Change is gonna come

„Wissen wäre fatal. Die Ungewißheit ist es, die uns reizt. Ein Nebel macht die Dinge wunderschön.“ — Oscar Wilde


Mitunter ist mir danach. Nichts zu wissen. Dann aber wird mir bewusst, dass ich mit allem, was sich weiß, eh nur noch mehr nicht wissen kann. So überlasse ich mich meiner Neugier. Und lebe mit dem, was täglich an Wissen hinzukommt. Und das Ergebnis an jedem Abend ist, dass sich alles vollkommen anfühlt. Demütig registriere ich diesen Moment. Jeden Abend eine andere Nuance des „vollkommen“. Was für ein Reichtum.

November

Kristallnacht

Heute werden viele Kerzen aufstellen in dem Hamburger Viertel, in dem ich wohne. Ich kann das nur virtuell tun. Bin gerade nicht Zuhause. Es werden Stellen erleuchtet, an denen die Stolpersteine in den Boden eingelassen sind. Auch, wenn es äußerlich nicht klirrt. Innerlich klirrt es immer wieder – nicht nur in dieser Nacht. Noch mehr, noch häufiger seit ich 2008 in Jamaica, Long Island so viele der Holocaust- Überlebenden kennengelernt habe. Mehr dazu

Danke auch an Wolfgang Niedecken BAP…..

Child in Time

„Ich will Dich singen hören“ – aus Child in Time

Ich war 14 Jahre alt. Auf dem Hocker neben meinem Bett – einem von dreien im Zimmer des Klosterinternats – stand der Mister Hit. Babyboomer werden sich erinnern: Dieser Plattenspieler, in dessen durchsichtigem Deckel der Lautsprecher installiert war. Auf dem Plattenteller lag die Deep Purple in Rock LP. Und zu dem Original von „Child in Time“ habe ich mich ausgelassen. Wenn ich auch nicht schreien durfte – Luftgitarre, Headbanging und Tanzen ging. Vor allem, wenn ich allein war. Mich haben diese Sessions gerettet. Drei Töne angespielt, die erste Textzeile gesungen – und ich bin wieder von allen körperlichen und emotionalen Sensationen der Zeit ergriffen. Erinnerungen aller Art – Gerüche, Streits. Sehnsüchte, Gespräche, Hänseleien, empfundene Ungerechtigkeiten, die verbotene Zigarette auf dem Balkon (von der wir dachten, dass es keiner rieche /hahahaha), Trockenshampoo, der Scherenschnitt von Che Guevara an der Wand, Schlaghosen, Lügen, um mehr als zweimal für eine Stunde pro Woche aus dem Haus zu kommen, Lateinnachhilfe, erste politische Aktionen mit Amnesty International, Tanzstunden (ich musste den „Mann“ geben, da ja schon ausgewachsen war und sie wohl fürchteten, dass es keinen zwei Meter langen „Jungen“ gäbe)… Ich könnte jetzt noch ein lange Liste schreiben. Rückblickend waren es drei Jahre, in denen Mitschülerinnen und Nonnen, Lehrer und Erzieherinnen versuchten, mir beizubiegen, dass Mädchen sich anpassen mussten, um gemocht zu werden. Ich habe dort das erste Mal bewusst erlebt, was sozialer Druck bedeutet. Das ist nicht ohne…… das weiß ich. Bis heute. In vielerlei Hinsicht durfte ich da „dranfassen“ – ob als Pfarrestochter, ältere Schwester, körperlich großer Mensch, als Alleinerziehende, als Mutter eines behinderten Sohnes, als Protestantenkind im Kloster :-)….. Bis heute reagiere ich auf kollektive Misstrauenserklärungen allergisch, vor allem, wenn ich Teil einer Gruppe der Menschen bin, die beurteilt, verurteilt, denen etwas unterstellt wird.

