Das Bullshit-Bingo eines (gewünschten?) Miteinanders

 Gestern Morgen:

 „Es ist nicht die Aufgabe der Eltern ihre Kinder glücklich zu machen.“  Eine für Kinder engagierte Frau geriet vor allem über ihre eigene Umkehrung des Satzes in Rage: „Heißt das also: Eltern sollen ihre Kinder unglücklich machen? Und das sagt eine Psychologin?“

Kopfkino! Ich persönlich wäre auf eine solche Annahme gar nicht gekommen, hätte mich eher zurückgelehnt – und entspannt.  ABER: Menschen haben nun mal eben (nur)  einen persönlichen Denk – und Erfahrungskontext! Das zu akzeptieren erleichtert  den Dialog. 🙂

 

All Inclusive - Berlin Mitte

Das bewegte mich dazu, mal über Worte nachzudenken, die gerade so IN  und in aller Munde sind. Die oft daher gesagt,  viel genutzt  und m.E. auch missbraucht werden:

Inklusion: Ulla denkt:  Alle sind dabei! Die wollen, machen mit, egal wie! Der Rest soll einfach still halten und dabei nicht stören. Alles kann, nix muss!

Integration: Ulla denkt:  Muss stattfinden, wenn man zuvor ausgesondert hat. Muss aber gewollt sein, von beiden Seiten! WER lebt es WIE vor?

Partizipation: Ulla denkt:  Teilhabe? Teilhaben? Beteiligung? Auf freiwilliger Basis? Lässt sich das erzwingen, ohne es gelernt zu haben?  Beteiligt werden (Teilhabe) und Sich-Beteiligen (Teilhaben) sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Noch regiert die Auslese! Vorbilder bilden!

Mitwirkung:   Ulla denkt: Ich will mit wirken! Wobei? Für was? Mit – Wirken? Tue ich das nicht? – Mit- Wirkung…  heißt auch: Ich bin eine von vielen anderen Wirkenden- im besten Falle „Eine von WIR“!  Zugehörigkeit.

Ulla denkt mal ausnahmsweise ( 🙂 )weiter: Bis heute habe ich den Eindruck, dass nur gewünschte, bequeme Wirkung gefragt ist – unerwünschte wird aussortiert. Obwohl? Immerhin gibt es dann ja wieder eine  neue Opfer- oder Randgruppe! Muss die vielleicht integriert werden?  Es sei denn, diese Rand- Gruppe besteht den Integrationstest nicht – teile nicht die Meinung der „Gemeinschaft“, die meint, sie integrieren zu müssen. Wider Willen möglichst noch. Weil es politisch korrekt scheint, dass „man sie abholt, wo sie stehe“ anstatt mal zu verweilen, sich aus deren Sicht die Welt zu betrachten. Egal. Der eine sondert aus – der andere versucht zu integrieren. Geschäftsfelder für Weltverbesserer!  #schütteltdenkopf

Bürgerhaushalt:  Ich soll bürgen? Ich bürge gern für meinen eigenen Haushalt! Für was noch? Für die Diäten der Politiker im Bundestag? Für die Griechen, die Italiener, die Portugiesen, die Stimmen bei der Wahl, die Schließung einer Bibliothek oder eines Theaters? Die Banken? Wohl möglich noch das Schul- bzw. Bildungssystem?  Für Elternzeitregelungen? Bürger – Meister = Meister- Bürger?  Fällt mir nur der alte Witz zu ein: Wer glaubt, dass ein Bürgermeister ein Meister im Bürgen ist, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten  🙂 (z.B. Duisburg)

Beteiligung: Ulla assoziiert: Umsatzbeteiligung? Risikobeteiligung? Wahlbeteiligung? Zuschauerbeteiligung?

Individuelle Förderung: Ulla selbst denkt: Fördern? Fördern kann ich Öl oder Kohle…             Ulla hört, was andere denken:  Einzelbespaßung? Therapie? Einzelförderung? Eins zu Eins Betreuung? Nachhilfe? Frühförderung?

Hat mal jemand nachgefragt, gelesen oder erfahren, WAS die Zuständigen  für die vielen Maßnahmen und Gesetze damit meinen,  darunter verstehen oder damit bezwecken???  Oder was sie dahinter zu verstecken versuchen?

Was denken Sie als Eltern, Lehrer, Bürger wirklich, was assoziieren Sie, wenn Sie diese Begriffe hören? Befasst sich jemand mit der Wirkung dieser Worte? Nachzulesen in vielen Kommentaren zu Artikeln? Ich finde die mitunter „den Gipfel“.

Ach ja:

Integrationsgipfel:  Ulla denkt:   Auch schön!

 

%d Bloggern gefällt das: