im Zug einen Apfelsaft abgestaubt hatte. 🙂
Independence – Gold Mining für Anfänger und Fortgeschrittene. Einen ausgiebigen Spaziergang bei Sonnenlicht war es wert. Nach der Woche Wolken ein Genuss. Am Horizont aber türmten sich schon wieder Wolken zwischen den Bergen auf. Es war klar. Wir werden wieder durch diese müssen, um nach Anchorage zurück zu kommen. Während einer kurzen Pause am Straßenrand
beobachteten wir einen Läufer, der sich auf sein Training vorbereitete. Hier rennt keiner im Wald, ohne eine Waffe bei sich zu tragen. Läufer sind nicht so laut wie Züge.
Und Bären sind nun mal gefährlich. Vor allem, wenn sie Hunger haben. Erst am Morgen war die Nachricht verbreitet worden, dass eine Hauptstraße gesperrt worden ist, damit ein Bär ungestört seinen eigens erlegten Elch verspeisen kann. Schließlich steht der Winterschlaf vor der Tür. – Andere Staaten andere Sitten.
Auf dem Weg zum Anchorage Museum fuhr Kim uns noch an DEN Aussichtspunkt für Sonnenuntergänge. Die Wolken hatten sich verzogen. Vor uns lag nicht nur der gold glühende Horizont sondern auch die angestrahlte Seite des – ja genau- des Denali. Zumindest seine Spitze. Der Berg, den laut Statistiken nur 30% der Touristen zu sehen bekommen. Wir gehören nun zu diesen. Was für ein Abschluss!!! Vor uns dann NUR noch der Weg zurück. An die Bagelfront an der EastCoast. 🙂
Thanx to our dear friends in Anchorage for guiding us through Alaska Central South East. For having us as guests, for being perfect and heartful and supporting companions. We`ll be back. 🙂
Der Morgen begann mit befremdlicher Aussicht. Unserer Ansicht nach sollten wir so schnell wie möglich gen Norden abreisen.
Natürlich nicht ohne ein Frühstück bei den Two Sisters inhaliert zu haben. 🙂
Und den örtlichen „Homer Bookstore“ mussten wir noch entern.
Dort gab es ein ganzes Regal voller Bücher, die als „banned“ gelten. Neben Harry Potter hat es da auch die Bibel erwischt. 🙂
Die zweite Kurve und der erste Blick auf den Cook Inlet nach Verlassen der Stadt ließen uns gleich wieder in die Eisen steigen. Die Kameras zücken und zur Abwechslung mal wieder ein Lichtspiel festhalten. Da ahnten wir noch nicht, was uns der Rückweg zu bieten hat.
Wir hatten die Augen auf für Bären und Elche. Sahen aber mehr kleine, wundersame Vögel. Und natürlich Warnschilder. „Be aware of the Bear“ „Ducks Xing“ „Moose Crash Zone“
Für Marketinggags hielten wir das. Genau einen Elch in freier Wildbahn haben wir gesichtet, und das auf einer Nebenstraße und auch nur noch halb. Er war zu schnell weg, als dass ich noch hätte ein Foto machen können.
Dann folgten Seen – fünf, sechs, sieben – ich weiß nicht mehr. Einer schöner als der andere. Da inzwischen der Himmel auch blau und von weißen Wolken und Sonne geschmückt, der Wind still war und die Wasser glatt, sah es aus, als könnte man auf Wolken laufen. Wie in einem Spiegel doppelten sich das Gelb der herbstlich gefärbten Birken, die Muster am Himmel, das Sonnenlicht – auch mal Regen, der als weiße Wand den Horizont zierte. Und diese Stille!!!! Diese unfassbare Stille. Einem Raben, der diese krächzend „störte“, hätte ich fast ein „SHUT UP“ verpasst. 🙂
Am Abend beim Elchhackbraten wurden wir dann von Residents aufgeklärt – über Waffengebrauch, Überraschungsbesuche von Elchen in den Gärten von Anchorages Privathäusern, über den Norden, seine Aussichten auf den höchsten Berg Nordamerikas, über Nordlichter, über Bären, Karibus und Weißkopfadler. Am Kühlschrank prangte ein Foto des letzten Elches, der das Privatgrundstück unserer Freunde beehrt hatte.
Es war kein Platz mehr für neue Eindrücke oder Infos. Schlafen. Nur noch schlafen wollte ich.
Denn…….. früh raus mussten wir wieder. 🙂 Weiter gen Norden.
Homer, einst gegründet, weil Unterbringungen gebraucht wurden für die Arbeiter zum Kohleabbau. Das hatte sich zwar schnell erledigt, aber dieser Standort ist so wunderbar, dass Einheimische sagen: Fahr nicht an einem klaren, schönen Tag dort hin, sonst endet das noch am selben Tag beim Makler.
Bei uns war die Wind – und Wolkenlage sehr durchwachsen. Aber nicht aussichtslos. 😉
SmokeyBayAir hat uns in die Luft gebracht. Wider Erwarten gab es Löcher am Himmel und zwischen den Wolkendecken lagen sie zum Anblick frei: die sieben Gletscher. Ich musste erstmal weinen, weil ich mal wieder nicht wusste, wohin mit meinen Emotionen. Wo diese alle so her kommen, interessiert mich allerdings auch. 😉 Wer weiß schon, was ich in meinen letzten Leben so war oder getan habe.;-)
Awesome. Outstanding. Fast eine Stunde Herzklopfen. Danach musste ich erst mal pausieren. Mit Blick auf die „High Tide“ – vom Bett aus in unserem Domizil „Homer Inn & Spa“.