Ich vermute, dass ich aus diesen Erfahrungen heraus die Berufe wählte (und auch abwählte), die ich bislang habe. Professionen, die es mir erlauben, Menschen dabei zu begleiten, einander zu verstehen, sich selbst zu verstehen – Bilder und Worte zu finden für das, was sie in der Welt, in sich und an sich (auch in der Begegnung mit anderen) entdecken.

Und jetzt – an diesem wunderbaren Novembertag, an dem die Sonne vom blauen Himmel aus ein Vielfarbenbraun rund um die Seen hier im hohen Norden erstrahlen lässt – gehe ich vor die Tür. Mich erden. Am Wasser. 🙂 Habt einen schönen Tag!

Die Ware Glück

Glück

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.
Glück ist Regen, wenn es heiss ist,
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis ißt,
Glück ist auch ein lieber Gruss
Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.
Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.
Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.
Clemens Brentano


Glück: wirklich ein strapazierter Begriff. Geradezu zur Ware verkommen.
Mit Brentanos Blick auf die Welt aber – zumindest auf das in meiner Welt – lässt sich tatsächlich auch die eine oder andere Durststrecke überstehen.
Als ich das Lied „Immer mehr“ von Reinhard Mey das erste Mal gehört habe – und das ist sehr, sehr, sehr lange her – habe ich mir gewünscht, mich je so geliebt zu fühlen. Und was soll ich sagen? Ich habe entdeckt, dass eben so viel von genau dem in meinem Leben vorhanden ist wie eben auch von dem Gegenteil. Und ich bin immer sicherer, dass ich das Gute an guten Tagen abrufen kann, mich darauf besinnen kann. Und dass ich in dunkleren Zeiten mich auf Menschen verlassen darf, die vorübergehend für mich mit zuversichtlich sind. Postkarten schreiben, sich erkundigen, es schaffen, mir beizustehen, ohne mir auf die Pelle zu rücken. Mir sogar wirklich zu begegnen, ohne zu fürchten, dass sie sich dabei selbst erkennen. Eine wahre Kunst.
Es wird viel über Resilienz gesprochen, geschrieben, duiskutiert.
Ich vermute, dass genau so etwas auch „Resilienz“ IST.
Ich wünsche jeder und jedem solche Erkenntnisse, diese Art Beweglichkeit, den Mut und solche Menschen im Leben.


Viel versprechend

„Versprechen sind die einzigartige menschliche Art, die Zukunft zu ordnen, sie vorhersehbar und zuverlässig zu machen, soweit dies menschlich möglich erscheint.“    Hannah Arendt

In den letzten Monaten werde ich überschwemmt von Mails, die Angebote bergen, mich „gefragt“ zu machen. Mir zu helfen. Ungefragt übrigens. Von: Gewinnen Sie Follower! Wenn Sie mich nur gut genug bezahlen, werden sooooooo viele Ihrem Profil folgen!!!!! Bishin zu: „Ich bringe Ihnen das Glück, das Sie verdienen!“ Geldanlagen nicht zu vergessen. Riskomanagement könne ich lernen, Grundstücke kaufen, in Immobilien investieren, Autos leasen. Mich mit meinen Finanzen beraten lassen. Nicht zu vergessen, wer mir alles Kredite anbietet. Coachen wollen mich auch viele. Online. Kostenfrei. Meine Texte sollen besser werden, wenn ich die meinen nur erst einmal habe richtig unter die Lupe nehmen lassen. Der Diversität der Angebote scheint keine Grenze gesetzt.

Was mich wirklich amüsiert: Die Algorithmen können nicht gut funktionieren. 🙂 Sonst hätte ich wahrscheinlich keines dieser Angebote bekommen.

Wenn die wüssten! 🙂

Mich inspirieren meine Assoziationen zu diesen Angeboten. Die zwischen Genervtsein und der Frage, wie sie auf mich kommen. Und der Erkenntnis, dass es den Anbieter:innen NICHT um mich persönlich gegangen sein kann.

Beruhigend: ehrlich gesagt.

