
Welcome to my Reality!
Nun war es soweit. Gefühlt lang vor ihrer Zeit. Danke Regy für Deine Ein- und Ansichten, Deine Klänge und guten Töne. Mit denen kann ich leben.
Sie hat sich ergeben. Gute Reise, Regy.
(c) Leif Parsons, Toronto gefunden in der NY Times Rubrik Art in Isolation
Ja, diese Karikatur gefällt mir. Seit vielen Jahrzehnten sinniere ich darüber, wie sich der Begriff „Persönlicher Raum“ darstellen lässt. Nun kommt Corona. Und nun halten die Menschen ausnahmsweise mal so viel Abstand, wie es eigentlich nötig ist, damit keine:r hoch oder herabschauen muss, wenn wir kommunizieren. Aufrecht, versteht sich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Zumindest wenn Menschen unterschiedlich lang sind. Und zum ersten Mal laufen Menschen nicht (völlig) unbedacht und ungefragt durch die Kinesphäre ihrer Mitmenschen.
(Um den Körper herum befindet sich die ‚Kinesphäre‘, die Bewegungskugel, deren Umkreis man mit normal ausgestreckten Gliedmaßen ohne Veränderung des Standortes – also des Ortes, auf dem das Körpergewicht ruht – erreichen kann. Die gedachte Innenwelt dieses Bewegungsraums kann mit Händen und Füßen berührt werden, und alle ihre Punkte sind erreichbar.)
Als Tanztherapeutin befasse ich mich gerne und viel mit der Wahrnehmung des jeweils eigenen im öffentlichen Raum. Bin immer wieder fasziniert von den kulturellen Unterschieden. Bin aber auch immer wieder erstaunt, wie wenige Menschen- trotz allem Selbstoptimierungsdrangs- wissen, wo sie anfangen und wo sie aufhören, ihre Grenzen kennen – oder gar die der anderen (für)wahr nehmen- im wahrsten Sinne des Wortes.
Dass wir nicht alle gleich sein müssen, ist selbstverständlich. Wenn wir eine ähnliche Haltung, Respekt, Wachheit, Aufmerksamkeit, Echtheit im Kontakt mit anderen walten lassen, kann wirklich Wunerbares entstehen. 🙂 Bis hin zu berührender Kunst!
Vielleicht war ich ja in einem anderen Leben mal ein Astronaut! 🙂
Ich war heute auf dem Dachboden. Der Paragliderbär, den ich offensichtlich da oben eingesperrt hatte, wollte ahbauen. Ist aber unter dem Dach hängen geblieben. Da geht es ihm wie mir. Es ist zum „unter die Decke gehen“.
Ich habe 2005 meinen letzten Gleitschirmflug selbst gemacht. Aus gesundheitlichen Gründen musste ich es aufgeben. Ich habe damals entschieden, dass ich doch mehr am Leben hänge als am Schirm. 🙂 Lange Jahre hat er auf dem Dachboden geruht. Irgendwann habe ich ihn Greenpeace gespendet. Die Maßfliegerkombi hängt noch da. 🙂 Mitfliegen will ich schon noch mal.
Sinnbildlich habe ich in den letzten Monaten den Schirm zu Fuß hoch auf die Planai geschleppt. Und am letzten Samstag sollte es losgehen. Dann blieb die Welt stehen. Und ich stehe jetzt noch oben am Startplatz und warte auf Wind aus der nützlichsten Richtung. Das kann wohl dauern. Grüße vom „Hang“.
