Frau Holle putzt gerade ihr Schlafzimmer für das Wochenende und schüttelt die Decken und Kissen auf.
Firmen, die der Wettervorhersage trauen, schließen für heute gegen 15:30 ihren Laden. Kluge Entscheidung. So kommen deren Angestellte sicher nach Hause.
Wochenendputz in Moskau
Frisch übergepudert – alles wieder sauber
Ein Spaziergang ist jetzt noch fällig – noch einmal richtig einpacken! Für Minus 3 Grad und Schnee!
Um 8:30 Uhr war noch nicht abzusehen, WIE das Grau des Tages sein könnte.
Moskau – Donnerstag um 10 Uhr
„Hast Du das Sch…wetter mitgebracht?“ fragt mich heute um 10:00 Uhr die inzwischen einzige deutsche Frau, die ich in Moskau zum Kaffee treffe – wenn ich hier bin. Immerhin war es schon hell.
Und unangenehm ist es, das Grau, das feuchte. Da hat sie recht. Es kriecht so in die Klamotten. Vergleichsweise warm: Minus 3 Grad Celsius. Was im Wetterbericht als „leichter Schneefall “ beschrieben wird, fühlt sich an wie Regen. Fies. Die Straßen sind freigetaut, die Bürgersteige – zumindest hier in der Gegend – belaufbar ohne tückische Eisflächen.
Ganz an mir vorbei gefroren, gerutscht, geschlindert war der City- Weltcup im Parallel-Slalom hier in Moskau – am letzten Dienstag gewann hier Frau Dürr.
Der Kollege hat für das ZDF wortreich beschrieben, wie es sich anfühlt, in dem Sammelsuriumfachgeschäft des „einst prunkvollen Moskauer Messezentrums WWZ“ zu wandeln. 🙂
Ein Bild der schicken Konstruktion für die Rennstrecke mitten in Moskau, findet ihr hier…
Seit ich in Moskau angkommen bin, frage ich mich: Wie kann Schnee so exakt verteilt sein? Und das bei der Menge, die hier vom Himmel fällt?
Die Antwort höre ich morgens früh vor dem Aufstehen und sehe sie abends vor dem Schlafen gehen – beim letzten Spaziergang um den Block. LKW von Baggern mit Schnee beladen, an jeder Straßenecke warm eingepackte Männer mit orangenen Westen und Schneeschaufeln in der Hand.
Bagger schaufeln Schnee von Gehwegen und den Straßen – akkurat entlang der Straßenränder. Ebenso ein – bis eineinhalb Meter auf dem Gehweg.
Wo sie die Ladungen wieder „löschen“, weiß ich nicht. Es soll Schmelzstellen geben. Anfang Dezember haben sie 400 tausend Kubikmeter des weißen Wunders abtransportiert. Ich kippte sie in den Fluss, wenn der nicht zugefroren wäre. Oder in die Parks – als Berg für die Rodelbegeisterten. Vielleicht finde ich es in dieser Woche noch heraus. Heute vernahm ich, dass schon vor zehn Jahren in den Parks Moskaus Elche gesichtet wurden, dass von der russischen Fauna fast alles auch in den Wäldern Moskaus (außerhalb des Zoos) lebt. In der Moskwa fand man exotische Fische, überall da, wo aus Kraftwerken, Fernheizungsanlagen oder Mülldeponien warmes Wasser in den Fluss läuft. Drei verschiedene Sorten Guppies z.B. Komische Vorstellung- kenne ich sie doch nur aus dem Aquarium, das wir als Kinder wöchentlich sauber zu halten hatten. Biber, nach dem Krieg vm Aussterben bedroht, sind wohl asugerechnet in die besten Wohngegenden zurück gekehrt. Viele halten Biber für Schädlinge, da sie „an keinem gesunden Baum vorbeitrotten können, ohne ihn anzunagen und zu fällen!“ Andere halten Biber nur für schädlich, wenn sie „Justin“ mit Vornamen heißen. 🙂
Wo immer sie ihren Schnee auch hinkippen mögen- die Arbeit geht ihnen hier so schnell nicht aus.