Fühlt sich so an, als wenn mir doch ein bisschen Privatsphäre bliebe. 🙂

UND: Wieder und wieder wird mir klar, dass ich als Person, mit dem was ich bin, kann und tue, wirke(n möchte). Nicht „nur“ mit dem Bild von mir.

Auf ein Neues!

Jeden Morgen

Welturaufführung
Jeden Morgen ist Welturaufführung.
© Peter-Torsten Schulz

Eine Woche voller „letztes Mal vorm Lockdown“ liegt hinter mir. Eine Akquisefahrt – selbstverständlich allein mit dem Auto. Nein, die Öffis entere ich gerade nicht. Wunderschöne Landschaften habe ich durchquert auf dem Weg nach Berlin. Die Sonne bestrahlte die bunten Mischwälder entlang der A 24. Tausende von Kranichen flogen entweder gen Süden oder ruhten auf den Feldern ihrer Route. Es war wie eine Erholungsreise: Hin der aufgehenden Sonne entgegen. Zurück mit der aufgehenden Sonne im Nacken.

Dazwischen maskierte Begegnungen mit möglichen Kunden. Konstruktive Dialoge mit Menschen, die jetzt in Ruhe entscheiden können, ob und wenn dann was sie mit mir ab wann arbeiten möchten. Ganz in Ruhe: denn nun liegt da erst einmal dieser November vor uns. Für die meisten Menschen in meinem Bekanntenkreis ein ruhiger Monat – äußerlich vielleicht. Innerlich aufgebracht aber sind viele. Inclusive meiner Wenigkeit. Wie wir das nutzen? Das werden wir sehen. Bei mir häufen sich inzwischen fertige Vorträge für Schiffreisen, Qualifikationsnachweise für Fortbildungen, an denen ich in den letzten sieben Monaten teilgenommen habe. Nicht alle waren online. Und das war auch gut. Denn so ganz ohne berufliche Begegnungen wäre es schon happig gewesen. Nicht zu vergessen: Da liegen auch noch Pläne für Workshops, die ich nicht realisieren konnte, weil die reale Begegnung nur reguliert bis gar nicht möglich ist. Und Buchkonzepte.

Der Oktober ist/war bunt. Der November startet mit Allerheiligen. Heute erreichte mich ein Foto des Grabes unserer Eltern. Die Geschwister, die dichter dran wohnen, besuchen es regelmäßig. Ein bisschen verführt bin ich schon, an diesen früh dunklen Tagen zurückzuschauen. Mit meinen verstorbenen Freunden, meiner Mutter, meinem Vater, meiner Tante zu sprechen. Ein bisschen rückwärtsgewandt – vielleicht. UND: ich erlebe während der gedachten „Gespräche“ mit ihnen Nähe. Nähe aus alten Zeiten. Gefühle aus alten Zeiten. Gefühle, die ich zu dem hatte, was zwischen diesen Menschen und mir gewachsen und gewesen ist. Ich sitze häufiger in dem Sessel, den ich mir aus dem Haushalt meiner Mutter mitgenommen habe. Dauerhaft brennt ein Licht vor einem Bild von ihr. Inzwischen sehe ich es wieder länger. Weil die Tage so viel kürzer sind. Zudem wird es so viel schneller Abend seit der Zeitumstellung.

Also – nutze ich die gute Energie, die so entsteht, wenn ich mich mit meinen Wurzeln und den Menschen aus der Zeit befasse. Ohne Wurzeln keine Flügel…. hat mal jemand gesagt. Überzeugend. Mir nutzen meine Flügel. Und die hätte ich nicht ohne meine Vergangenheit. Dankbare Grüße an meine Ahnen. 🙂 Und an die, die das Ergebnis zu nutzen wissen. 🙂

Möge der November Euch gut tun. Genießt die Nebel. Das Licht. Die hellen Stunden. Und die dunklen. Nutzt sie. Have a good one!

Geborgen

„Wenn man im Bett liegt und vom Meer in den Schlaf gesungen wird, fühlt man sich sehr geborgen.“
Suzette Talbot

Follow Your Moonlight

Ich brenne für…

… echte Begegnung.

