Als ich diese Frage las, hörte ich umgehend meine Mutter fragen, die lieben Verwandten auf dem Familienfest, die Menschen, in deren Erfahrungswelt nur eine Ausbildung und ein Arbeitgeber vorkommen. Noch bevor ich lesen konnte, was sich hinter dieser „Headline“ verbirgt, hatten sich alle im Archiv vorhandenen Kopfkinofilme auf einmal eingeschaltet. Na, Prost.
Mit diesen schwemmte sich auch mein Bedürfnis, mich jährlich mit der Darstellung meines Business Profils (und natürlich dessen Inhalt) „reflektieren“ zu lassen, früher als sonst an die Oberfläche. Offensichtlich war der „Frühjahrsputz“ in Sachen „Interna“ schon mit Abklingen der Minustemperaturen an der Reihe. Ah, ein Workshop! – Storytelling! Ich selbst der Held meiner Geschichte? Coaching? JA, warum nicht? 50 Euro. Noch besser! Kreativgesellschaft Hamburg? Oh, die bieten auch eine kostenfreie Einzelberatung an. Und bis der Workshop kommt, waren ja noch zwei Wochen Zeit.
Und sie hatten einen solchen Termin für mich. Naja….. ich bin zwar NICHT in deren Sinne kreativ – resp. nicht im Sinne der EU Richtlinien kreativ, und deshalb sind auch meine Projekte NICHT förderungswürdig – schließlich „finanzieren wir nicht die Selbstverwirklichung Einzelner“…. ach lassen wir das.
Der Workshop im Auftrag der Kreativgesellschaft verlief dann, den beiden Referenten sei es gelobt, getrommelt und gepfiffen, anders.
Storytelling ist das moderne Wort für „Geschichten erzählen“. In den Anfangszeiten meiner Tätigkeit als Journalistin hat man mir eingetrichtert: Finde die Antworten auf zwei Fragen: „WER will das wissen?“ und „WO oder WAS ist die Geschichte?“ Vor fünf Jahren habe ich einen Workshop „Storytelling für Wissenschaftsendungen TV“ mitgemacht. Heldenreise ist also kein Fremdwort mehr.
Mal schauen, was es mit dem Storytelling 2012 auf sich hat.

Maike Gosch und Christian Riedel

waren mir ein Begriff – Maike IST Storytellerin -und Christian agiert seit Neuestem mit Valentin Heyde als „Three-headed Monkeys“. Ich weiß nicht, woher ich es nahm: Aber die Zwei hatten schon vor Beginn mein Vertrauen. 🙂
Mein schlimmste Befürchtung: Zwischen lauter Existenzgründern zu hocken, die zu Beginn meines beruflichen Werdegangs noch nicht oder gerade mal geboren waren. Da kann sich eine Woche zwischen Anmeldung und Stattfinden als echte Scenariokonferenz im eigenen Kopf erweisen.
Es trafen aufeinander: 12 Menschen, darunter einige Babyboomer :-), mit beeindruckenden Biografien, die (in sich) eine Antwort finden wollten auf die ihnen häufig gestellte Frage: „Was machst Du eigentlich?“
The Clue: Jede ist die Heldin ihrer eigenen Geschichte. Und diese Geschichte ist es, die den Wert dessen ausmacht, was wir anbieten. Wir lernen, unsere Ambivalenzen zu nutzen – und gewinnen SO das Vertrauen unserer Kunden – und nicht, wie weit verbreitet, indem wir unsere eigene Geschichte verdrängen und damit die Furcht vor derselben hervorquetschen wie das Eibrötchen die Mayonaise.
Ich danke noch mal an dieser Stelle für den tiefen Blick ins Glas unserer eigenen Geschichte. – Und erinnere mich mal wieder an: „Dass ich mich habe, darauf wäre ich nicht gekommen!“ So titelte ich 1992/93 meine Graduierungsarbeit als (damals durfte ich mich noch so nennen) „Päd. Psychotherapeutin“. Heute nennen wir uns Counselor grad. Die Diplom- Psychologen und Ärzte haben sich den Bereich „Psychotherapie“ in der Heilkunde 1999 qua Gesetz (für sich) zu sichern gewusst.
Was mir niemand nehmen kann: Mein Handwerkszeug!!! Und das nutzt mir als Counselor in Beratung, als Journalistin, Coach, Fotografin und Erwachsenenbildnerin ebenso viel. Vielleicht sogar mehr! .-)
Hätte die Frage gelautet: „Was hast Du eigentlich?“ Wäre mir vielleicht eher die Antwort eingefallen: MICH! 🙂
Ich fühle mich gut aufgerüstet durch den Workshop. Neues Handwerkszeug! Feinjustierung! Uns das mal wieder mit Spaß!
In any case: I know how to make (me) a picture telling a story! 🙂
Hat dies auf Ulla Keienburg s Blog rebloggt und kommentierte:
Es ist mal wieder Anfang März. Eine gute Erinnerung! Danke noch mal an Maike !
„smile“-Emoticon
Seit ich 2012 diesen Schritt getan habe, ist Anfang März der Folgejahre immer wieder eine Zeit gewesen, wo ich „was Neues angezettelt“ habe. So gab es auch in den vergangenen drei Tagen wieder inspirierende Begegnungen mit neuen Menschen. Lucky me! Mehr später! Vielleicht! 🙂
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was a lot of work 🙂
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danke….
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Das klingt doch sehr gut. Schön geschrieben … Gefällt mir sehr …
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fein…Gratulation zu Dir!
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