Dieses Lied ist vielen Menschen vertraut. Was sie denken, wenn sie es anlässlich Silvester, Hochzeit oder Beerdigung singen, wissen wir nicht. Was Dietrich Bonhoeffer selbst mit diesen guten Mächten im Sinn hatte, beschrieb er seiner Braut in dem beigefügten Brief vom 19. Dezember 1944.

Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, je stiller es um mich herum geworden ist, desto deutlicher habe ich die Verbindung mit Euch gespürt. Es ist, als ob die Seele in der Einsamkeit Organe ausbildet, die wir im Alltag kaum kennen. So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt. Du, die Eltern, Ihr alle, die Freunde und Schüler im Feld, Ihr seid mir immer ganz gegenwärtig. Eure Gebete und guten Gedanken, Bibelworte, längst vergangene Gespräche, Musikstücke, Bücher bekommen Leben und Wirklichkeit wie nie zuvor. Es ist ein großes unsichtbares Reich, in dem man lebt und an dessen Realität man keinen Zweifel hat.
Bonhoeffer, Dietrich/Wedemeyer, Maria von: Brautbriefe Zelle 92, Hg. v. Bismarck, Ruth-Alice/Kabitz, Ulrich, München 2006, S. 208.
Mich tröstet es – immer. Egal, ob ich es lese, ihm in verschiedenen Versionen lausche oder selbst singe.