„Dialogisches Leben ist nicht eins, in dem man viel mit Menschen zu tun hat, sondern eins, in dem man mit den Menschen, mit denen man zu tun hat, wirklich zu tun hat.“ (Martin Buber)

Immer wieder ist die Frage: Wer soll mich sehen? Wen will ich sehen? Wie will ich wem begegnen? Und immer wieder kommt mir die Antwort: Ich will, wie Buber es beschreibt, dialogisch leben und lernen. Am liebsten so oft es eben geht. Auch und gerade in den und durch die Begegnungen, die meinen Alltag ausmachen. Denn am Ende sind sie tiefe Begegnungen mit mir selbst.
Unlängst fragte mich eine Coachee: Was soll ich denn tun, damit ich mich nicht mehr so aufrege und so provozieren lasse?

Was sie tun könnte, weiß ich nicht, wenn ich ehrlich bin. Doch eine Erfahrung kann ich teilen. Ich kann mich beobachten, aufmerksam betrachten, nach was oder wie mir zumute ist. Und wenn ich so richtig mit mir selbst zu tun kriegen will, dann wähle ich Begegnungen, die mich triggern. 🙂

Möchte ich mal eine Weile Ruhe vor mir oder mit mir selbst haben, tummele ich mich in sichereren Treffen oder Begegnungen. Oder bleibe eine Weile mit mir allein. 🙂 Das hat schon fast etwas Amüsantes. Denn es bedeutet, dass ich neugierig auf mich bin, dass ich meine Grenze kenne(n lernen mag), dass ich mir mitunter Ruhe gönne, dass ich mich mir selbst zuwende. In jedem Falle. „Nachbeeltern“ nennt das mein Kollege Wolfgang Roth. Selbstfürsorge nenne ich es. Und das kann eben auch mal bedeuten, dass ich meiner Seele Erholung gönne. Zumal ich zutiefst darauf vertraue, dass sich von selbst zeigt, was dran ist.

Das klingt, als hätte ich immer die Wahl. Das ist mitnichten so. Mitunter bin ich ungewollt und unvorbereitet mit mir konfrontiert. Und das mit Teilen, die ich so gar nicht an mir leiden kann. Davon könnte ich Lieder singen. Sehr gerne passiert das im Kontakt mit Behörden. Wenn mal wieder logisch nicht nachvollziehbare Briefe zwecks Kontrolle oder Rechenschaftslegung eintrudeln. Und je nachdem, wie ich darauf reagiere, kann ich dann orten, wie meine momentane Grundstimmung tatsächlich ist. Um was geht es eigentlich? Die Frage aller Fragen taucht dann auf.

Häufiger passiert dann etwas wie unlängst: Mein Sohn ruft an. Diesmal: „Mama, Corona macht mein Leben kaputt.“ Mmmmmhhh. Wie gut ich ihn verstehen konnte. „Sollen wir zusammen ein bisschen darauf schimpfen?“ habe ich ihn gefragt. Und es schien wie eine Erlaubnis für uns beide, uns gemeinsam der Ohnmacht mal hinzugeben, die dieses Geschehen auslöst. Da er in einer Behinderten WG lebt, ist das mit den Besuchen nicht so einfach. Wir sprechen regelmäßig, strapazieren unsere Datenvolumen durch Videochats und Musik, die wir uns schicken. Und schaffen es, uns immer wieder zu gewähren, Gefühlschwankungen zuzulassen. Und sie miteinander auszuhalten. Ein wirkliches Geschenk. Nicht selten nach solchen Momenten kommt dann noch eine Nachricht. „Mir geht es besser. Die Sonne scheint.“

Ja, es gibt viel zu entdecken. Auch wenn viele es als Wettbewerb in Sachen Selbstoptimierung verstehen: Ich empfinde diese Erfahrungen als Geschenk. Eines, durch das sich was ändert, wenn wir mutig genug sind, es zu wagen. Dankbarkeit, Respekt, Güte, Demut, Humor….. sind nur einige der Begriffe für die Zutaten des Elixiers, das entsteht. DANKE!