Wieder ein Tag, der zwischen Morgendämmerung und Abenddämmerung mit Schnee von oben winterlich vor sich hin graut.
A friend wrote: Typical Russian Winter!
Dienstags in Moskau – Es schneit bei – 12°C
Die Menschen schützen sich vor der Kälte durch viel Fell – auf dem Kopf, als Jacke, als Hosen und als Mantel. Noch bin ich auf der Jagd nach einem Bild von einer Dame, die Dank ihres Pelzmantels aussieht wie eine „Wanderglocke“. Die gibt es hier – zuhauf. Ich erinnerte mich an die Handwärmer, die wir in den 70ern vor dem Bauch hängen hatten und bei Bedarf unsere Hände hineinstecken konnten. Was damals noch „Puff“ genannt wurde, wird heute wohl in Kinderbüchern politisch korrigiert „????“ heißen.
Django traf (m) ich in Moskau. Jamie Fox sprach sogar Englisch. Wenn mir auch sein Slang zu schaffen machte. Christoph Waltz hingegen artikulierte sein Englisch verständlich – für jeden Deutschen, der akzentfreies Amerikanisch liebt. Ich habe Glück – oder sollte ich sagen, ich bin genau zur rechten Zeit hier in Moskau eingetrudelt? Genau in dieser Woche läuft hier das Music- Filmfestival VOL 1 . Der als Kino genutzte Saal ist riesig, erinnert mich an eine Konzertlocation, Theaterbühne, etc. Gut für die Leute, die hier „Metropolitan Opera Live in HD“ sehen. Und wir mitten drin.
Nach über einer Stunde Anreise mit Bus, Metro und zu Fuß nur 10 Minuten Vorspann – und schon fuhr Christoph Waltz als ..naja, sagen wir mal… Zahnarzt… vor, um Django („The D is solid“) zu ergaunern – und als Kopfgeldjäger gemeinsam mit ihm in das Abenteuer zu starten.
Dieser Film..!!! Ich konnte zwei Tage gar nichts dazu sagen. Ich bin begeistert, angetan, amüsiert. Als ich das Kino verließ, zischte ich so vor mich hin: Das waren die kurzweiligsten, intelligentesten, amüsantesten drei Stunden Kino am Stück, ever seen.
Da Filmemacher es gerade modern finden, dreistündige Filme in die Kinos zu bringen, war ich erst mal skeptisch. Cloudatlas war mir zwei Stunden zu lang ( m.E. hätten die ersten zwei Stunden ohne Weiteres in 10 Minuten erzählt werden), Hobbit war ebenso gestreckt – zugunsten der Kinobetreiber und deren Umsatz an Getränken und Popkorn.
In dem Film „Django Unchained“ hatte ich nicht einmal das Bedürfnis, irgendetwas zu essen oder zu trinken. Sachliche Lobhudeleien und Kritiken gibt`s reichlich im Netz. Ich wollte nur mal kundtun, dass mir Christoph Waltz in den letzten Szenen gefehlt und der Begriff „Blutbad“ eine völlig andere Bedeutung bekommen hat. 🙂 Ich muss heute noch schmunzeln, wenn ich an den wippenden Zahn auf dem Kutschwagen denke.
Wer ihn noch nicht gesehen hat: Unbedingt!
„You had my curiosity. Now you have my attention!“
Gilt das auch heute, 2012, noch? Das auf die Schnelle entziffern zu können, hat mich stutzig gemacht,
Ist damit meine Identität gefährdet? 🙂
Ich verbuche es zunächst mal als Erfolg in Sachen „Kyrillisch enziffern können“. 🙂
Unter blauem Himmel nutzt der Gärtner de Goethe Instituts noch mal die Gelegenheit , den Rasen zu mähen.