Möge für Euch der richtige Wind wehen, egal was Ihr gerade vorhabt oder braucht. 🙂
Bis der richtige Wind wieder für meine Projekte weht, bin ich aufmerksam und tagträume einfach. 🙂
Es ist mal wieder Welt Down Syndrom Tag. #WDSD. Es gibt diesen „Feiertag“ noch nicht so lange – aber es gibt ihn wunderbarerweise an diesem 21.3. 🙂
Ich danke meinem Sohn Johannes für alles, was wir gemeinsam bislang auf die Beine gestellt haben, durchgestanden und vor allem überlebt. Dass ich ihn gerade nicht besuchen darf, ist der Tatsache geschuldet, dass er in einer betreuten Wohngemeinschaft lebt. Doch wir wissen unsere Smartphones zum Glühen zu bringen, um uns gegenseitig zu Tränen zu rühren, uns zu trösten, zu ermutigen, zu erheitern. Einer Freundin habe ich einen Song geschickt, den er aktuell als Reaktion auf die Besuchsbeschränkung für mich mitgesungen und aufgenommen hat. Und auch sie hat geheult. „Du musst viel richtig gemacht haben.“ schrieb sie. Wahrscheinlich ist das so. Ich bin sehr stolz auf ihn und auf unsere Verbindung. Bei allen faktischen Abhängigkeiten: Die gefühlte Sicherheit erlaubt viel Freiheit. Für uns beide.
Ja, sie entwaffnen uns. Ja, sie mögen sich. Ja, sie mögen Menschen, die ehrlich mit sich selbst und anderen sind. Ja, sie sind echt. Ja, das fordert uns heraus. Weil wir uns so schwer tun damit, in den Spiegel zu schauen. Und wer sich drauf einlässt, erlebt diese Menschen als Spiegel seinerselbst. Wenn sich doch nur mehr trauten. Mitunter ein Geschenk. Weil sie uns zeigen, um was es im Kern geht. Sie reagieren auf das, was uns oft nicht bewusst ist. Vor allem an unserer Haltung. Sie reagieren auf das, um was es EIGENTLICH geht. 🙂 Nicht immer leicht. Ausgesucht haben wir uns das beide nicht. Aber wohl das Beste draus gemacht. Ich habe viel gelernt mit ihm. Über uns. Über mich. Über ihn.
Chapeau!
„Was ist das Beste für Dich an Deinem Leben?“ wird Reid gefragt. „Dass ich bin, wie ich bin. Und daran habe ich Freude.“
Ich habe mir vor einer Woche vorgenommen, jeden Tag etwas anders zu machen als sonst. Hier. Bei mir. Zuhause. Am ersten Tag habe ich nach langer Zeit das erste Mal wieder Gitarre gespielt. Das war frustrierend, weil meine Finger nicht mehr so arg beweglich sind. Und an der linken Hand fehlen eindeutig noch widerstandsfähige Fingerspitzen. Doch egal. Nun liegt sie sichtbar auf dem Sofa, und ich setze mich jeden Tag ein paar Minuten hin und sinke ins Land meiner Jugend, als ich noch viel spielte. Auf meiner Terada.
Dann habe ich einfach mal mein Bett nicht gemacht morgens nach dem Aufstehen. Bisher aber nur einmal. 🙂 Die Anarcho-Ulla kommt wieder durch. 🙂
Ich habe Päckchen verschickt, statt Besuche zu machen.
An einem Tag habe ich extrem lange geschlafen.
Am nächsten Tag habe ich die Nähmaschine ausgepackt, die ich unlängst geerbt habe. Und – wer mich besser kennt, weiß, dass das eine absolute Neuerung ist – ich habe die Gebrauchsanweisung gelesen – bzw. studiere sie noch.
Und was ich heute schon anders gemacht habe? Ich habe die medizinischen Atemschutzmasken, die ich noch hatte, zu meiner Apothekerin gebracht, damit sie sie selbst nutzen können.
Und trotz meines Blumenmeeres daheim habe ich mir noch Ranunkeln gekauft.
Ich sinniere, ob ich mein Auto besser mal in der Parklücke hin und her fahre, damit die Bremsen sich nicht festsetzen. 🙂
Und jetzt fordere ich meine dudelnden Nachbarn mit den Waltons heraus:
Mein Lieblingslied des unsäglichen Trupps 🙂
Vielleicht gröhle ich sogar mit 🙂
Weil rückwärts eh nicht geht.