Das ist nicht so einfach


„Man kann und darf wohl sein eigenes Leben für eine Sache riskieren, aber nie das Leben eines anderen.“ Karl Raimund Popper

Um eine Antwort auf die Frage zu finden, wer gerade wie für was wessen Leben riskiert, braucht es Zeit. Entspannte Zeit. Entspannende Zeit und Muße. Möge sie Euch gelingen. Die Entspannung, die Zeit, die Muße und die Antwort.

Der Tod ist nicht privat

Mal ab davon, dass es im Moment akuter ist denn je……

Heike Lander traut sich. Endlich. Danke dafür! Aus tiefster Seele schreibt sie mir.

Hier geht es zu ihrem Beitrag!

Der Tod ist nicht privat: Warum Unternehmen sich mit Trauer auseinandersetzen sollten

Dieser Beitrag brauchte einen ziemlich langen Anlauf. Und einige Rückmeldungen zu meinem Angebot, Unternehmen dabei zu unterstützen, trauernden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Strukturen und Möglichkeiten anzubieten, auf die sie sich im Notfall verlassen können. „Wieso? Der Tod ist doch privat?“ bekam ich zu hören. Oder: „Muss ich dann mit dem Taschentuch neben meinem heulenden Mitarbeiter sitzen?“ Oder auch: „Tolles Angebot haben Sie da. Ich werde meinen Mitarbeitern gerne empfehlen, sich privat mit Ihnen in Verbindung zu setzen.“

Doch Trauer unterscheidet nicht zwischen „privat“ und „Arbeitsplatz“. Sie ist einfach da und äußerst sich sehr individuell. Umso wichtiger wäre es für Unternehmen, sich intensiver als bislang mit Trauer und ihren Folgen auseinanderzusetzen. Trauer beginnt häufig nicht erst mit dem Eintritt des Todes eines geliebten Menschen sondern oft schon vorher. Sobald etwa eine lebensbedrohliche Diagnose eines Familienmitglieds im Raum steht, kommen Sorgen und Ängste auf. Schwierige Fragen hinsichtlich der Pflege stellen sich, manchmal auch finanziell, und alles muss „nebenbei“ geleistet werden.

Milliardenkosten durch Trauer am Arbeitsplatz

Eine umfangreiche Studie des „Grief Recovery Institute“ die auch Facebook-COO Sheryl Sandberg in ihrem Buch „Option B“ zitiert, hat bezogen auf die USA hat bereits 2003 eindrücklich belegt, dass sich Trauer am Arbeitsplatz auch finanziell auf die Unternehmen auswirkt. Für die Studie wurden 25.000 Interviews mit Menschen geführt, die einen für sie größeren Verlust erlitten haben. Dabei berücksichtigten die Forschenden nicht nur den Verlust von geliebten Menschen, sondern beispielsweise auch Trennungen oder den Verlust von Haustieren. Das Ergebnis ist erstaunlich: Die Produktivitätsverluste bzw. -ausfälle durch Trauer summierten sich schon 2003 auf 75 Milliarden US-Dollar. Auf Deutschland übertragen wären das rund 18 Milliarden Euro gewesen.

Ich könnte jetzt mögliche Auswirkungen von Trauer aufzählen, Maßnahmen, Do’s und Don’ts, mögliche Elemente eines Betrieblichen Trauermanagements. Oder Euch aus der sich langsam entwickelnden Forschungsliteratur berichten, die mit einigen Trauermythen aufräumt. Weiterlesen…

Ein neuer Amtsschimmel

Jemand fragte mich einmal: „Warum bestehst du immer darauf, den harten Weg zu gehen?“ Ich antwortete: „Warum nimmst du an, dass ich zwei Straßen sehe“?