Am kommenden Wochenende richtet das Goethe Institut ein Rap Festival im Gorki Park aus. Das Deutsch- Russische Jahr ist wohl Grund genug, um Jan Delay einzuladen. Es soll regnen, sagt die Wettervorhersage. Aber zuhause besuchte ich auch keines seiner Konzerte.
einmalige Momente an einem kühlen Spätsommertag in Moskau.
nur ein Minute von unten – Hotel COSMOS
Nur ein Minute von oben – „Manhattan“ v. Moskau
Ob im Riesenrad oder in der Metro, im Bus oder zu Fuß, sitzend oder laufend, Eis essend oder Kaffee trinkend, auf dem Souverniermarkt oder der Dauerkirmes im Norden der Stadt, ob bei Regen oder Sonne, im Supermarkt oder unter freiem Himmel…… Heute hat Moskau (mal wieder) Spaß gemacht. 🙂
Der Himmel zeigte lediglich weiße Wattewolken. Die Russischlehrerin arbeitete sogar am Samstag – ich versuchte ihr zu folgen. In der Zeit außerhalb des Landes hatte ich nicht die Muße, mich mit den aufgetragenen Übuungen zu befassen. Heute ärgert mich das natürlich. Wenn das auch wenig Sinn hat. Das Ärgern. Inzwischen sind auch meine Sachen an der Adresse angekommen, unter der ich die Wochen hier weilen werde. Befremdlich fand ich es schon, dass mein Koffer drei Tage benötigte, um bei mir zu landen. Froh bin ich, dass er überhaupt hier ist. In eine große Plastiktüte gehüllt und versiegelt – nachdem er vom Zoll geöffnet worden war. Woran ich das erkannt habe? Er war nicht wieder ordnungsgemäß verschlossen. Vorbei.Vergangenheit.Ich hatte mich auf Festivitäten gefreut. Der Akku der Kamera war geladen, der verletzte Fuß mit einer Bandage geschützt. Erste Verabredungen getroffen. Das Russland Journal half mit Ankündigungen:
Moskau: Tag der Stadt
Geburtstag der russischen Hauptstadt
2012 wird Moskau 865 Jahre alt
Das Wappen von Moskau
Jedes Jahr am ersten September-Wochenende feiert die Hauptstadt von Russland ihren Geburtstag. Die Feierlichkeiten beginnen schon einige Tage vorher bzw. dauern länger als nur ein Wochenende. Vor allem aber am Samstag und Sonntag finden in Moskau und Umgebung zahlreiche Events statt: Konzerte, Festivals, Sport-, Kultur- und Konditor-Wettbewerbe, Straßenfeste, Ausstellungen, etc. Das Zentrum von Moskau wird fast komplett für den Verkehr gesperrt. Sogar das gute Wetter ist garantiert, denn die Wolken werden von einem speziellen Dienst vertrieben.
Im Jahr 2012 lautet das Motto der Feierlichkeiten „Die Beste Stadt der Erde“ (russisch: „Лучший город Земли“). Dies ist ein Zitat aus dem Lied des bekannten sowjetischen Sängers Muslim Magomajew.
Die offizielle Eröffnung der Moskauer Geburtstagsparty findet am 1. September um 12 Uhr Moskauer Zeit auf dem…mehr darüber
Ein paar viele Stunden später:
Wir haben es versucht. Wirklich. Wir waren zwar gewarnt, aber wir haben dem Fest oder besser der Feststimmung eine Chance eingeräumt. Die Stadt schien nicht für den Verkehr sondern für die Menschen gesperrt. Wo immer wir in der Stadt hinwollten: Wir wurden gecheckt. Wie am Flughafen. Man habe Angst vor Trerroristen, sagte man mir. Aha.
Von den Wettkämpfen um den Sieg der schnellsten Kellner oder der schnellsten Milizen, von Folklore und Malern – davon habe ich heute wenig gesehen und gehört.
Gibt es die auch in ihrer Größe?
