Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris
Die gehen nicht unter 🙂 bei manchen, wie diesen- gottseidank. 🙂
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Schwimm deinen Erinnerungen hinterher – und wenn es nur in Gedanken ist.
🙂
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Hat dies auf Ulla Keienburg s Blog rebloggt und kommentierte:
Und es wird immer wieder Herbst. Welche Sehnsucht da in mir hoch kommt, den mal wieder in Nordamerika zu fühlen, zu sehen, zu erleben. Erinnerungen können schwimmen.
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