#BTHGII Ein neuer Sachbearbeiter hat es eilig, was die Kontrollen der aktuellen Bezüge meines Sohnes betrifft. Er könnte ja was geerbt haben im letzten halben Jahr, konstatierte er auf telefonische Nachfrage meinerseits. Als ich laut auflachte und ihn fragte, was denn mein Sohn wohl erben solle von seiner #alleinerziehenden, #soloselbstständigen #KSKversicherten, vor allem noch lebenden Mutter, wurde er grantig. Schließlich nutzten das andere schamlos aus, entgegnete er. Er wüsste da von Fällen zu berichten!!! Ich solle bitte auch eine Kopie seines aktuellen Ausweises beilegen. Ich habe mich für das kollektive Misstrauen bedankt – und aufgelegt. Wahrscheinlich haben sie mitbekommen, dass mein letzter Sachbearbeiter ständig respektvoll war im Umgang mit uns. Oder so…….. Wie auch immer: Ich bin genervt von so viel Zynismus.Und ich schicke ihm jetzt haufenweise Papier – eine Kopie meines Ausweises und der Betreuungsurkunde nicht zu vergessen- das er dann selbst einscannen darf. #genervt

Langsam wäre mir danach, ein Bühnenprogramm dazu zu schreiben. Immerhin gibt es nun 37 Jahre Erfahrung mit dem Ämteralarm. Vor allem mit ambitiösen Sachbearbeitern. Es gibt viele gute davon, zugewandte und respektvolle. Und die wenigen ungehobelten mit Wärterallüren machen dann soooo schlechte Laune. Unfassbar! Mir ist nach Headbanging. 🙂

Nachdenklich

Es gibt tausend Arten von Lärm, aber nur eine wirkliche Stille.

The Silence

A bird sitting on a tree is never afraid of the branch breaking because its trust is not in the branch but in its own wings.

Von Zeit zu Zeit…

Ich wende mich mir zu
„Give me one more year to get back on track.“

Dieses Lied hat mich direkt nach meinem Friseurbesuch erreicht. Und, um ehrlich zu sein, mit der neuen Frisur bin ich auch mal wieder einer Ulla begegnet, die ich lange nicht gesehen habe. Und ich finde sie gut. Ich mag sie. Die ein bisschen unordentlich aussehende. Mal sehen, was sich aus der Begegnung wird. 🙂

Und das Lied ist wie eine Bitte and diese, doch ein bisschen zu bleiben. Damit ich mich wieder mit ihr anfreunden kann. 🙂

Älterwerden rocks. 🙂

Soul Mates


„Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist wohl das schönste Glück auf Erden.“ ©Carl Spitteler

Räume

„Das Zwiegespräch ist das vollkommene Gespräch, weil alles, was der eine sagt, seine bestimmte Farbe, seinen Klang, seine begleitende Gebärde in strenger Rücksicht auf den anderen, mit dem gesprochen wird, erhält.“
Friedrich Nietzsche

Heute bekam ich eine CD geschickt. Schon der Name des Pianisten, der darauf zu finden war, hätte mir Signal sein sollen für etwas Überwältigendes. Wie kann ein Mensch SOOOOOOOO die Tasten anschlagen und eine so unverschämt gründliche, heilsame und klangvolle Resonanz in mir erzeugen? Oder sollte ich anders fragen? Welche (Resonanz) Räume in mir habe ich noch oder schon so lange nicht betreten, dass mich das heute sooo rührt? Oder ist es gar der Absender? Unsere Geschichte? Wer weiß das schon. Ich bin auf jeden Fall sehr, sehr, sehr dankbar für diese klangliche Brücke durch Raum und Zeit.

Über alle Berge

„Über alle Berge, aus dem Staub auf und davon
Über alle Berge, zu wild blühendem Klatschmohn
Über alle Berge, bis ein anderer Wind weht
Einer der das Glück säht, bis die Seele barfuß geht“
Pe Werner

Genau danach wäre mir heute.