Eine Frau, mit viel zu hohen Hacken bewaffnet und einem Lippenstift, der zum Mikrofon passend gewählt und aufgetragen war,
Designfrage?
schrebbelte auf der Gitarre wie ich nach den ersten drei Gitarrenstunden – und als sie die Stimme noch anhob – musste ich flüchten. Auf den Boulevard der Künste: Dort gab es ein paar Flachbildschirme, einen Reklamestand für Deutschlandreisen, ein paar Essstände und viele Luftballons. Die beste Stadt der Welt… ich sage mal „die am besten gesichertste Stadt der Welt heute.“ Nicht einmal den üblichen Tand zu viel zu hohen Preisen gab es rund um den Roten Platz. Den zu betreten war nur mit einem bereits im Voraus erstandenem Ticket für umgerechnet 75 Euro möglich. Militärparade. Aha.
Die Metro war auch nur über Umwege erreichbar. Immer links gehen, bitte. Das wurde durch den Gebrauch von Megaphonen einmal die Minute klar gestellt. Irgendwann kamen wir hin.
Schach Zielgruppe 5 – 100
Die Schachmeisterschaften haben mir gut gefallen. Zielgruppe 5 – 100. Das scheint ungefährlich zu sein – so wie all das Selbstgenähte und Gebastelte, was sich dann noch entlang der Parkwege anpreisen ließ.
Diesen Tag werde ich wohl nicht so schnell vergessen. Weiß allerdings noch nicht, was mich am meisten beeindruckt hat.
Vielleicht , dass Käthe Lachmanns Buch in einem Moskauer Buchladen zu finden ist.
Lachmann in Moskau
Dass es mobile Klos mit Russendesign gibt:
Rot Gold für das Nötigste
Oder dass die Verpackung des dazu gehörigen Schmirgelpapiers mit Giraffen geschmückt ist. 🙂
… ist es schön, an das Licht zu glauben. Edmond Rostand, Cyrano de Bergerac
Lichtblicke
Seit ich wieder in Deutschland bin, habe ich mich durchweg der „Kommunikation“ von Angesicht zu Angesicht gewidmet. Erst habe ich den heimatlichen Ort der Evangelischen Akademie in Villigst für eine intensive Arbeit zum Thema: „Dialog und Präsenz“ besucht, genutzt, genossen.
Der Dialog ( D. Bohm, M. Buber) erscheint mir nachwievor als Quelle, und die Arbeit mit Freeman Dhority verdient mal wieder das Qualitätssiegel „Intensivkur für die Seele!“
Still sein lässt sich im Netz ganz gut.
Meine Augen sind offen, mein Herz auch 🙂
Den Büchern widme ich mich nun wieder und der Photographie. Viel Chance auf Licht habe ich, wenn es am Samstag wieder auf große Fahrt geht. Diesmal nach Spitzbergen – mit dem Schiff, versteht sich. Ich freue mich sehr auf die Momente, wenn die Sonne am Horizont entlang scheint, um gar nicht ganz unterzugehen.
Möchtet Ihr von da sehen und hören? Lasst es mich wissen!
Meine ersten sechs Wochen Moskau neigen sich rasend dem Ende. Eine Menge Eindrücke, verdauliche und unverdauliche – inspirierende und erschütternde, amüsante und beeindruckende – zu viele, um sie alle hier zu dokumentieren.
Meine Notizbücher gefüllt mit Zetteln, anhand derer meine Liebe zur russischen Sprache weiter wachsen soll. Die Koffer sind leerer als zuvor. Kaufen werde ich hier wohl nie was. Alles ist teuer- viel teurer als in Deutschland, Faktor 1.5.
Den Geschmack der Borscht noch Munde. Das dunkle Bier im Кафе-клуб „Фронт“ ist auch nicht übel. Danach schläft es sich auf jeden Fall gut.