Schon ganz schön lange tummele ich mich auf und in dieser Welt. Ich habe viel von ihr gesehen. Meiner Motivation und meinem Glück sei Dank. Nicht zu vergessen: Meine Wurzeln: Gestern war ich nochmal in NRW – am östlichsten Rand und ohne großen Kontakt zu Menschen – um eine vorerst letzte Fuhre Erinnerungen an meine verstorbenen Eltern abzuholen. So eine Wohnung hat es in sich. Die Begegnung mit meiner eigenen Geschichte in all dem Aufbewahrten ist schon immens. Einige meiner grundlegenden Annahmen sind erschüttert. Annahmen, auf denen Verhalten von mir fußten und fußen. Und: Es rückt sich was zurecht. Versöhnt. Klärt. Güte, Humor und Demut bestimmen mein Handeln – und der unbändige Respekt für die Privatheit dessen, was meine Mutter dann auch noch von meinem Vater gehütet und dann hinterlassen hat.
Bei mir entstand im Gegenzug die Frage an mich selbst: Was genau möchte ich noch behalten von dem, was ich selbst geschrieben, abgebildet, gemalt, geschaffen habe, von dem die Welt noch nicht weiß? Spricht aus meinem erneut aufgeflammten Entsorgungswahn auch Misstrauen?
Ich erinnere mich gut, dass ich zu meinem 40. Geburtstag alle Tagebücher vernichtet habe, die ich seit meinem 13. Lebensjahr geschrieben hatte. Da ich viel schreibe, waren das drei Koffer voll. Inzwischen hat sich schon wieder das eine oder andere angesammelt. Da ich seit der Zeit auch selbstständig bin, haben sich die Meinungen, Erlebnisse und Inhalte für meine Arbeit vermischt.
Ich bin verführt, mal wieder Tabluarasa zu machen.
Die avisierte Reise, deren Vorbereitung mich die letzten Wochen am Schreibtisch gehalten hat, ist am Freitag abgesagt worden. Gesundheit und Sicherheit gehen vor.
Also: Zeit ist da. Langweilig wird es hier nicht. 🙂
Mal sehen, was sich in den nächsten Woche noch so nach oben wühlt. 🙂
Euch eine erhellende Zeit mit Euch selbst. 🙂
Anlässlich des Todes von Wolfgang Edelstein am 29.2.20 hole ich diesen Beitrag gern noch mal „nach oben“. Ich danke sehr für die Begegnung mit diesem steten, unermüdlichen, kraftvollen, erfahrenen, weisen und echten Menschen. Dem Mahner. Ein echter Dialog war mit ihm möglich. Möge er weiter wirken: sein demokratischer Geist.
Deutschland wird gerade befragt. Wenn auch auf diskussionswürdige Weise. „Deutschland will es wissen“ heißt es in der Headline der Umfrage. WER ist in diesem Fall „Deutschland“ und vor allem WOZU wollen sie die konfektionierten Antworten? Nicht mal ein „anderes“ oder „sonstiges“ oder gar ein leeres Feld, in dem ich meine eigene Idee hätte kund tun können – nur ein „Ich weiß nicht“ stand als Alternative , wenn ich mich mit nichts von dem befassen wollte, was sie mir dort anboten.
Dann kam mir in den Sinn, dass ich vor etwas mehr als drei Jahren dazu zwei Menschen persönlich befragte. Ansich sollten es zwei getrennte Texte werden. Allerdings:
Edelstein und Pokern – Zwei Stühle, eine Meinung!
Selbstwirksamkeit als Voraussetzung für Engagement
Ulla Keienburg
Mona Pokern (20), jetzt Schülerin an der Herman-Nohl-Schule für Ergotherapie
Umgezogen war sie in eine neue Stadt. Deshalb stimmte die Adresse nicht mehr, unter der sie hätte erreichbar…
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