Alöerdings hätte ich keine Lust, mich heute in den Stau gen Norden zu stellen, um über die Grenze nach Dänemark zu kommen. Das versuchten heute wohl sehr viele. Staumeldungen – auch von Freunden, die es gewagt haben – geben mir recht. Ich bleibe einfach Zuhause und singe mich mit Pe Werner ….. über alle Berge. Have a nice day!

Integration!?! Dazwischen ist am meisten Platz…

Diesen Beitrag habe ich 2011 verfasst. Leider ließ er sich nicht einfach rebloggen.

Hier also der Link:

Integration!?! Dazwischen ist am meisten Platz…

Gedanken von einer, die schon immer  außen, drüber, drunter, neben oder hinter war.

Trotz deutscher Staatsangehörigkeit war ich für meine Landsleute besonders im eigenen Land schon viel ZU:

Die Wünsche der Chefs painted by UK

Zu lang, zu alleinerziehend, zu aufmüpfig, zu wenig angepasst, zu berufstätig, zu schnell, zu genial, zu bunt, zu unabhängig, zu ungehorsam, zu groß, zu früh, zu kritisch, zu allein, zu klug, zu frech, zu ehrlich, zu Frau, zu…  was auch immer.

Als mein Sohn mit seiner Behinderung das Bild dann noch vervollständigte, erfand ich die Marke: Personifizierte Ansammlung von Randgruppen.

Lange kämpfe ich für „Integration“ – schon seit den Zeiten, in denen `man` darunter noch die „Gemeinsame Erziehung Behinderter und Nicht Behinderter“ verstand.  Ein wenig sprachpingelig empfand ich den Begriff immer schwierig. Integrieren muss ich nur, was ich zuvor aussonderte. „Teil des Ganzen zu sein“ wäre meine Wahl gewesen. Oder „Inklusion“. Am Besten gar nicht drüber reden – einfach SEIN. Dazu musste erst mal die UN- Menschenrechtskonvention verordnen, dass man sich ihren Regularien widme.

Irgendwann habe ich mir eingestanden, dass ich damit auch versucht habe, selbst „Teil des Ganzen zu werden“, meinen unauffälligen Platz in dieser Gesellschaft zu finden, wollte auch mal „normal“ sein. Bis ich feststellte, dass dieses „Normal-Sein“ oft unglücklich stimmt, abhängig macht. Die Menschen  sind verführt, ihre Nerven und Bankkonten bis zum Anschlag und darüber hinaus dafür zu belasten, dass sie „gut“ dastehen. Ihre Moral belasten sie anscheinend auch ( siehe Plagiatsaffären). Ich wollte aber nicht stehen, nicht im Garten nach vierblättrigen Kleeblättern suchen, währendessen evtl. verpassen, wenn Gelegenheiten und Chancen an die Tür klopfen. (um Herrn Chrysler zu zitieren) Und ich traf  in den Kontexten sehr viele Menschen, die sich selbst nicht leiden können und nicht mögen, was sie tun.  Sie buhlen um Anerkennung von Kollegen oder Chef, bangen um ihre Jobs, beherrschen und nutzen das jeweilige „Bull Shit Bingo“ – aber beim ersten Funken Leben kapitulieren sie.

Und nach dem X-ten Versuch, mich zu „normalisieren“, mich selbst in eine Schublade zu stecken, mich selbst meiner gefühlten Freiheit zu berauben, habe ich mich auch beruflich (wieder) selbstständig gemacht. Endlich!!!

Wenn ich sehe, wer sich heute diesen Themen wie „Integration“ und „Inklusion“ widmet: Dann sind es doch Organisationen, deren Personalverantwortliche und Führungskräfte nicht einmal Diversität in den eigenen Reihen dulden,  (h)aushalten oder sie gar nutzen könnten oder wollten. Naja: Vielleicht suchen diese ja nur eine Daseinsberechtigung. Problembeschaffungsmaßnahmen: Damit sie alle wichtig bleiben.