Dachte ich anfangs noch, die sechs Wochen seien eine nicht enden wollende Zeit, bin ich heute wehmütig. Habe ich doch gerade erst richtig Anlauf genommen. 🙂 Die Pflicht für Highheels scheint auch vorüber; die Moskaviterin steigt gerade um oder ab auf Ballerinas. Meine Metrokarte hat noch genau so viele Fahrten, wie ich benötige, um zum Flughafen zu kommen. 🙂
So vieles im Vorbeigehen – Moskau Sommer 2012
Das Ministerium für Reiseangelegenheiten of Germanys Next – auch genannt `Urlaubsministerium` – werde ich in den nächsten Monaten mit Bildern und Berichten aus (dem Norden) Skandinaviens „füttern“, vielleicht auch mal mit Gemengelageberichten aus deutschen Landen.
Aber da ich ja sicher weiß, dass es in Moskau Enten gibt, werde ich da wieder hin reisen, dort wieder sein. 🙂 Ganz bestimmt. 🙂 Ganz bald!
Danke für die Zeit hier an… wer auch immer sich angesprochen fühlt. 🙂
Als ich heute Morgen aufwachte, konnte ich mich nicht mehr an den Namen des beeindruckenden Klosters – der Lawra – erinnern, die wir gestern beehrt hatten. Zweieinhalb Stunden hin – zweieinhalb Stunden zurück – mit Bus und Elektrobahn, Metro und per Pedes. Und ich hatte so viel im Kopf, dass mir der werte Name entfallen war – der dieses Klosters aus der Serie „Goldener Ring“.
Wikipedia sei Dank… Ich fand anhand der Stichworte:
„russisch orthodox, priesterseminar, sechs kirchen, glockenturm, nördlich moskau“ tatsächlich, was ich suchte.
Das Kloster der Dreifaltigkeit und des Heiligen Sergius (russisch Свято-Троицкая Сергиева Лавра oder Троице-Сергиева Лавра) ist ein russisch-orthodoxes Männerkloster in der rund 70 km nordöstlich von Moskau gelegenen Stadt Sergijew Possad (von 1930 bis 1991 Sagorsk). Es wurde um 1340 vom Heiligen Sergius von Radonesch gegründet und gilt seit Jahrhunderten als eines der bedeutendsten religiösen Zentren der russisch-orthodoxen Kirche. Das vom 15. bis 18. Jahrhundert entstandene architektonische Ensemble des Klosters gehört seit 1993 zum UNESCO-Welterbe.
Es lohnt sich wirklich, sich diese Geschichte dieser Glaubensbrüderherberge mal näher anzuschauen. Sogar Lenins Kopf ist auf einer Säule vor den Klostermauern zu finden. Wieso? Antworten auf so vieles finden sich da.
Neben der dramatischen Geschichte dieser Klosteranlage stieß ich natürlich auch auf etwas, das ich meiner selektiven Wahrnehmug zu verdanken habe. 🙂
Sehr viel mehr traditionell Russisches glaubte ich gestern gesehen zu haben, als mir der Alltag in Moskau es bietet.
Frauen trugen über ihren Hosen Röcke, viele trugen nicht nur in der Kirche Kopftuch. Mitunter erinnerte mich das Design der Frauenkleidung, auch außerhalb de Klosters, an die radikalen christliche Gruppen à la Menoniten oder Amish. Wenn diese auch weitaus uniformierter wirken. Und an vermummte Frauen erinnerte mich das auch. Egal.
Vor dem Eingang standen aufgereiht die Stände mit den Souveniers, an die ich durch meine Reiserei durch die Welt gewöhnt bin. Unsere russischen Stadtführerinnen speisten mit uns die traditionellen Weichbrötchen, gefüllt entweder mit Äpfeln, Ei oder Kartoffeln. Dazu gab es KWAS, einen leckeren (Roggen)-Brottrunk – einem sommerliches Erfrischungsgetränk — nicht ganz alkoholfrei. 🙂
Wenn ich jetzt noch mehr schreibe, liest das eh keiner mehr… 🙂
Selten habe ich so schnell Wolken ziehen sehen – so schnellen Wind gefühlt – so schnell das Wetter wechseln erlebt. Inzwischen stecke ich obligatorisch den Regenschirm in die Tasche, wenn ich das Haus verlasse. Moskau bleibt anders – für mich.