Nach dem grandiosen Abendessen gab es dann noch einen „Duckfart“ in der „Salty Dawg Bar“ im Leuchtturm auf dem Homer Spit. 🙂
In Alaska gibt es keine Berge. Beschloss ich an dem Morgen. Die hätten wir wohl entdeckt. 🙂 Die Hand vor Augen konnten wir nicht sehen. Ob wir nun eine Gletscher Cruise machen oder nicht – das war mit den Aussichten entschieden. Schnell die Sachen gepackt, ein Hotel für Homer gebucht und versucht, dem Nebel und dem Regen zu entkommen. Schon nach der dritten Kurve blinkte die Sonne durch ein Wolkenloch am Himmel – und produzierte glatt einen Regenbogen.
Ein Mauswiesel war neugierig auf uns geworden. Checkte, ob wir einem Kaninchen ähnlich sein und damit als Opfer gelten könnten.
Entlang des Kenai River führte uns der Weg zum Cook Inlet, dem Fjord, der aus dem Golf von Alaska gespeist wird. Zu Sommerzeiten tummmeln sich entlang des Flussufers Angler, Kajakfaherer, Kanuten und diverse Outdoorfreaks. Jetzt bedanken sich fast alle Geschäfte bereits für eine gute Saison. See you again in May! Schreiben sie an ihre Türen.
Geöffnet war der Giftshop in Ninilchik, DEM russischen Dorf an der Strecke. 🙂 Unser Freund Bob meinte zu den Gräbern auf dem Friedof neben der russisch orthodoxen Kirche: „They need a little gardening!“ 😉
Ob der Zustand dem momentanen Priesterwechsel zuzurechnen ist, blieb ungeklärt.
Der Ort ansonsten wäre einer Location für einen Tarkowski Film durchaus würdig.
Noch hielt sich die Wolkendecke. Noch regnete es immer mal wieder. Kenai, Soldotna, Happy Valley und Ninilchik hinter uns gelassen riss der Himmel auf. Ein geschlossener Rastplatz musste herhalten. Noch nie habe er zwei Menschen so aufgeregt Bilder machen sehen, lachte sich Bob über uns kaputt.
Der Tankstellenbesitzer erlaubte uns den Zutritt, nicht ohne uns vor der gefährlichen Klippe zu warnen. 🙂
Nicht mehr weit bis Homer ist es, wussten wir:
Platt wie Briefmarken haben wir noch in unser Hotel eingecheckt, nach einem Restaurant gefragt, sehr gut gegessen und dann den wohlverdienten Schlaf gesucht. Ich war so voller Eindrücke…. ich bin alle Stunde aufgewacht.
Der Tag nach dem Oktoberfest begann mit einem Bergaufstieg. 🙂 Belohnt wurde der mit grandioser Aussicht und anschließendem Frühstück in klassischer amerikanischer Manier. Omelette, Kartoffeln und unbegrenzt schlechter Kaffee. Aber an einem legendären Ort. 😉
Next Stop: Wildlife Center. Die Bilder sind in meiner großen Kamera.
Stellvertretend für Elch, Elks, Fuchs, Bisons, Eulen, einflügeligen Adler, Luxe, Schwarzbär und ein Stachelschwein dieser Grizzly:
Ein elektrischer Zaun trennte uns 🙂 Besser ist das! Ich habe dort für ein Jahr die Wölfin Dashka adoptiert. Danach war mir einfach.
Es folgte ein Trip durch das Tal der Gletscher – Portage Valley.
Wir haben noch Lachse sterben sehen und den Rest des Weges bis nach Seward noch Erstaunliches am Wegesrand entdeckt. Am Abend gab es dann noch einen Otter, der im Hafenbecken von Seward chillte. Und äußerst leckeres Essen. Und dann ein gemütliches Bett für ausgesprochen beeindruckte Menschen. Bis dahin war es noch trocken. 🙂
Guten Morgen aus Girdwood. Ehrlich gesagt: Ich weiß nicht,wo ich anfangen soll. Beste Aussichten ab dem Moment, als wir von Albany aus die Wolkendecke durchdrungen hatten. Das beste Wetter, um Chicago , Denver und dann die RockyMountains zu überqueren, um im Anflug auf Anchorage Gletscher, Eisberge, die zwei größten Vulkane zu sehen, den höchsten Berg Amerikas, den Peak des alaskanischen, zweiwöchigen Herbstes zu erahnen. Der Scenic Drive gen Girdwood wartete auf mit Arctic Swans, Bergschafen, blauem Himmel, Weißkopfadlern, Elstern, Chance auf Belugas, und am Ende- ein Scherz unserer Freunde: sie haben die Drohung wahrgemacht und ein Komplettpaket Oktoberfest arrangiert. Funny Karneval in Alaska South Central. Gleich geht es auf den Berg.;-) In Alaska zu wohnen, sagt Kim, entbindet einen fast vom Reisen. Alle kommen hier her.:-) Sooooo interesting!!!! Have a good one.