Zwischen all den Grenzen, die ich sah, erlebte, setz(t)e,  die „andere“ so zogen, entstand dann ein Profil, was mir gefiel. Wie ein Bild von Wilhelm Busch gemalt – zeichnete  und zeigte sich meine Existenz. Die entdecken zu können, habe ich meinen Wurzeln, meinem Sohn und all den Auseinandersetzungen mit Menschen zu verdanken, die mich gern kleiner oder anders oder gehorsamer oder auch klüger oder flexibler gehabt hätten.

Danke! Das hat mich stark und beweglich gemacht.

Und ebenso dankbar bin ich den Menschen verbunden, die heute meinen Blick von außen, oben, unten, hinten, durch sie hindurch manchmal, zu schätzen wissen, meine Ideen  und Begleitung honorieren. Sogar bezahlen.

DAZWISCHEN ist am meisten Platz.

Kleine Kratzer

„Nichts ist einfach nur ein Hobby. Jede Disziplin ist ihre eigene Welt mit ihren eigenen hohen Standards. Natürlich hat jeder Künstler „kleinere Arbeiten“, die er macht, aber ich glaube nicht, dass ich irgendwelche „kleineren Disziplinen“ habe.“ Patti Smith

Good Things Take Time

„What we have once enjoyed we can never lose. All that we love deeply becomes a part of us.“ „Was wir einmal genossen haben, können wir niemals verlieren. Alles, was wir zutiefst lieben, wird ein Teil von uns.“ Helen Keller


Charme

„Charme ist im Menschen wie das Brennen beim Feuer, das Leuchten bei der Kerze, das Funkeln bei kostbaren Steinen, Gold und Silber. Es ist etwas Geistiges.“
Li Yu (1610 – 1680)

Großer Augenblick

„Die großen Augenblicke im guten wie im bösen Sinne sind die, in denen wir getan haben, was wir uns nie zugetraut hätten.“ Marie von Ebner- Eschenbach


Es kommt vor

„I’ve learned you can make a mistake and the whole world doesn’t end. I had to learn to allow myself to make a mistake without becoming defensive and unforgiving. “ Lisa Kudrow
„Ich habe gelernt, dass ich einen Fehler machen kann und nicht die ganze Welt untergeht. Ich musste lernen, mir zu erlauben, einen Fehler zu machen, ohne defensiv und unversöhnlich zu werden.“ Lisa Kudrow

Avoiding Conflicts

„Wenn Du Konflikte vermeidest, um Frieden mit anderen Menschen zu schließen, fängst Du einen Krieg im Innern an“. Brenè Brown

„Schmerz, der nicht verarbeitet wird, wird immer weiter gegeben.“ sagt Brenè Brown im Gespräch über Verletzlichkeit und Macht mit Russel Brand. Und Russel rutscht auf dem Stuhl herum, während er sich eingesteht: „Immer, wenn es unangenehm ist, weiß ich , dass sich eine Weisheit darin versteckt.“

Our Steps to the Night

„Ich bin aus einem bestimmten Grund hier. Ich bin nicht hier, um es den Menschen angenehm zu machen oder um gemocht zu werden.
Mein Ziel ist es, Liebe zu erkennen und zu erforschen. Das bedeutet, das Ungesagte zu ergründen. In der Welt. Und in mir.“ Brenè Brown

Mercy

„All die großen Dinge sind einfach, und viele lassen sich in einem einzigen Wort ausdrücken: Freiheit, Gerechtigkeit, Ehre, Pflicht, Barmherzigkeit, Hoffnung.“ Winston Churchill

Bewältigen

„Auch eine schwere Tür bedarf nur eines kleinen Schlüssels.“ Charles Dickens

You Never Know the Pain

Erlöst
„Denn daß der Mensch erlöst werde von der Rache: das ist mir die Brücke zur höchsten Hoffnung und ein Regenbogen nach langen Unwettern.“
Friedrich Nietzsche

Happy Pictures

„Der traurigste Aspekt derzeit ist, dass die Wissenschaft schneller Wissen sammelt, als die Gesellschaft Weisheit.“ Isaac Asimov