Die Imperatoren, die Imperatoren. Mitunter habe ich das Gefühl, an welcher Metrohaltestelle ich auch aussteige, es erwartet mich Protziges, Großes, geschmückt mit Gold und Prunk, umgeben von Wiese und Bäumen, Wald, Fluß und Menschen.
Einmal im Kreis gedreht. 360° für Euch!
Kolomenskoje (russisch Коло́менское) ist eine alte Zarenresidenz südöstlich der Moskauer Innenstadt, die in den früheren Jahrhunderten auf dem damals wichtigen Weg nach Kolomna lag. Die malerische Umgebung am Moskwa-Fluss wurde 1960 in das Stadtgebiet aufgenommen. Mehr dazu bei wikipedia
Von fast jeder Stelle konnte ich der Musik lauschen, die von einem Instrument stammten, das ich noch nie zuvor gesehen oder gar gehört hatte.
Ein Glockenspiel:
Mein Sohn sagte wohl: Die haben die Glocken platt gehauen.
Am anderen Ende Parks stießen wir auf einen rekonstruierten Palast, den Katharina ihrerzeit hatte niederreißen lassen, um ihre Entscheidung zu untermauern, in Moskau keinen Wohnsitz haben zu wollen.
Nach dem langen Marsch durch die Apfel- und Obsthaine plagte mich ein wenig der Hunger. An den Souvenierständen gab es etwas, das aussah wie Lebkuchen – gefüllt mir Apfelsirup.
Audi TOP Model „Wheely“ oder: Steht „TT“ steht für Turbotrottel?
Auch schön:
Und damit an der Einfahrt nichts passiert…
Die Behindertenparkplätze befinden sich auch nur spuckweit von Geschäften der Markenhersteller 🙂
Falls gerade mal ein Handtäschchen fällig ist
ruhig mal bei alten Louis reinschauen .-)
Noch ist zwar nicht kalt, aber die Pelze haben gerade Besuch ihrer Freundin „SALE“ 🙂
Red Hand „Sale“
Ich gebe zu, dass Kleid hätte ich mir gern gekauft:
leider zu kurz! 😦
Obwohl die schon meterweise High Heels einkalkulieren…
Nebenan fand ich dann die richtige Beschreibung an der Hauswand für das Normmaß…
Es lebe die Norm!
Die Krönung, während gestern Abend die meisten Menschen die Russenomas am Bildschirm begleiteten, wagte sich eine junge Band mit rhytmischen Klängen auf die Bühne „Your chance“. Die drei Mädels begleitet von Männern an Akkordeon, Klarinette, Schlagzeug hätten sicherlich knapp hinter den Omas gelegen. Immerhin sind wir ein Weile stehen geblieben. Das hatte was.
ESC open air .-)
Und zu guter Letzt fiel uns noch auf:
Nicht nur Audi sondern auch VW macht jetzt auf Behindertenfahrzeuge:
warum sie noch hier ist – weiß ich nicht. Mai 2012
Die Kältewelle, die 2006 über Russland hinwegzog und Temperaturen von bis zu 33 Grad Celsius unter Null mit sich brachte, stellte nicht nur Menschen vor ein großes Problem. Neben den zahlreichen Obdachlosen hatten auch die Tiere des Moskauer Zoos ihre liebe Mühe mit der Kälte. Die Elefanten bekamen verdünnten Wodka, damit ihnen warm wird.
Im April 2011 verschenkt der Moskauer Zoo die zwei Elefantendamen endgültig an den Zoo in Valencia. Grund der Übergabe: Es fehlte das Geld, um die Elefanten in Moskau artgerecht halten zu können. Faktisch aber änderte sich am Status der beiden Elefanten nichts, denn sie waren schon die letzten fünf Jahre vor der offiziellen Uebergabe im spanischen Zoo zu bewundern.
Es gibt noch ein paar Tiere, von denen ich nicht weiß, wie sie entweder die eisige Kälte und oder die enorme Hitze überleben.
Am Freitag erzählte mir die Russischlehrerin, dass die Frauen auch deshalb aus dem Land wollen, weil sie keine Lust mehr auf die Pflichten der Gleichberechtigung haben. Hier werden sie gleich bezahlt für die gleiche Arbeit. Ergebnis: Sie verdienen Geld UND sie bekommen die Kinder UND schmeißen den Haushalt. Ihnen erscheint das Leben als geldausgebende Ehefrau in im Westen weitaus bequemer als das in Russland. Selbst die Qualität des Daseins im goldenen Käfig eines reichen Russen scheint fraglich.
Beim gestrigen Spaziergang durch die Innenstadt der Metropole waren wieder so manche (sehr) hohe Absätze zu sehen und waghalsige Aktionen beim Gehen mit denselben zu beobachten. Gefühlt viele Menschen verwandeln sich an Wochenenden auch gerne mal in Schlumpf, Kuh, Löwe, Fuchs oder andere, russischer anmutende, Attraktionen. Gegen ein Entgelt (100 Rubel) lassen sie sich in dieser Verkleidung auf dem Roten Platz oder drumherum von Touristen fotografieren.
Leider hatte ich keine Kamera dabei, als die auf zwei Beinen laufende Kuh die Räumlichkeiten der Damentoilette des „MyMy“ (zu deutsch „MuhMuh“) aufsuchte. Übrigens fragt man hier nie nach der „Toilette“ sondern erkundigt sich, wo man sich die Hände waschen kann. Aber es steht WC dran. 🙂
Um sich die Geschichte des Zarizyno Parks und des darin befindlichen Schlosses auf der Zunge zergehen zu lassen, habe ich für Germanys next Kabinettsküche neues Geschirr mitgebracht. Just aus dem Museum dieses Schlosses.
Den Kaffee dazu müsst Ihr bitte rösten/mahlen/ kochen.
Wir treffen uns am Kaffeetisch – vielleicht sogar im Küchengarten?
Zarizyno Park Moskau
Ich fand sie im 2007 restaurierten Schloss im Zarizyno-Park.
Das Gelände wurde 1712 noch unter seinem ursprünglichen Namen „Tschornaja Grjas“ (Schwarzer Schlamm) von Peter I. dem Großen dem moldauischen Prinzen D. K. Kantemir geschenkt, dessen Sohn A. D. Kantemir, verkaufte das Landgut 1775 an Katharina die Große, die das Gebiet in Zarizyno („Ort der Zarin“) umbenennen ließ, um dort einen Landsitz vor den Toren Moskaus zu errichten. was dann geschah: …weiterlesen
Als wir vor ca. zwei Jahren in den USA zu einer Flasche Jägermeister diese grandiosen Schnapstrinkgefäße als Werbegeschenk erhielten, dachten wir tatsächlich, das sei was Neues. Wir waren jedoch einfach nicht gut genug informiert. 🙂
Gestern, als wir nach der Ausstellung „Mode hinter dem Eisernen Vorhang“ weiter durch die Dokumentation des Lebensstils der Sovietbürger schlenderten, musste ich schon grinsen!
Mich die Wetter der letzten Tage einfach nicht so erheitert wie die Funde an denselben. 🙂
Da ich mir nicht erklären konnte, warum in der einen Straße die Bordsteinkanten grün- gelb – in dem anderen schwarz -weiß gestrichen sind, wieso das eine Haus pinkfarbene Fensterrahmen, das nächste baugleiche türkise bekommt, wieso überhaupt solchen Farben an Bau und Landschaft verbrochen – sorry- verwendet werden, habe ich mal ein wenig recherchiert.
Und tatsächlich: Es hat System! In der Fachzeitschrift der Maler und Gipser in der Schweiz „applica 7/2005“ wurde ich fündig! Danke!
«Das farbige Gesicht der Stadt»: Das russische Mandala zeigt die Farbelemente auf, deren abgestimmtes Zusammenspiel zu einer Harmonisierung des Stadtbildes führt.
Text Verena M. Schindler
Bilder Farbenzentrum Moskau
„Farboperationen im städtischen Gewebe entspringen keineswegs einer spontanen Idee. Der Architekturprofessor Andrei Efimov leistete dafür die Vorarbeit und stellte die farbtheoretischen und praxisorientierten Grundlagen bereit. Er hat nicht nur Bücher über Farbe im Stadtraum geschrieben und internationale Farbkongresse organisiert, sondern auch seit Ende der 1970er-Jahre seine Methode der Farbanwendung in Architektur und Städtebau in Moskau, Jaroslavl, Irkutsk, Surgut, Jalte und anderen Städten praktisch umgesetzt. Unter seiner Leitung sind beispielsweise ganze Strassenzüge von Moskaus Altstadt renoviert worden, so 1978 die berühmte Arbat-Strasse. Um die Farben identifizieren zu können, hat er mit dem Natural Colour System (NCS) gearbeitet.
Obwohl die Architekturprofessorin Tatiana S. Semenova, Direktorin des 2001 gegründeten Farbenzentrums (The City Colour Centre), seine Schülerin in Sachen Farbe war und in seine Fussstapfen trat, hat sich das politische Klima stark geändert. Mit der Einführung des Kapitalismus und der zunehmenden Kommerzialisierung der Lebens- und Bauwelt nach dem Zerfall der Sowjetunion steht Semenova neuen marktwir tschaftlichen Bauentwicklungen gegenüber. Geplante Farbpolitik «Kohärente Planung urbaner Landschaft » ist etwa die Übersetzung eines neuen Paragrafen, der dem Neuen Generalplan 2020 hinzugefügt wurde, just 1997, im Jahr des 850-Jahr-Jubiläums der Stadt Moskau. Neu wurden darin drei Bereiche aufgeführt, die einen bedeutenden Einfluss auf ein harmonisches Stadtbild haben: die Farbigkeit der Architektur, die Beleuchtung und die Landschaftsarchitektur. Damit wird die Farbgestaltung von Architektur nicht dem Zufall überlassen, sondern ist eine reglementierte Komponente der städtebaulichen Konzeption. Die Einführung Russlands Hauptstadt hat ein «Zentrum für die Farbe der Stadt». Im Jahr 2001 von Moskaus Stadtkomitee für Architektur und Städtebau gegründet, stellt das Farbenzentrum den so genannten «Pass» aus, um eine Politik der urbanen Farbigkeit im historischen Zentrum wie auch in den neuen Aussenquartieren durchzusetzen. Ist Moskaus Farbpolitik eine russische Antwort auf die rücksichtslos expandierende neukapitalistische Baupolitik in der postsowjetischen Ära? Die Direktorin Prof. Dr. Tatiana S. Semenova sprach kürzlich in Paris im Rahmen einer Veranstaltung der Farbvereinigung ad chroma über Zielsetzungen und Strategien des Farbenzentrums in Moskau.“ ….weiterlesen
Ob allerdings die Sprayer sich an dieses Farbmandala halten? Ich werde weiterhin die Augen auf halten.
Offiziere, Soldaten, braunorange Bänder :-), rote Nelken, Regen, High Heels, viele Würdenträger, Kamerakräne, Busse, Militärfahrzeuge, Raketen, Kanonen, Panzer, Reinigungswagen, Straßenfeger, zwischendurch ein Notarztwagen für einen übermäßig Alkoholisierten, IPad Fotografierer, Dachsteiger, Flaggenverkäufer, Kameras und am Ende noch vier Hubschrauber.